Münnerstadt hat eine Landesliga-Mannschaft. Zu verdanken ist dies den TSV-Volleyballern, die eine bemerkenswerte Saison in der Bezirksliga spielten und prinzipiell ein bemerkenswertes Team sind. So wird die Mannschaft angeführt von Uwe Knipping, der mit seinen mittlerweile 54 Jahren immer noch eine Bank auf der Zuspiel-Position und seit 2006 auch der Spielertrainer ist.
Im Jahr 2001 kam der Thüringer als Spieler ins Lauerstädtchen, und das mit einem großen Erfahrungsschatz angesichts der sportlichen Stationen in Ilmenau, dem Geburtsort, Suhl oder Gotha. Zu einer Zeit, als unter anderem Michael Bangert und Markus Seelbach die Geschicke der Volleyball-Abteilung bestimmten.
Bis zum vorletzten Spieltag hatten die Münnerstädter die Liga fast nach Belieben dominiert, standen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Dann folgte allerdings der erste und zugleich sehr empfindliche Nackenschlag. Beim späteren Vizemeister TSV Rottendorf verlor man nach 2:0-Satzführung im Tiebreak und anschließend gar mit 0:3 gegen den TV Sailauf.
Nervenstärke bewiesen
Der eine von sechs möglichen Punkten war aber genug, um sich am finalen Spieltag mit zwei klaren Siegen aus eigener Kraft die Meisterschaft zu sichern. Und das gelang mit der unabdingbaren Entschlossenheit und Nervenstärke mit zwei 3:0-Siegen gegen den gastgebenden TSV Röttingen II und die DJK Wombach , als diverse Rückstände gedreht, sogar Satzbälle abgewehrt wurden. Auch vier 3:0 Siege der Rottendorfer änderten nichts mehr am Titelgewinn der Münnerstädter, die die Meisterschaft bis weit in die Nacht begossen.
In der Saison zuvor hatten die Lauerstädter als VSG Rhön Volleys noch eine Spielgemeinschaft mit dem TV Bad Brückenau gebildet. Mit dem Rückzug der Sinnstädter war ein größerer Umbruch verbunden. Vier Spieler gingen, neue Akteure kamen – und damit auch frischer Wind. Uwe Knipping teilte sich das Traineramt nun mit zwei Rückkehrern: dem Bad Kissinger Sandro Petzoldt sowie dem Bad Bockleter Stefan Böhm, der als Diagonalangreifer Drittliga-Erfahrung aus Eibelstadt mit an die Lauer brachte und davor auch schon für den VC Eltmann aktiv war.
Die Tabelle der Bezirksliga Männer
„Unser Ziel war, oben mitzuspielen, um dann zu schauen, ob in Sachen Aufstieg etwas geht. In den Jahren davor waren wir schließlich auch schon Vizemeister“, sagt Uwe Knipping, der von der Qualität seiner Mannschaft immer überzeugt war. Ein Team, das übrigens ausnahmslos aus Nicht-Münnerstädtern besteht. Knipping selbst lebt mit der Familie in Löffelsterz, andere Akteure sorgen sogar für internationales Flair wie Zuspiel-Kollege Saeid Moayedi aus dem Iran oder Elnur Muradov, der als ukrainischer Flüchtling in die Region kam.
„Trotzdem sind wir ein eingespieltes Team, weil wir über einen harten Kern verfügen, der seit Jahren hier in Münnerstadt dabei ist“, sagt Knipping. Der selbstständige Software-Entwickler konnte auf einen Kader von 17 Spielern zurückgreifen. „Und wir hatten Glück, von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen weitgehend verschont geblieben zu sein.“
Der Klassenerhalt ist das realistische Ziel
Das realistische Ziel für die kommende Saison ist der Klassenerhalt. „Die Truppe bleibt zusammen und viele Gegner kennen wir aus gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten“, sagt Knipping. Spielstätte bleibt die kleine Sporthalle im Gymnasium, für die es in der Landesliga allerdings eine Sondergenehmigung braucht. „Die beengten Verhältnisse dort sind schon ein kleiner Vorteil für uns. Andererseits benötigen wir auch keine größere Halle bei zehn bis 20 Zuschauern pro Spiel. Ich glaube nicht, dass es in der Landesliga viel mehr werden“, sagt Knipping. Ein Umzug hoch ins Sportzentrum wäre den Statuten nach aber vonnöten, wenn die Liga gehalten wird.
Ein Nachwuchsteam wünscht sich Uwe Knipping, der noch lange nicht genug vom Volleyballspielen hat. „Über den Sommer wird weiter trainiert, um gut in die Landesliga zu starten, in der wir erstmals überhaupt vertreten sind. Ich selbst habe mir vorgenommen, bis 60 dabei zu bleiben. Als Zuspieler geht das, wenn man gesund bleibt.“