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Hammelburg
TV/DJK sucht Führungsteam
Fast der komplette Vereinsvorstand will aufhören. Das monatelange Werben um potenzielle Nachfolger ist bisher jedoch ohne Erfolg geblieben.
Mit seinen Volleyballern feiert der TV/DJK Siege. Weniger Erfolg ist dem Hammelburger Sportverein dagegen bei der Suche nach einem neuen Vorstand beschieden. Foto: Archiv/ Hopf       -  Mit seinen Volleyballern feiert der TV/DJK Siege. Weniger Erfolg ist dem Hammelburger Sportverein dagegen bei der Suche nach einem neuen Vorstand beschieden. Foto: Archiv/ Hopf
| Mit seinen Volleyballern feiert der TV/DJK Siege. Weniger Erfolg ist dem Hammelburger Sportverein dagegen bei der Suche nach einem neuen Vorstand beschieden. Foto: Archiv/ Hopf
Arkadius Guzy
 |  aktualisiert: 18.08.2022 22:55 Uhr
Dass sie nicht früh genug reagiert hätten, können sich die Verantwortlichen des TV/DJK nicht vorwerfen lassen - ganz im Gegenteil. So gründlich wie noch nie haben sie den Personalwechsel eingeleitet. Dennoch stellt sich vor der Delegiertenversammlung am 4. Mai die Frage, wie es mit dem größten Verein im Landkreis Bad Kissingen weitergehen wird.

Denn der Verein braucht eine neue Vorstandsriege. Alle - mit Ausnahme von Geschäftsführerin Elisabeth Frank - wollen ihr Amt abgeben. Sieben Posten sind zu besetzen: vier Vorsitzendenämter, Schatzmeister, Sportwart, Öffentlichkeitsreferent. Dass dem Verein ein größerer personeller Umbruch bevorsteht, ist seit vergangenem Jahr bekannt. Daher wurde im Sommer 2017 ein Wahlvorbereitungsteam gegründet.

"Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wir haben Namen überlegt und Leute angesprochen", erklärt Claudia Weimer. Doch bisher habe sich niemand gefunden, der ein Amt übernehmen wolle. Dabei habe der Verein breit informiert, sagt Weimer, die dem Wahlvorbereitungsteam angehört und eine der vier Vorsitzenden des TV/DJK ist.

Es gab Aufrufe und dem Jahresheft lag ein spezieller Flyer bei. Trotzdem: "Offenbar ist bei den Leuten nicht angekommen, was auf dem Spiel steht, die Brisanz ist nicht angekommen", sagt Weimer.

Sie und andere Vorstandsmitglieder bemühten und bemühen sich, die Vereinsarbeit als eine für jeden lösbare Aufgabe darzustellen. Weimer ist seit zwei Jahren Teil des Führungsteams. Sie sei "hineingeschlittert", sagt sie, weil der Vorstand damals unvollständig war. Zunächst habe sie in die Arbeit "hineingeschnuppert". Weimer macht deutlich, dass ein neuer Vorstand nicht alleine gelassen wird und niemand ewig an ein Amt gebunden ist.

"Wir haben extra Strukturen geschaffen, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen", erklärt ihr Vorstandskollege Michael Hannawacker. Er nennt vor allem die Geschäftsstelle des TV/DJK. Weimer erwähnt die FSJler, die mithelfen. Außerdem ist die Führungsaufgabe auf vier gleichberechtigte Vorsitzende verteilt.

Der Verein sei stabil und stehe gut da, betont Hannawacker: "Wir verstehen uns gut im Vorstand." Es herrsche Harmonie untereinander. Dass jetzt so viele Vorstandsmitglieder auf einmal aufgeben, dafür habe jeder seine privaten Gründe.

Niemand müsse schließlich für immer ein Vereinsamt übernehmen, sondern könne Aufgaben auch wieder abgeben. Ein Beispiel dafür ist Weimer: Dass sie den Vorstand nach relativ kurzer Zeit wieder verlässt, war anfangs nicht geplant und ist privaten Umständen geschuldet. Sie und ihr Mann müssen ihr Engagement für den TV/DJK reduzieren, um sich um einen Familienangehörigen zu kümmern.

Der TV/DJK ist mit mehr als 2300 Mitgliedern der größte Verein im Landkreis. Er versucht immer wieder mit neuen Angeboten wie beispielsweise Gesundheitssport innovativ zu bleiben. In diesem Jahr soll ein 750 000 Euro teures Bauvorhaben beginnen: Die Erweiterung des Vereinsstandorts am Sportzentrum um eine neue Trainingshalle.

Laut Hannawacker liegt das Projekt derzeit dem Bayerischen Landes-Sportverband zur Prüfung vor. Erst wenn die Förderzusage ausgesprochen ist, können die Arbeiten beginnen - Hannawacker hofft, dass das spätestens im Herbst der Fall sein wird.

Doch auch was das Bauvorhaben angeht, seien "Ängste unberechtigt", sagt Hannawacker in Richtung möglicher Nachfolger. Die Planungs- und Genehmigungsarbeit sei erledigt. Es werde nicht viel Eigenleistung erwartet, da der Bau an Betriebe vergeben werde. Und wenn der neue Vorstand es wünsche, werde der alte ihn unterstützen und das Projekt begleiten.

Sollten sich bei der Delegiertenversammlung am 4. Mai keine Nachfolger finden, wird der jetzige Vorstand laut Weimer kommissarisch im Amt bleiben. Aber nicht allzu lange, sagt sie, "denn sonst wäre das das falsche Signal".
 
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