Spät im Jahr hat der Gemeinderat in Schondra den Haushalt für 2023 beschlossen. Was an mehreren krankheitsbedingten Absenzen von Bürgermeister Bernold Martin (CSU/CSU) lag.
Der Haushaltplan 2023 zeigt Zahlen, die andere Kommunen im Altlandkreis Brückenau gerne hätten. Insgesamt umfasst er 5,316 Millionen Euro . Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt für laufende Geschäfte der Marktgemeinde knappe 3,894 Millionen Euro , was rund 164.000 Euro weniger als im Vorjahr ist. Im Vermögenshaushalt für die Investitionen stehen 1,423 Millionen Euro – nur unbedeutend mehr als 2022.
Finanzielle Reserven sind reichlich vorhanden; die Rücklage beträgt 4,608 Millionen Euro . Darin enthalten 675.000 Euro , die als Überschuss aus dem Haushalt 2022 in die allgemeine Rücklage geflossen sind.
Dementsprechend musste Schondra dieses Jahr keine Kredite aufnehmen – und auch nicht 2024. Die derzeitigen Kredite werden bei normaler Tilgung im Laufe des Jahres 2026 ganz abgezahlt sein. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird sich voraussichtlich von 97,23 Euro zu Beginn des Jahres 2023 auf 71,19 Euro zum Jahresende gesenkt haben. Das liegt weit unterm bayerischen Durchschnitt von 692 Euro pro Einwohner.
„Nach der derzeitigen Planung werden jedoch 2025 und 2026 Kredite aufzunehmen sein, wenn die Maßnahmen in der geplanten Form durchgeführt werden“, schreibt Kämmerer Steffen Schneider in seinem Haushaltsentwurf.
Wasserversorgung: hohe Kosten
Zu diesen Maßnahmen könnte die Wasserversorgung gehören, bei der hohe Investitionen anstehen. Allein 650.000 Euro würde es kosten, den Hochbehälter in Schondra zu erneuern. Zudem müssten das Versorgungsnetz angepasst, der neue Brunnen II eingebunden, andere saniert oder gegebenenfalls aufgelassen sowie in Wasseraufbereitung und -desinfektion investiert werden.
Jeweils zwei Millionen Euro stehen dafür im Haushaltsentwurf für 2025 und 2026, für nächstes Jahr lediglich Planungskosten von 10.000 Euro .
Für Gemeinderat Jürgen Metz (FWGRSi) ist eine Planung erst 2024 zu spät. „Da müssen wir Gas geben und das auf 2023 vorziehen.“ Also wurden 10.000 Euro Planungskosten für dieses Jahr eingestellt.
Im Gemeindegebiet harren einige Straßen der Sanierung, darunter die Helmersbachstraße in Schönderling, die Mühlstraße in Schondra , die Straße Im Birkenfeld in Schildeck, dazu die Ortsverbindung Schondra –Schildeck. Auch einige Brücken stehen zur Sanierung an. Geld sollte auch für die Erschließung des Baugebiets Heiligenhäuschen in Schönderling und für Erweiterungen im Gewerbegebiet Märzgrund da sein.
Doch viele der Projekte verharren im Planungsstadium, was Sebastian Karollus (FWG) monierte. „Ich finde es nicht gut, wenn wir dem Bürger suggerieren, dass wir über zwei Millionen in Baumaßnahmen stecken, die wir nicht umsetzen können.“
Dominik Greifensteiner (FWG) kritisierte, dass für die Birkenstraße in Schönderling – seiner Meinung nach die schlechteste im Gemeindegebiet – außer Planungskosten keine konkreten Ansätze für die nächsten Jahre vorhanden sind.
Ansonsten ähnelt der Schondraer Haushalt 2023 vielen in der Region. Die an den Landkreis zu zahlende Umlage steigt wegen der Erhöhung auf 44 Prozent von 826.521 auf 909.100 Euro . Die Schlüsselzuweisungen sinken etwas auf 483.100 Euro (497.512 Euro im Vorjahr), da die Gewerbesteuer in den Corona-Jahren 2020 und 2021 trotz anderweitiger Befürchtungen üppig floss. Apropos Gewerbesteuer: Kämmerer Schneider setzt diese mit 550.000 Euro wegen mauer wirtschaftlicher Aussichten niedrig an (2022: 801.293 Euro ). Der Haushalt wurde einstimmig beschlossen.