"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Bessres findet" - an dieses etwas abgewandelte Schiller-Zitat dachten wohl einige Marktgemeinderäte während der Diskussion über die Förderinitiativen "Innen statt Außen" und "Flächen-Entsiegelung" des Freistaates. Die teilnehmenden Gemeinden sollen sich verpflichten, vorrangig Innenentwicklung zu betreiben, auf die Neuausweisung von Flächen zu verzichten und sogar bereits ausgewiesene Bauflächen aus dem Flächennutzungsplan herauszunehmen. Im Gegenzug sollten die Gemeinden 80 statt 60 Prozent Landeszuschüsse bei Maßnahmen wie Gebäudeerwerb, Instandsetzung, Modernisierung oder Umbau älterer Häuser bekommen. Der Marktgemeinderat möchte allerdings wissen, wie lange diese Bindung an die Innenentwicklung gelten würde und wie es mit der möglichen Neu-Ausweisung von Baugebieten in diesem Zeitraum aussieht. Deshalb wurde die Entscheidung, ob die Marktgemeinde Maßbach sich an dieser Förderinitiative beteiligt, vertagt.
Die Marktgemeinde setzt trotzdem weiter auf Innenentwicklung. Einstimmig billigte der Marktgemeinderat die Fortführung des Förderprogramms der interkommunalen Allianz Schweinfurter Oberland (SWOL) für Investitionen zur Innenentwicklung, das zum Jahresende ausläuft. Die Mitgliedsgemeinden geben für Investitionen zur Erhaltung vorhandener sowie zur Schaffung neuer Bausubstanz Zuschüsse, um erhaltenswerte leerstehende Gebäude zu sanieren oder vorhandene Baulücken zu schließen. Damit soll die Abwanderung in Neubaugebiete und die Verödung der Ortskerne gestoppt werden.
Zuschüsse unterschiedlich
Die Zuschüsse, die die Mitglieds-Gemeinden der Allianz geben, sind allerdings unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es überall zehn Prozent der nachgewiesenen Investitionskosten, allerdings mit jeweils unterschiedlichen Obergrenzen. Im Markt Maßbach liegt sie bei 10 000 Euro. Außerdem gibt es hier 2,5 Prozent der Bausumme pro Kind ohne Obergrenze. Diese Förderung gibt es nur in den Altorten, nicht in Neubaugebieten. Bisher wurden 15 Anträge in Höhe von 34 000 Euro gestellt und vier davon ausgezahlt. "Bei uns tut sich was", kommentierte Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ).
Auch das Thema Mountainbike-Rundstrecken im Gebiet des Marktes Maßbach stand auf der Tagesordnung. Einerseits sollen damit Rad-Touristen in die Rhön und angrenzende Gebiete gelockt werden, andererseits sollen Strecken ausgewiesen werden, um die Natur nicht zu zerstören und um Ärger mit Wanderern zu vermeiden. Dieses EU-Projekt "Mountainbike Bayerische Rhön" wird durch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. Andreas Schubert vom Naturpark und Biosphärenreservat bayerische Rhön e.V. erläuterte den möglichen Streckenverlauf im Gemeindegebiet. Auf der Internetseite der Marktgemeinde (www.massbach.de < http://www.massbach.de) gibt es ausführliche Informationen über den Streckenverlauf. Neben einer Karte und einem Luftbild der Marktgemeinde mit den eingezeichneten Strecken gibt es hier auch eine mehrseitige Broschüre zum Thema. Bürgermeister Klement bittet die Bürger um Anregungen und Hinweise über mögliche Änderungen der Strecke.
Barrierefrei in den neuen Seniorenraum
Das ehemalige Rathaus in Poppenlauer benötigt einen barrierefreien Zugang für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte, da hier auch der kürzlich eingeweihte Seniorenraum des Ortsteils untergebracht ist. Eine massive Rampe mit Natursteinen und Stahlgeländer würde nach der Schätzung des Bauhofes knapp 8000 Euro kosten. Allerdings wurde bei den Voruntersuchungen festgestellt, dass die Wände im Keller des alten Rathauses sehr nass sind und dass deshalb zuerst die Wände abgedichtet werden müssten, bevor die massive Rampe gebaut wird. Der Marktgemeinderat entschloss sich deshalb, zunächst eine mobile Rampe errichten zu lassen.
Pläne für Friedhof
Der Friedhof des Ortsteils Weichtungen soll umgestaltet werden. Eine Landschaftsarchitektin aus Leutershausen bekam den Auftrag, eine Bestandsaufnahme zu machen, ein Konzept auszuarbeiten und eine Entwurfsplanung vorzulegen. Die Kosten dafür betragen knapp 6000 Euro brutto. Die Kirchenverwaltung der Filialgemeinde St. Josef möchte die Außentreppe der Kirche erneuern und bat um Übernahme der Kosten durch die Marktgemeinde. In der Beschlussvorlage wird darauf hingewiesen, dass die Baulast am Kirchengebäude der Eigentümer hat. Dies sei auch durch die Rechtsaufsichtsbehörde so festgestellt. Die Treppenanlagen liegen zwar auf einem Gemeinde-Grundstück, dienen aber ausschließlich dem Zugang zur Kirche, wird in der Beschlussvorlage betont. Um keinen Präzedenzfall zu schaffen und aufgrund der fehlenden Baulast entschloss sich der Marktgemeinderat, die Kosten für die Erneuerung der Außentreppen nicht zu übernehmen. Allerdings wird ein Zuschuss in der üblichen Höhe von 2,5 Prozent in Aussicht gestellt.