
Etwa 1050 Menschen gingen am Freitag friedlich gegen die Corona-Maßnahmen in Bad Königshofen auf die Straße. Etwa 250 Menschen demonstrierten dagegen und hielten Plakate in Händen, um ein Zeichen für "Solidarität" oder gegen Nazis zu setzen. Denn: An der Veranstaltung hatte auch die rechtsradikale Kleinstpartei "Der III. Weg" Interesse bekundet. Jedoch: Augenscheinlich war kein Mitglied des III. Wegs unter den Demonstranten .
Keine Anzeigen
Bei rund 10.000 Euro pendeln sich die Kosten ein, die der Einsatz der mehr als 50 Polizeikräfte verursacht hat. Diese Rechnung machte der Einsatzleiter, Polizeihauptkommissar Gerd Jahrsdörfer, auf Nachfrage deutlich. Immerhin waren für rund fünf Stunden Beamte der Polizeidienststelle Bad Königshofen , sowie der Polizeiinspektionen Bad Neustadt und Mellrichstadt ebenso eingebunden wie eine zivile Einsatzbereitschaft aus Schweinfurt. "Das sind umgerechnet rund 250 Stunden und wenn man die Stunde mit 40 Euro ansetzt, kommt man genau auf diesen Betrag." Nicht eingerechnet ist die Zeit der Einsatzvor- und Nachbereitung. Wichtig sei es aber gewesen, dass alles ruhig verlaufen ist und es diesmal auch keine Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gab.
Nicht am Marktplatz sondern am Parkplatz Tuchbleiche endet die Freitagabend-Demo in Bad Königshofen . Hier bedankte sich der Versammlungsleiter bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, aber auch bei der Polizei und den zusätzlichen Ordnern. Danach löste sich die Versammlung zügig auf.
Während der Kundgebung, die von der Tuchbleiche über den Marktplatz durch die Innenstadt ging, hörte man immer wieder Sprechchöre wie "Für die Kinder - auf die Straße" oder auch "Freiheit", dazu Trommeln und Trillerpfeifen. Als Abschluss sangen die Teilnehmer schließlich die deutsche Nationalhymne.
Skepsis bei Anwohnern
Die Demo wurde von einigen Anwohnern auch mit einer gewissen Angst gesehen. "Da kommen Erinnerungen an eine grauenhafte Zeit wieder hoch", sagte eine betagte Dame. Christian Fischer vom Hotel Schlundhaus : "Die Bürger haben Angst vor den Demonstranten mit ihrem Geschrei und den Trillerpfeifen." Deshalb, so konnte man es auf seiner Internetseite lesen, bat er seine Gäste den "gefahrlosen Hintereingang" zu nehmen.
Die beiden Gruppen hatte die Polizei getrennt. So standen die Impfbefürworter auf dem östlichen Marktplatz, während die Impfgegner auf der gegenüberliegenden Straßenseite liefen. Dazwischen immer wieder Ordner und Polizeikräfte .
Wie schon am Freitag zuvor waren relativ wenige Bürgerinnen und Bürger aus Bad Königshofen und dem Grabfeld im Demonstrationszug. Der größte Teil kam aus Thüringen und den Nachbarlandkreisen.