Stangenroth
Umbau nicht nur für den Nachwuchs
Wo früher Spezialmaschinen standen, werden jetzt Forstwirte ausgebildet. Außerdem sind in dem Gebäude Büros für die Förster entstanden.
Blätter sammeln und pressen. Viele haben das zuletzt in ihrer Schulzeit getan. Nicht so die angehenden Forstwirte. Sie haben den Sommer genutzt und am neuen Ausbildungsstützpunkt in Stangenroth ein umfassendes Herbarium angelegt. "Ein Forstwirt muss schließlich wissen, welche Bäume es hier gibt", erklärt Egon Fuß und blättert in dem Presswerk.
Der Forstmeister ist für die Ausbildung des Nachwuchses im Forstbetrieb Bad Brückenau zuständig und momentan dabei, die neue Werkstatt auf Vordermann zu bringen. Schließlich soll sie am Sonntag feierlich eingeweiht und auch vom Diakon gesegnet werden.
Die neue Ausbildungswerkstatt ist Teil des Forstbetrieb-Stützpunktes in Stangenroth, an der Ecke Wendelinus-/Forststraße. "Früher befand sich hier ein Maschinenbetrieb der ehemaligen Oberforstdirektion Unterfranken", erklärt Theodor Escherich, der Servicestellenleiter des Bad Brückenauer Forstbetriebes. Sämtliche Spezialfahrzeuge und Gerätschaften des Bayerischen Staatsforstes, die beispielsweise für die Wegepflege und Holzernte in der Rhön gebraucht wurden, waren hier untergebracht. Außerdem wurden die Maschinen vor Ort gepflegt und gewartet. Heute erledigen im Staatsforst meist private Firmen die genannten Waldarbeiten.
Lediglich am Standort für Forsttechnik in Bodenwöhr in der Oberpfalz gibt es noch einen größeren Maschinenpark, sagt Escherich. Somit wurde die Immobilie in Stangenroth eigentlich nicht mehr gebraucht. Der Eigentümer, die Bayerischen Staatsforsten, hätte sie verkaufen können.
Doch der Bad
Brückenauer Forstbetrieb erkannte die Chance und richtete hier einen dringend notwendigen und zugleich modernen Ausbildungsstützpunkt mit Werkstatt ein. Schließlich bildet die Institution seit September 2015 wieder selbst Nachwuchs aus, pro Jahr stellt der Betrieb zwei Lehrlinge ein. "Für das aktuelle Ausbildungsjahr 2016/17 hatte ich 25 Bewerber", schildert Theodor Escherich, wie stark die Nachfrage ist.
Aktuell gehören vier Auszubildende zum Forstbetrieb, pro Lehrjahr zwei. Die Chancen, nach einer Lehrzeit von drei Jahren übernommen zu werden, stehen nicht schlecht. "Von den 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten bilden 16 aus. Etwa die Hälfte der Azubis bleibt bei uns", fügt er hinzu. Die anderen ausgebildeten Forstwirte sind aber ebenfalls gefragte Leute, kommen in privaten Betrieben unter, bei Gemeinden oder anderen Ämtern. "Somit bilden wir nicht nur für uns aus", fasst Escherich zusammen. Umso wichtiger sei es, dass es auch in der Region einen Ausbildungsbetrieb für Forstwirte gibt.
"Ende 2014 haben wir mit den Planungen für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Maschinenbetriebes begonnen", erklärt Forstamtsleiter Wolfram Zeller. Die Bauarbeiten starteten im März 2015. Bereits sechs Monate später konnten die Lehrlinge schon ihre neuen Räume nutzen, obwohl der Rest noch Baustelle war. Mit dem Abriss eines Nebengebäudes, der vor einigen Wochen erledigt wurde, sind die Umbauarbeiten nun nach gut eineinhalb Jahren abgeschlossen.
Am Sonntag folgt die offizielle Einweihung. 475 000 Euro hat der Forstbetrieb in den Stangenrother Stützpunkt investiert. "Die Bausubstanz war gut, ebenso das Dach.
Deshalb konnten wir einiges wiederverwenden", so Marco Herbert, der für die Immobilien im Forstbetrieb Bad Brückenau zuständige Fachmann. Die Kosten konnten relativ niedrig und im veranschlagten Rahmen gehalten werden. "Außerdem hatten wir gute lokale Firmen für den Umbau", fügt er hinzu. Auch sein Chef, Wolfram Zeller, ist mit dem Ergebnis zufrieden.
"Es hat sich gelohnt", sagt er.
Denn in dem Gebäude wurde mit der Werkstatt und den Nebenräumen nicht nur Platz für die vier Auszubildenden geschaffen. Parallel dazu sind auch zwei neue Büroräume unter dem Dach mit insgesamt drei Arbeitsplätzen entstanden. "Künftig werden hier die beiden Förster aus Steinach und Stangenroth sowie ein Einsatzleiter sitzen", erklärt Zeller. Letzterer koordiniert den Holzeinschlag und andere Arbeiten, die Fremdfirmen im Auftrag des Forstbetriebes erledigen.
Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde außerdem eine neue Wildkammer eingerichtet. Die bisherige befand sich in einem Nebengebäude des Stützpunktes, das jedoch abgerissen wurde. "Etwa 1000 Stück Schalenwild werden bei uns im Staatsforst pro Jahr geschossen", so der Amtsleiter. In der Wildkammer werden die erlegten Rehe, Wildschweine und Hirsche aufgebrochen und ausgeweidet. Anschließend können sie bis zum Verkauf im Kühlraum gelagert werden. "Ein Großteil des Wildes geht an den Großhandel, aber auch örtliche Metzgereien sind unsere Kunden", erklärt Forstamtsleiter Wolfram Zeller.
Programm Im neuen Stützpunkt des Forstbetriebes Bad Brückenau in Stangenroth findet am Sonntag, 25. September, von 14 Uhr bis 17 Uhr, ein "Tag der offenen Tür" statt. Zunächst werden die neuen Räume von Diakon Michael Schlereth gesegnet. Anschließend können die Lehrlingswerkstätte sowie die Wildkammer besichtigt werden. Außerdem zeigen die Azubis, was Forstwirte alles machen. Parallel dazu gibt es ein Waldquiz und Filmvorträge über die Waldarbeit im Wandel der Zeit. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt. kkh
Die neue Ausbildungswerkstatt ist Teil des Forstbetrieb-Stützpunktes in Stangenroth, an der Ecke Wendelinus-/Forststraße. "Früher befand sich hier ein Maschinenbetrieb der ehemaligen Oberforstdirektion Unterfranken", erklärt Theodor Escherich, der Servicestellenleiter des Bad Brückenauer Forstbetriebes. Sämtliche Spezialfahrzeuge und Gerätschaften des Bayerischen Staatsforstes, die beispielsweise für die Wegepflege und Holzernte in der Rhön gebraucht wurden, waren hier untergebracht. Außerdem wurden die Maschinen vor Ort gepflegt und gewartet. Heute erledigen im Staatsforst meist private Firmen die genannten Waldarbeiten.
Lediglich am Standort für Forsttechnik in Bodenwöhr in der Oberpfalz gibt es noch einen größeren Maschinenpark, sagt Escherich. Somit wurde die Immobilie in Stangenroth eigentlich nicht mehr gebraucht. Der Eigentümer, die Bayerischen Staatsforsten, hätte sie verkaufen können.
Es wird wieder ausgebildet
Doch der Bad
Brückenauer Forstbetrieb erkannte die Chance und richtete hier einen dringend notwendigen und zugleich modernen Ausbildungsstützpunkt mit Werkstatt ein. Schließlich bildet die Institution seit September 2015 wieder selbst Nachwuchs aus, pro Jahr stellt der Betrieb zwei Lehrlinge ein. "Für das aktuelle Ausbildungsjahr 2016/17 hatte ich 25 Bewerber", schildert Theodor Escherich, wie stark die Nachfrage ist.Aktuell gehören vier Auszubildende zum Forstbetrieb, pro Lehrjahr zwei. Die Chancen, nach einer Lehrzeit von drei Jahren übernommen zu werden, stehen nicht schlecht. "Von den 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten bilden 16 aus. Etwa die Hälfte der Azubis bleibt bei uns", fügt er hinzu. Die anderen ausgebildeten Forstwirte sind aber ebenfalls gefragte Leute, kommen in privaten Betrieben unter, bei Gemeinden oder anderen Ämtern. "Somit bilden wir nicht nur für uns aus", fasst Escherich zusammen. Umso wichtiger sei es, dass es auch in der Region einen Ausbildungsbetrieb für Forstwirte gibt.
"Ende 2014 haben wir mit den Planungen für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Maschinenbetriebes begonnen", erklärt Forstamtsleiter Wolfram Zeller. Die Bauarbeiten starteten im März 2015. Bereits sechs Monate später konnten die Lehrlinge schon ihre neuen Räume nutzen, obwohl der Rest noch Baustelle war. Mit dem Abriss eines Nebengebäudes, der vor einigen Wochen erledigt wurde, sind die Umbauarbeiten nun nach gut eineinhalb Jahren abgeschlossen.
475 000 Euro investiert
Am Sonntag folgt die offizielle Einweihung. 475 000 Euro hat der Forstbetrieb in den Stangenrother Stützpunkt investiert. "Die Bausubstanz war gut, ebenso das Dach.
Deshalb konnten wir einiges wiederverwenden", so Marco Herbert, der für die Immobilien im Forstbetrieb Bad Brückenau zuständige Fachmann. Die Kosten konnten relativ niedrig und im veranschlagten Rahmen gehalten werden. "Außerdem hatten wir gute lokale Firmen für den Umbau", fügt er hinzu. Auch sein Chef, Wolfram Zeller, ist mit dem Ergebnis zufrieden.
"Es hat sich gelohnt", sagt er.Denn in dem Gebäude wurde mit der Werkstatt und den Nebenräumen nicht nur Platz für die vier Auszubildenden geschaffen. Parallel dazu sind auch zwei neue Büroräume unter dem Dach mit insgesamt drei Arbeitsplätzen entstanden. "Künftig werden hier die beiden Förster aus Steinach und Stangenroth sowie ein Einsatzleiter sitzen", erklärt Zeller. Letzterer koordiniert den Holzeinschlag und andere Arbeiten, die Fremdfirmen im Auftrag des Forstbetriebes erledigen.
Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde außerdem eine neue Wildkammer eingerichtet. Die bisherige befand sich in einem Nebengebäude des Stützpunktes, das jedoch abgerissen wurde. "Etwa 1000 Stück Schalenwild werden bei uns im Staatsforst pro Jahr geschossen", so der Amtsleiter. In der Wildkammer werden die erlegten Rehe, Wildschweine und Hirsche aufgebrochen und ausgeweidet. Anschließend können sie bis zum Verkauf im Kühlraum gelagert werden. "Ein Großteil des Wildes geht an den Großhandel, aber auch örtliche Metzgereien sind unsere Kunden", erklärt Forstamtsleiter Wolfram Zeller.
Tag der offenen Tür
Programm Im neuen Stützpunkt des Forstbetriebes Bad Brückenau in Stangenroth findet am Sonntag, 25. September, von 14 Uhr bis 17 Uhr, ein "Tag der offenen Tür" statt. Zunächst werden die neuen Räume von Diakon Michael Schlereth gesegnet. Anschließend können die Lehrlingswerkstätte sowie die Wildkammer besichtigt werden. Außerdem zeigen die Azubis, was Forstwirte alles machen. Parallel dazu gibt es ein Waldquiz und Filmvorträge über die Waldarbeit im Wandel der Zeit. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt. kkh
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