Aschach bei Bad Kissingen
Unterricht wie in alten Zeiten
Bei einer Führung durch das Schulmuseum auf Schloss Aschach gab Museumspädagogin Renate Kiesel auch historischen Unterricht.
Dass für Kinder der Schulunterricht früher beileibe kein Zuckerschlecken war, dies wurde in der Führung durch das Schulmuseum im Schloss Aschach deutlich. Museumspädagogin Renate Kiesel ging dabei in ihrer Rolle als Lehrerin ganz auf, und die großen und kleinen ABC-Schützen konnten eine ganze Menge darüber lernen, wie es im Unterricht früher so zuging.
Im Schulmuseum gab es zahlreiche Schaubilder zu bestaunen, "ein Großteil liegt natürlich sicher aufbewahrt im Depot", sagt Kiesel. Mit rund 3000 solcher Schaubilder, die in der Unteren Mühle direkt vor Ort lagern, hat das Museum Schloss Aschach eine riesige Sammlung, die auch viel vom damaligen Weltbild der Menschen erzählt. Renate Kiesel wies außerdem auf zahlreiche Fotos in der Region hin, auf denen man sehen konnte, wie die typische Dorfschule damals aussah. "Die Lehrer hatten Residenzpflicht: sie mussten dort wohnen, wo sie unterrichteten", sagt Kiesel. Dies konnte sogar soweit führen, dass in sehr armen Rhöndörfern der Lehrer auch im Unterrichtsraum wohnte - man stelle sich diese Situation heute einmal vor! Dabei galt es für die Pädagogen, ein großes Pensum abzuarbeiten. Denn der Unterricht fand doch oft in so genannten "einklassigen Schulen" statt, wo die erste bis hinauf zur achten Klasse im selben Raum saßen und gleichzeitig unterrichtet wurden. "Die Bezahlung der Lehrer war schlecht", berichtet Kiesel. "Nicht umsonst war das Wort armes Dorfschulmeisterlein ein geflügelter Begriff". Doch nicht nur den Schuldienst mussten sie versehen: Meist spielten sie auch noch Orgel, waren Mesner und vieles mehr.
In den Räumen des Schulmuseums sah man dann unter anderem, wie sich die Schulranzen der Mädchen und Jungs unterschieden. So war der der Knaben den Tornistern von Soldaten nachempfunden. Auch die Schrift unterschied sich von der heutigen: Damals schrieben die Kinder in Sütterlin.
Dies konnten die Teilnehmer im historischen Klassenzimmer auch gleich ausprobieren. Die jungen und älteren Schüler nahmen dabei auf den original hergerichteten Bänken Platz und mussten brav der Lehrerin nachsprechen. Renate Kiesel spielte die Rolle als strenge Lehrerin außerordentlich gut, so dass ihr die "Kinder" gut folgten. Dabei galt es, Buchstaben zu erlernen, die dann in Sütterlin auf die Schiefertafeln geschrieben wurden. Zuvor zeichneten alle die Buchstaben in die Luft, eben genauso, wie man es damals vermutlich auch schon gemacht hat. Und auch die Leibesstrafen mit dem Rohrstock wurden demonstriert, wenngleich auch nur spielerisch. "In Einstellungsschreiben für Lehrer war damals sogar vermerkt, dass sie fleißig vom Rohrstock Gebrauch machen sollen", sagt Renate Kiesel. Natürlich zeigte sie nur spielerisch, wie dies vor sich ging. Am Ende hatten alle viel Spaß, auch deshalb, weil die Museumspädagogin es verstand, die früheren Zeiten wieder lebendig werden zu lassen und dabei selbst viel Freude hatte.
Im Schulmuseum gab es zahlreiche Schaubilder zu bestaunen, "ein Großteil liegt natürlich sicher aufbewahrt im Depot", sagt Kiesel. Mit rund 3000 solcher Schaubilder, die in der Unteren Mühle direkt vor Ort lagern, hat das Museum Schloss Aschach eine riesige Sammlung, die auch viel vom damaligen Weltbild der Menschen erzählt. Renate Kiesel wies außerdem auf zahlreiche Fotos in der Region hin, auf denen man sehen konnte, wie die typische Dorfschule damals aussah. "Die Lehrer hatten Residenzpflicht: sie mussten dort wohnen, wo sie unterrichteten", sagt Kiesel. Dies konnte sogar soweit führen, dass in sehr armen Rhöndörfern der Lehrer auch im Unterrichtsraum wohnte - man stelle sich diese Situation heute einmal vor! Dabei galt es für die Pädagogen, ein großes Pensum abzuarbeiten. Denn der Unterricht fand doch oft in so genannten "einklassigen Schulen" statt, wo die erste bis hinauf zur achten Klasse im selben Raum saßen und gleichzeitig unterrichtet wurden. "Die Bezahlung der Lehrer war schlecht", berichtet Kiesel. "Nicht umsonst war das Wort armes Dorfschulmeisterlein ein geflügelter Begriff". Doch nicht nur den Schuldienst mussten sie versehen: Meist spielten sie auch noch Orgel, waren Mesner und vieles mehr.
In den Räumen des Schulmuseums sah man dann unter anderem, wie sich die Schulranzen der Mädchen und Jungs unterschieden. So war der der Knaben den Tornistern von Soldaten nachempfunden. Auch die Schrift unterschied sich von der heutigen: Damals schrieben die Kinder in Sütterlin.
Dies konnten die Teilnehmer im historischen Klassenzimmer auch gleich ausprobieren. Die jungen und älteren Schüler nahmen dabei auf den original hergerichteten Bänken Platz und mussten brav der Lehrerin nachsprechen. Renate Kiesel spielte die Rolle als strenge Lehrerin außerordentlich gut, so dass ihr die "Kinder" gut folgten. Dabei galt es, Buchstaben zu erlernen, die dann in Sütterlin auf die Schiefertafeln geschrieben wurden. Zuvor zeichneten alle die Buchstaben in die Luft, eben genauso, wie man es damals vermutlich auch schon gemacht hat. Und auch die Leibesstrafen mit dem Rohrstock wurden demonstriert, wenngleich auch nur spielerisch. "In Einstellungsschreiben für Lehrer war damals sogar vermerkt, dass sie fleißig vom Rohrstock Gebrauch machen sollen", sagt Renate Kiesel. Natürlich zeigte sie nur spielerisch, wie dies vor sich ging. Am Ende hatten alle viel Spaß, auch deshalb, weil die Museumspädagogin es verstand, die früheren Zeiten wieder lebendig werden zu lassen und dabei selbst viel Freude hatte.
Themen & Autoren / Autorinnen