SG Garitz/Nüdlingen – TV/DJK Hammelburg 15:33 (7:17)
Das Derby in der Bezirksoberliga der Frauen hielt nicht, was es im Vorfeld versprach. Beim Vorrunden-Match war es bei der Niederlage (21:24) der SG Garitz/Nüdlingen in Hammelburg noch zu heftigen Scharmützeln gekommen, weil die Anzeigentafel während des Spiels ausfiel. Ein Einspruch wurde damals von der SG Garitz/Nüdlingen zurückgezogen. Revanche-Gelüste waren bei der Heimmannschaft sicherlich da, doch das Spiel war so einseitig, dass gar keine Aggressionen oder Emotionen aufkommen konnten. Ohne den starken SG-Mittelblock um Anna Franz und Theresa Kleinhenz war gegen die Hammelburgerinnen kein Kraut gewachsen. Das Spiel war so früh schon so klar entschieden, dass es nicht einmal eine Zwei-Minuten-Strafe gab. Im Hinspiel waren es derer noch sechs. „Das Spiel war ausgesprochen fair, weil es so früh entschieden war“, meinte Hammelburgs Trainer Bernhard Hereth nach der Partie. Nach einer Viertelstunde lag die SG schon mit 1:10 zurück, es deutete sich ein Debakel an.
Vier Tore trotz Zerrung
Auf SG-Seite raffte sich Melissa Schäfer auf und versuchte mit vier Toren dagegen zu halten, auch wenn sie einen Sieben-Meter-Wurf versemmelte (15) und kurz danach am Pfosten scheiterte (17.). „Hammelburg war fast voll besetzt und wir eben nicht“, klang schon etwas Frust bei ihr nach dem Spiel mit. Sie selbst war schon mit einer Zerrung ins Spiel gegangen und musste zwischenzeitlich vom Feld. Die SG-Abwehr bekam von Beginn an kaum Zugriff auf die Hammelburgerinnen, die nach Belieben offensive Akzente setzten und zur Pause uneinholbar mit 17:7 vorne lagen. Mit elf Treffern war Laura Finke die überragende Akteurin bei den Gästen, auch Nicole Simon war mit acht Treffern kaum zu stoppen. Mit vielen Positionswechsel versuchte Garitz/Nüdlingen ein Mittel gegen die nicht nachlassenden Gäste zu finden, ohne Erfolg.
Schier unfassbare Tore
Da gelangen sogar schier unfassbare Tore. Kristin Ammersbach warf als Rechtsaußen mit der rechten Hand über SG-Keeperin Paula-Anamaria Stere in der 48. Minute in den hinteren Torwinkel zum 12:28. Das Heimteam stemmte sich gegen die 30-Gegentor-Marke, doch Annika Keller zeigte in der 57. Minute kein Erbarmen mit ihrem Tor zum 30:14.
In der Schlusssekunde wurde Hammelburg noch ein Freiwurf zugesprochen. Aber anstatt zu werfen, legte Katrin Simon den Ball ab – das Spiel war beendet. Mit 33:15 reichte es schließlich auch. „Ich bin Stolz auf die Mannschaft, dass wir auch nach diesem Sieg nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, freute sich Hereth nach dem Schlusspfiff.
Tore für Garitz/Nüdlingen: Pia Steinegger (5), Melissa Schäfer (4/1), Pia Hein (2), Mercedes Dörr (1), Hanna Mahlmeister (1), Anna-Lena Höchemer (1), Sophie Hippler (1).
Tore für Hammelburg: Laura Finke (11/4), Nicole Simon (8/1), Annika Keller (4), Vanessa Simon (3), Lena Doschko (2), Katrin Simon (2), Nicole Schröter (1), Nina Hähnlein (1), Kristin Ammersbach (1).
FC Bad Brückenau - TG Höchberg 22:15 (14:8)
Da ist er also: Der langersehnte erste Saisonsieg für die Sinnstädterinnen. Hochverdient dazu, denn die Bad Brückenauerinnen überzeugten vor ansehnlicher mit einer ausgezeichneten und kompromisslosen Abwehrarbeit. Die Spielerinnen aus Höchberg fanden nur selten Lücken am Bad Brückenauer Kreis und scheiterten immer wieder an der gut aufgelegten FC-Torhüterin Annalena Löser. Obwohl die Sinnstädterinnen in der eigenen Deckung eine sehr zupackende und körperliche Spielweise an den Tag legten, kamen sie ohne Zeitstrafe aus. Schiedsrichter Bernd Liebsch hatte mit dem Kellerduell der stark abstiegsbedrohten Teams nur wenig Mühe.
Nur mit viel Kampfbereitschaft
Sabine Bott stand diesmal dem FC-Team als Coach zur Seite und machte den jungen Spielerinnen immer wieder deutlich, dass dieses Match nur mit viel Kampfbereitschaft zu gewinnen sein würde. Und tatsächlich ließen die Sinnstädterinnen, die in dieser Saison in der Schlussphase allzu häufig eingebrochen sind, zu keiner Phase der Partie die Zügel schleifen. Im Gegenteil: Je länger das Match dauerte, desto besser wurde die Stimmung im Team der Gastgeberinnen, die sich bei gelungenen Aktionen immer wieder gegenseitig anfeuerten und motivierten. Über Jennifer Frank, Sophie Gundelach, Melissa Kalmund und Marie König wurde viel Tempo im Spiel nach vorne gemacht, allerdings waren die Angriffsaktionen teilweise arg überhastet. Dass sich die Sinnstädterinnen sehr viele freie Würfe erarbeiteten, ist durchaus positiv zu bewerten.
Am Ende zählte nur das Ergebnis
Aber die Chancenverwertung ließ phasenweise stark zu wünschen übrig. Am Ende zählte nur das Ergebnis. Der Jubel nach der Schlusssirene kannte bei den Rhönerinnen kein Halten mehr. Die Partie war der eindrucksvolle Beweis dafür, dass sich das Team längst nicht aufgegeben hat. Respekt für so viel Moral nach einer nicht enden wollenden Negativserie.bit
Tore für Bad Brückenau: Sophie Gundelach (5), Jennifer Frank (5/1), Jana Gebhard (3), Lena Übelacker (2), Maria König (2), Marie König (2), Melissa Kalmund (2), Mareike Schneider (1).
FC Bad Brückenau - TSV Lengfeld 40:30 (22:16)
Die Personalsorgen sind zwar weiterhin extrem groß bei den Sinnstädtern, doch bei Heimspielen wächst der FC Bad Brückenau fast schon traditionell über sich hinaus. Gegen einen sehr variabel, ballsicher und temporeich agierenden TSV Lengfeld überzeugten die Gastgeber mit viel Wucht, Energie und Treffsicherheit. Lange Zeit ließen die Gäste den formstarken Rückraumshooter Simon Dietrich gewähren, ehe sie den Ausnahmespieler in Manndeckung und damit fast komplett aus dem Spiel nahmen. Einen Gefallen taten sich die TSVler damit aber nicht, denn indem sie den Goalgetter vom eigenen Kreis fernhielten, schufen sie mehr Platz für die ebenfalls torgefährlichen Michael Müller, Oliver Hilbert-Probeck und Simon Weiner Außerdem setzten die FCler ihren Kreisläufer Georg Hoch immer wieder geschickt in Szene, der so zu etlichen freien Würfen kam, die meistens vom Torerfolg gekrönt waren.
Die Stunde der Nachwuchsspieler
Weil die Sinnstädter den Vorsprung unermüdlich und frühzeitig ausbauten, schlug erneut die Stunde der Nachwuchsspieler, die schon im ersten Durchgang zu reichlich Spielminuten kamen. Phasenweise zogen die Gastgeber auf bis zu 13 Tore Vorsprung davon, was gewaltig an dem Nerven der Lengfelder zerrte. Die TSVler spielten zwar durchaus ansehnlich und variantenreich, scheiterten aber sehr oft an den Keepern Stefan Bott und Patrick Krist beziehungsweise an der eigenen Ungenauigkeit.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (15/5), Michael Müller (7), Oliver Hilbert-Probeck (6), Simon Weiner (5), Georg Hoch (4), Max Puschner (2), Ben Schumm (1).
HSG Volkach II – DJK Nüdlingen 36:16 (16:6)
Der Traum vom direkten Aufstieg ist für die DJK zumindest sportlich ausgeträumt. Nach der klaren 36:16-Niederlage beim Spitzenreiter HSG Volkach II kann die DJK nicht mehr als Meister aufsteigen. Die HSG Volkach II hat zwar schon mündlich durchblicken lassen, dass sie das Aufstiegsrecht wohl nicht wahrnehmen werden, aber nach dieser sportlichen Leistung ist für die DJK grundsätzlich zu überlegen, ob ein Antritt eine Liga höher aktuell überhaupt Sinn macht. „Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt, der Aufstieg ist momentan kein Thema für mich“, sagt auch DJK-Informant Jonathan Kaim.
Nach 20 Minuten eigentlich schon entschieden
Ähnlich wie bei den Frauen von der SG Garitz/Nüdlingen war das Spiel eigentlich nach 20 Minuten schon entschieden. Da lag die DJK bereits mit 1:9 hinten und brachte auch in der Folge kein Bein auf den Boden. Das größte Manko bei den Nüdlingern war die Chancenverwertung. Der Kampf um den Aufstieg bleibt aber spannend. Für Nüdlingen ist die Saison beendet. Der Drittplatzierte TSV Bergrheinfeld hat noch drei Nachholspiele und könnte in der Tabelle an der DJK vorbeiziehen. Ob der TSV allerdings aufsteigen will, ist nicht bekannt.
Tore für Nüdlingen: Philipp Bötz (3), Noah Rauch (3), Vincent Przybilla (3), Kai Kunzmann (2/1), Andreas Petsch (1), Julius Rauch (1), Nicolas Feiler (1), Kilian Trabert (1), Jonas Rendl (1).