
Adamshof, Altglashütten mit Wiesenhaus, Haus Franken und Harfenmühle, Auersberghöfe, Dörrenberg, Ebertshof, Fuchsmühle, Heinrichshof, Neuglashütten, Reußendorf, Rothenrain mit Disbachmühle und Disbachhof, Sarahof, Schmelzhof, Silberhof und Werberg sowie der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg: diese Orte auf bayerischem Gebiet liegen im heutigen Truppenübungsplatz Wildflecken. Für die Einrichtung des Truppenübungsplatzes in den 1930er Jahren wurden all diese Orte und Höfe sowie auch Orte im benachbarten Hessen abgesiedelt, teilt das Landratsamt Bad Kissingen in einer Pressemeldung mit.
Bis zum 28. Februar zeigen Schautafeln im Lichthof des Landratsamtes Bad Kissingen die abgesiedelte Orte am Truppenübungsplatz Wildflecken.
Dramatischer Einschnitt im Leben
„Man ist verwundert, wie viele Orte es in diesem Bereich gegeben hat“, sagte Landrat Thomas Bold bei der Ausstellungseröffnung. „Der bekannteste darunter ist heute noch der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg, der zu bestimmten Zeiten besucht werden kann.“ Für die Menschen, die damals dort gelebt hätten, sei die Absiedelung ein dramatischer Einschnitt im Leben gewesen, erinnerte Bold an die Vergangenheit. „Dieser Eingriff wirkte natürlich bei den Einwohnerinnen und Einwohnern nach“, betonte er, „bei der heutigen sicherheitspolitischen Lage sind wir aber sehr dankbar für den Truppenübungsplatz in Wildflecken.“
Die meisten kleineren Ortschaften sind längst vergessen, an ihre Geschichte wird in der Ausstellung erinnert. Zusammen mit dem verstorbenen Matthias Elm hat Walter Kömpel aus Oberbach die Geschichte der verschiedenen Orte sowie die Folgen der Absiedelung auf deren Bewohner für die Ausstellung „Vergessene Dörfer“ aufgearbeitet.
Idee kam beim Wandern
Die Idee kam den beiden 2022 bei den jährlichen Wandertagen auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken. Aktuell umfasst die Ausstellung 21 Schautafeln. Weitere Einblicke bietet Walter Kömpel bei kostenfreien Führungen am Donnerstag, 23. Januar, sowie am Donnerstag, 30. Januar, jeweils um 17 Uhr. Um vorherige Anmeldung zu den Führungen wird gebeten unter kultur@kg.de bzw. unter Tel.: 0971/801 5151.
Der Lichthof des Landratsamtes ist über eine Rampe barrierefrei und stufenlos über den Haupteingang zugänglich. Im Erdgeschoss befindet sich eine WC-Anlage für Personen mit eingeschränkter Mobilität.
Tipp des Landratsamtes: Zur umweltschonenden Anreise gibt es Informationen unter mobil-kg.de , dem ÖPNV- und Mobilitätsportal des Landkreises Bad Kissingen . Dort gibt es mehr über Bus & Bahn und die Fahrplanauskunft. red