Nach erfolgreicher Premiere im Vorjahr wird es auch heuer wieder einen Bad Bockleter Musikfrühling geben. In drei Konzerten mit namhaften Interpreten aus der regionalen sowie nationalen Musikszene bietet Intendant Hermann Freibott wieder ein breitgefächertes Programm klassischer Musik vom Barock bis in die Moderne.
Eröffnung ist am Himmelfahrtstag, 9. Mai, mit dem von ihm gegründeten Ensemble sinfonietta franconia. Mitglieder der Bamberger und der Hofer Symphoniker sowie der Würzburger Philharmoniker spielen in kleiner Besetzung unter Freibotts Leitung Werke von Claude Debussy und Peter Tschaikowsky. Begonnen wird mit Händels Harfenkonzert in B-Dur mit Maria-Theresa Freibott (20) als Solistin.
Der Schumann-Abend am Donnerstag, 16. Mai, wird nicht nur ein Festabend für Musikfreunde, sondern auch für Literaturliebhaber. Schriftsteller Peter Härtling (79) liest Auszüge seiner Romanbiografie „Schumanns Schatten“ über Leben und Sterben des zerrissenen und genialen Komponisten. Musikalisch aufbereitet wird das Thema durch den österreichischen Pianisten Franz Vorraber. Dieser ausgewiesene Schumann-Experte war nicht nur Solist des ersten Musikfrühlings, sondern hatte sogar Bürgermeister Wolfgang Back beim Kauf der zwei neuen Flügel beraten, ohne die dieses Musikfestival gar nicht durchführbar gewesen wäre.
Mozart muss sein
Den Abschluss des dreiteiligen Festivals bildet am Sonntag, 2. Juni, das Konzert mit dem Armonia Bläserensemble aus Musikern des Leipziger Gewandhausorchesters. „Mozart musste sein“, sagt Intendant Freibott schmunzelnd. Wunschgemäß wird das Quintett Mozarts Fantasie f-moll (KV 614) spielen. Aber Freibott wollte auch unbedingt etwas Modernes. Deshalb folgt anschließend ein Werk des Dänen Carl August Nielsen (1865 – 1931), dann sechs Bagatellen des in Rumänien geborenen György Ligeti (1923 – 2006). Zurück in die Zeit der Wiener Klassik führt danach wieder das Quintett Nr. 3 in G-Dur des Böhmen Anton Reicha (1770 – 1836).
Der Bad Bockleter Musikfrühling sei insgesamt unterhaltsam, aber auch provozierend, fasst der Intendant zusammen. „Nicht nur brav, aber wir wollen auch nicht erschrecken.“ Das Programm sei ansprechend, formuliert es Bürgermeister Wolfgang Back, und genau auf die Saalgröße im großen Kursaal für maximal 180 Zuhörer ausgerichtet. Ohne die Sponsorenbereitschaft Bockleter Firmen, die die Hälfte des benötigten Budgets von 10 000 Euro beigesteuert haben, wäre das Festival nicht möglich geworden. Jetzt hoffe er auf starken Konzertbesuch, „um mindestens wie im Vorjahr mit Null zu Null abzuschließen“.
Das Risiko eines Defizits hält Back allerdings für begrenzt. Die Resonanz des ersten Musikfrühlings sei gut gewesen. Etliche Besucher seien sogar aus weiterer Entfernung gekommen. Deshalb hätten er und der Intendant eigentlich vier Konzertabende geplant. Doch wegen der Vorverlegung des Kissinger Sommers habe der vierte Termin wieder storniert werden müssen. Back: „Wir wollen nicht mit den Kissingern in Wettbewerb treten, sondern schicken unsere Gäste sogar gern dorthin.“
Vielleicht bietet sich aber 2014 die Möglichkeit zur Ausweitung des Bad Bockleter Musikfrühlings. „Ich wünsche mir fünf Konzerte“, gibt Intendant Freibott offen zu. So könne man das Festival zu einer festen Größe im Bockleter Jahreskulturprogramm machen. Noch mehr Konzerte würden den Standort überfordern. In jedem Fall aber, so der Bürgermeister, sei eine Mindestlaufzeit von fünf bis sieben Jahren geplant. „Es soll ja auch nach der Wahl noch weitergehen“, sagt er mit einem Lächeln.
Kartenvorverkauf: Kur- und Tourist-Info Bad Bocklet Tel. (0 97 08) 70 70 30 und per E-Mail an: info@badbocklet.de