Die Volkshochschulen (vhs) im Landkreis bewegen sich in rauerem Fahrwasser. Um zu Überleben, müssen neue Allianzen geschmiedet werden. Dazu tragen geänderte Fördermodalitäten des Freistaates bei. Um Zuschüsse zu bekommen, muss eine vhs seit Anfang 2017 statt 10 000 Teilnehmer-Doppelstunden künftig 30 000 erbringe. „Das übersteigt die Kapazität der Volkshochschule Hammelburg-Bad Brückenau um ein Dreifaches“, informierte Michael Balk den Stadtrat. Die Bedrohung sei existenziell. Deswegen empfahl er, die kommunale Arbeitsgemeinschaft mit der vhs Bad Brückenau aufzuheben und durch einen Vertrag zu einer Arbeitsgemeinschaft mit Bad Kissingen zu ersetzen. Beschlossen hatte dies der Stadtrat bereits Ende 2017.
Stadtrat stimmt zu
Jetzt galt es, die vertraglichen Schritte abzusegnen. Die Stadtratsmitglieder stimmten zu. Allerdings endet die seit 1987 bestehende Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bad Brückenau nicht, obwohl dort das Kursangebot so gut wie zum Erliegen gekommen ist. Sie wird, ebenso wie Euerdorf, zu einer Außenstelle.
Für die Neuordnung ist in einer Verbundstelle Michael Balk eingestellt, dessen Stelle über Strukturförderung des bayerischen Volkshochschulverbandes mit 57 000 Euro unterstützt wird. Wie die neue Kooperation organisatorisch ausgestaltet wird, ist noch offen. Auf jeden Fall wird es ein gemeinsames Computersystem geben.
Als „nicht mehr zeitgemäß“ bezeichnete Bürgermeister Armin Warmuth das Hammelburger vhs–Kuratorium. Jährlich treffen sich darin Vertreter des öffentlichen Lebens, um bei der Programmgestaltung mitzureden. Zuletzt hatten die Sitzungen aber rein informellen Charakter. Deswegen wird nun über eine Auflösung nachgedacht.