
In den 1960er Jahren waren in den umliegenden Ortschaften wie Weichtungen, Seubrigshausen und Rothhausen, schon Sportvereine gegründet. In Thundorf keimte deshalb bei der Jugend der Wunsch nach einem eigenen Fußballverein. Philipp Bauernschubert hat diese Zeit miterlebt. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich Plakate aufgehängt und Personen gefragt habe um diese Gründung zu forcieren".
Zugute kam schließlich dem Ansinnen der Ortsjugend, dass damals zwei Lehrer vor Ort waren, die sich im öffentlichen Leben stark engagierten. Während einer sich anschickte, die Thundorfer Blaskapelle auf Vordermann zu bringen, übernahm vor allem Konrad Heilos die Aufgabe im Sport. In Kurt Griebsch fand man einen Mitstreiter, und so ging es in die Gründungsversammlung am 26. April 1969 im Saal Pfennig mit 39 Personen. Am 16. Mai des gleichen Jahres wurde dann die erste Vorstandschaft gewählt. Diese setzte sich zusammen mit Kurt Griebsch (1. Vorsitzender), Konrad Heilos (2. Vorsitzender) Elmar Saal (Schriftführer), Rudi Pfennig (Kassier) und Philipp Bauernschubert (Fußballabteilungsleiter). Bei der ersten Meldung an den Verband waren es dann schon 78 Mitglieder.
Die erste große Aufgabe war die Erweiterung des Sportplatzes, der nur 70 Meter lang war und somit nicht den Richtlinien entsprach. Mit dem Abbruchmaterial der evangelischen Pfarrscheune wurde der Platz verlängert und von Josef Bruckbauer mit der Schieberraupe der Firma Glöckle eingeebnet. Nun konnte der TSV Thundorf in die Punktspielrunde starten. Das erste Spiel war in Friesenhausen und ging mit 0:13 und drei Platzverweisen verloren. Aber aus dieser Niederlage lernten die Thundorfer Kicker schnell. Schon das zweite Spiel zuhause wurde mit 1:0 gewonnen.
Mittlerweile gab es Veränderungen im Vorstand. Konrad Heilos trat an die Spitze und seine Stellvertreter waren Ewald Saal und Edgar Wolf, Schriftführer Philipp Bauernschubert und Kassier Heinz Schüler. Besonders Ewald Saal als Bauunternehmer war es zu verdanken, dass man daran ging, ein eigenes Vereinsheim nahe dem Sportplatz zu bauen. Viele Sitzungen und Besichtigungen waren notwendig, und ein Fest wurde abgehalten, um Geld in die klamme Kasse zu bringen.
Das Startkapital des Vereins betrug 7000 Mark, dazu kam der Erlös einer Haussammlung von ca. 10 000 Mark. Im Herbst 1975 ging es los. Zahlreiche freiwillige Stunden wurden von den Mitgliedern geleistet und am 1. Mai 1976 konnte das Vereinsheim, allerdings noch illegal, in Betrieb gehen, denn die Baugenehmigung lag nicht vor. Sie kam erst verspätet. Solange benötigte der Verein für jede Öffnung eine kostenpflichtige Sondergenehmigung.
1979/1980 wurde der Sportplatz vom Hart- in einen Rasenplatz umgewandelt. Gleich im ersten Jahr danach gelangen der 1. Mannschaft, der Reservemannschaft und der Jugend die Meisterschaft. Unvergessen sind Relegationsspiele um den Ab - und Aufstieg.
Doch es wird nicht nur Fußball gespielt. Der Verein bietet Frauengymnastik ebenso wie Kinderturnen und Kindertanz sowie neuerdings Dartsport. Der TSV ist ein junger Verein. Fast die Hälfte der Mitglieder sind unter 26 Jahre alt.
Alle fünf Jahre wurde ein großes Fest gefeiert.1994 konnte der TSV sein 25 jähriges Gründungsfest feiern. Schirmherren waren Josef Freitag vom Brauhaus Schweinfurt und Simon Ettiene aus Contz les Bains/Frankreich. Im Rahmen dieses Festes wurde auch der inzwischen zum zweiten mal von Grund auf gebaute Hauptplatz übergeben. Zuvor hatte man 1992 noch einen Ausweichplatz unterhalb des Hauptplatzes geschaffen. Nach einem Jahr in der Fusion mit der DJK Seubrigshausen schlossen sich 2007 der SV Rothhausen und der TSV zum neuen Verein TSV Rothhausen/Thundorf zusammen.
Nun laufen die Vorbereitungen zum Gründungsfest, das in zwei Teilen, mit einem Ehrenabend im April und einem mehrtägigen Fest im Sommer, gefeiert wird. Gekrönt wird das Fest durch die Teilnahme des Ministerpräsidenten Markus Söder.
Das Festprogramm: Ehrenabend Der Festabend findet am Freitag, 12. April, um 20 Uhr im Sportheim statt. Im Rahmen dieses Kommersabends finden vier Ehrungsblöcke statt. Zum ersten durch den Verein für 25 jährige und 50 jährige (Gründungsmitglieder) Mitgliedschaft, zum weiteren vom Bayrischen Landessportverband (BLSV) für besondere Verdienste als Funktionäre und letztendlich vom Bayrischen Fußballverband für sonstige herausragende Tätigkeiten im Verein.
Festbetrieb Vom 12. bis 15. Juli feiert der TSV Thundorf sein Jubiläum mit einem Festbetrieb und einem reichhaltigen Programm.