Steigende Ausgaben und geringere Einnahmen markieren den laufenden Haushalt der Gemeinde. Dennoch gelang es Kämmerer Norbert Winter ein in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenes Finanzwerk vorzulegen - sein letztes, denn der 64-Jährige geht in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin heißt Brigitte Amberg und ist bereits auf diesen Job vorbereitet.
In Summe auf 2,36 Millionen Euro datiert, weist der Verwaltungshaushalt gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Minus auf. Der Investitionsplan dagegen ein stattliches Plus. Doch dies bedeutet, dass die Gemeinde Geld ausgeben muss. Bei den Einnahmequellen ergibt sich ein Plus bei der Einkommensteuerbeteiligung, das aber die Schlüsselzuweisungen wieder egalisieren, die sich verknappten.
Gestiegen sind die Ausgabeposten Verbandsschulumlage, die Kreis-, VG- und die Gewerbesteuerumlage im Vergleich um insgesamt rund 70 000 Euro. Nur ein Zehntel des Vorjahres wird heuer vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt zuzuführen sein. Nach Winters Berechnung beträgt der Stand der allgemeinen Rücklagen zum Ende des Jahres erfreulicherweise etwa 1,5 Millionen Euro.
Höhere Verschuldung
Auras Bürger können - einschließlich eines Kredits von 200 000 Euro - trotz voraussichtlich einer Million Euro Schulden zum Jahresende noch gut schlafen. Die Pro-Kopf-Verschuldung im idyllischen Dörfchen ist allerdings bis zum 31. Dezember um ca. 150 Euro auf 1172 Euro gestiegen. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen liegt bei 528 Euro. "Ich gehe davon aus, dass sich dies wieder bessert", so Bürgermeister Thomas Hack . "Wir gehen guten Gewissens in unsere Investitions-Maßnahmen, und wir haben eine Generationenaufgabe. Da müssen wir ran", fügte er hinzu.
Ein Blick in den bis 2022 laufenden Finanzplan lässt erahnen, was Hack mit seinen Worten meinte. Die Außenanlage der Festhalle und die Umstrukturierung der "Zehnt" stehen im Rahmen der Dorferneuerung an ebenso wie die Sanierung der Straße, Wasserleitung und des Kanals Am Hahn und die Herstellung der Straße und Neukanalisierung Am Rasen/Elfershäuser Weg.
Ein tiefer Griff in den Gemeindesäckel bedeutet das Neubaugebiet "Am Hahn III", dessen Start Aura noch heuer auf den Weg bringen will. Hier werden die Straßen-, Wasserleitung- und Kanalerschließung fällig.Hinzu kommen die Kanalerneuerung in "Klein Aura" sowie die Wasserleitungs- und Kanalsanierung auf der Zehnt, wo auch noch die Abbruchkosten für ein Gebäude warten. Der Grundstückserwerb schlägt auch noch mit 120 000 Euro zu Buche. Zwar stehen noch rund 430 000 Euro an Haushaltsausgaberesten zur Verfügung, doch wird diese Summe kaum reichen. Der Haushalt passierte gegen drei Stimmen. Im Anschluss behandelte das Ratsgremium die Stellungnahmen und Anregungen der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit des vier Wochen lang ausgelegten Bebauungsplans "Am Hahn III". Vorschläge und Anregungen werden berücksichtigt und fließen in die Satzung mit ein, entschieden die Räte einmütig.
Abwasserkataster
Zu Erstellung eines Abwasserkatasters holte die Verwaltung mehrere Angebote ein. Dabei sind alle Kanäle mit einer Kamera zu befahren, um Daten und Fakten aufnehmen zu können. Die Firma Ritter aus Memmelsdorf legte mit 100 000 Euro die wirtschaftlichste Offerte vor und erhält diesen Auftrag. Allerdings gab Martin Kaiser den Zeitpunkt zu bedenken. Eine Kamera-Befahrung sei nicht sinnvoll, wenn kurz darauf Baumaßnahmen an den Leitungen anstehen. Dies will der Gemeinderat berücksichtigen. Die Ausgleichsmaßnahme für 23 Bäume, die im Neubaugebiet entnommen wurden, erhielt die Gärtnerei Zink aus Euerdorf zum Bruttopreis von 3860 Euro. Sie pflanzt dieselbe Zahl von Bäumen an und betreut sie. Ohne Einwände gestattete der Rat den Bauantrag für ein Wohnhaus mit Carport und Nebengebäude in der Klosterfeldstraße und sprach die Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans aus. Der Neubau schließt eine dortige Baulücke. Im Straßenbestandsverzeichnis berichtigte das Gremium einen Straßennamen. Er heißt künftig "Zehntstraße", nicht "Zehntgasse".