Zum Patrozinium am 15. August läuten die Glocken der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt bayernweit. Der Bayerische Rundfunk (BR), der das Zwölf-Uhr-Läuten aus Elfershausen aufgenommen hat, schickt es zur Mittagszeit in den Äther - wohl zur Freude der Marktbürger, Freunde des Glockenklangs und hier Gebürtiger, die eine neue Heimat in Bayern gefunden haben und die Heimatglocken wieder einmal hören.
Die Elfershausener dürfen ein bisschen stolz sein, wenn ihr Geläut im ganzen Freistaat und darüber hinaus getragen wird. Die 1200-Jahr-Feier wäre ein passender Anlass gewesen, doch sie musste heuer, der Pandemie-Sicherheitsbestimmungen wegen, erneut verschoben werden. Der Glockenklang und die Hoffnung, dass es im nächsten Jahr mit dem Jubiläum klappt, mögen ein Trostpflaster sein.
Das Gotteshaus Mariä Himmelfahrt wurde 1578 gegründet, so die Annahme. Der Turm der Kirche soll jedoch aus dem 14. Jahrhundert stammen. Ortspfarrer Georg Stahl führte seinerzeit 46 Jahre die Kirchengemeinde . In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gotteshaus mehrmals repariert, erweitert und umgebaut. In den Jahren 1824 bis 1840 errichtete Elfershausen einen Neubau, dem 1866 ein Langhaus hinzugefügt wurde.
Die Glocken sind ein wahrer "Schatz". Sie stammen aus den Jahren 1628 und 1631 und verfügen über ein reiches Barockornament. Zwei Lothringer gossen sie vor Ort mitten im Dreißigjährigen Krieg. Zeitgleich wurde die Glocke der Kirche in Trimberg gegossen und ein weitere, kleine Glocke für Mariä Himmelfahrt. Die größte der vier Glocken ist knapp einen Meter hoch und wiegt 930 Kilogramm. Sie schlägt die Stunden. Die Marienglocke gleicht ihr wie eine kleinere Schwester, sie misst 92 Zentimeter in der Höhe und hat ein Gewicht von 420 Kilogramm. Die kleine Glocke, die so genannte "Wetterglocke" kam auf 80 Zentimeter Höhe und ein Gewicht 310 Kilo.
Die beiden größeren Exemplare wurden im März 1942 abgenommen und sollten eingeschmolzen werden. Offensichtlich ist dies aber nicht passiert denn die beiden historischen Exponate kamen sechs und acht Jahre später wieder zurück in den Markt. Vor der Abnahme hatte die Pfarrgemeinde die Idee, das Geläut auf eine Schellack-Platte aufzunehmen um "ihr Glockenläuten" wenigstens als "Konserve" zu erhalten. Eine kleine Glocke erweiterte ab 1961 das Klangbild. Das Bronzemodell von 210 Kilogramm, in Bremen gegossen, schlägt die Viertelstunde. In diesem Jahr richtete eine Fachfirma das elektrische Läutwerk in der Kirche von Elfershausen ein. Der Vierklang vom Turm der Elfershausener Kirche ist zum Fest Maria Himmelfahrt auf den Kanälen B1 und B3 des Bayerischen Rundfunks zu hören.