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Oerlenbach
Verteilzentrum Oerlenbach: Amazon weist Gewerkschaftskritik zurück
Die Löhne im Amazon-Verteilzentrum Oerlenbach sollen über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Das schreibt der Onlineversandhändler in einer Reaktion auf Gewerkschaftskritik.
Gewerkschaftliche Kritik an niedrigen Löhnen hat der Onlineversandhändler Amazon jetzt im Zusammenhang mit dem gerade in Bau befindlichen Verteilzentrum im Gewerbegebiet Oerlenbach-Poppenhausen zurückgewiesen.
Foto: Ina Fassbender/dpa | Gewerkschaftliche Kritik an niedrigen Löhnen hat der Onlineversandhändler Amazon jetzt im Zusammenhang mit dem gerade in Bau befindlichen Verteilzentrum im Gewerbegebiet Oerlenbach-Poppenhausen zurückgewiesen.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 11.02.2024 08:51 Uhr

Der Onlineversandhändler Amazon wehrt sich gegen die Kritik regionaler Gewerkschaftsvertreter und Politiker im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Verteilzentrums in Oerlenbach. In einer Stellungnahme zu Vorwürfen, Amazon zahle nur den Mindestlohn, den niedrigsten Lohn, "der in Deutschland gerade noch erlaubt" sei, erklärt der Onlineversandhändler, er biete "faire Löhne, einen sicheren Arbeitsplatz und Entwicklungschancen".

Konkret heißt es zu den Löhnen bei Amazon in der Stellungnahme, der allgemeine Mindestlohn in Deutschland liege aktuell bei 9,35 Euro. Im Vergleich dazu verdienten "die Mitarbeiter von Amazon  in Deutschland mindestens 11,10 Euro brutto die Stunde plus weitere Zusatzleistungen". Regional liege der Lohn auch höher. Zudem verweist Amazon darauf, dass die Stellen, um die es bei dieser Diskussion geht, "keiner formellen Ausbildung oder Lehre bedürfen".

Bürgermeister spricht von 11,62 Euro brutto

Poppenhausens Bürgermeister Ludwig Nätscher hatte Kritikern wie Frank Firsching und Gerhard Klamet vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) entgegnet, das Unternehmen habe bei den Löhnen nachgezogen. Für das im interkommunalen Gewerbegebiet Oerlenbach/Poppenhausen entstehende Verteilzentrum habe Amazon einen Stundenlohn von 11,62 Euro brutto angekündigt. Die Gewerkschafter hatten zuvor vorgerechnet, dass ein Logistikmitarbeiter mit einer 38-Stunden-Woche bei einem Stundenlohn von 9,50 Euro auf 300 Euro Hartz-IV-Leistungen als Aufstockung angewiesen sei.

Amazon geht in dem Schreiben auch auf das Thema Tarif-Vertrag ein. Dieses Stichwort hatte zwar in der Kritik der regionalen Gewerkschaftsvertreter keine Rolle gespielt. Das Unternehmen ist aber vielerorts mit Forderungen nach einem Tarif-Vertrag konfrontiert. In der aktuellen Stellungnahme  heißt es: "Wir denken nicht, dass ein Tarif-Vertrag den Mitarbeitern zugute kommen würde." Was die Gewerkschaft als Ziel beschreibe, sei für Amazon-Mitarbeiter bereits Realität: "Löhne am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt wird."

120 Arbeitsplätze geplant

Wie berichtet, wird im Gewerbegebiet Oerlenbach-Poppenhausen ein Verteilzentrum für Amazon gebaut, das nach Angaben des Unternehmens auf knapp 8500 Quadratmetern rund 120 Arbeitsplätze bieten soll. Für die Auslieferung der Pakete an die Kunden sollen laut Amazon bei Lieferpartnern etwa 300 Fahrer zuständig sein. In Betrieb gehen werde das Verteilzentrum in Oerlenbach voraussichtlich im Sommer 2021.

 
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