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Lager Hammelburg
Truppenübungsplatz Hammelburg: Schloss Greifenstein wird renoviert
Mitten im Truppenübungsplatz steht Schloss Greifenstein seit Jahrzehnten leer. Warum es trotzdem für viel Geld erhalten wird.
Schloss Greifenstein während der Arbeiten am Dachstuhl.       -  Schloss Greifenstein während der Arbeiten am Dachstuhl.
| Schloss Greifenstein während der Arbeiten am Dachstuhl.
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 10.10.2022 16:37 Uhr

Oberhalb des abgesiedelten Ortes Bonnland im Truppenübungsplatz Hammelburg thront Schloss Greifenstein . Öffentlich zugänglich ist es nur in Ausnahmefällen und nach Abstimmung mit dem Bundeswehrdienstleistungszentrum. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat in den vergangenen Jahren mehr als 1,6 Millionen Euro in die Erhaltung des ungenutzten Baudenkmals investiert.

Heim von Schillers Tochter

Philipp III. von Thüngen baute das Schloss ab 1558. Später ging es an die Familien von Rußwurm und von Gleichen über. Berühmteste Bewohnerin war Friedrich Schillers jüngste Tochter Emilie, die bis zu ihrem Tod 1872 auf Greifenstein wohnte. Ihr Sohn, der Impressionist Heinrich Ludwig von Gleichen-Rußwurm, machte das Schloss durch seine Bilder berühmt. 1938 wurde Bonnland abgesiedelt und Teil des Truppenübungsplatzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten noch Heimatvertriebene im Schloss, mittlerweile steht es seit Jahrzehnten leer.

Diplom-Ingenieurin Martina Dusel vom staatlichen Bauamt Schweinfurt kennt das Schloss gut: Seit 2014 hat sie mehrere Baustellen dort betreut. Ein Gutachten habe zuvor bestätigt, dass das Schloss von überregionaler Bedeutung sei und zum kulturellen Erbe Deutschlands gehöre. Sonst hätte es kein Geld von der Bima gegeben.

"Bestand erhalten"

"Es geht darum, den aktuellen Bestand zu erhalten", sagt Dusel. Zudem dürfe von dem Gebäude keine Gefahr ausgehen. Vor allem mussten der Nordgiebel gesichert und die Dächer abgedichtet werden. Eine Herausforderung dabei ist, dass im Dachstuhl im Sommer mehr als 750 Fledermäuse nisten. Die meisten Arbeiten wurden deshalb ins Winterhalbjahr verlegt, wenn die Fledermäuse in den großen Gewölbekellern schlafen. Schäden am Dachstuhl wurden behoben, die Lasten zum Teil mit Stahlteilen neu verteilt. Die Arbeiten am Ostflügel sind weitgehend abgeschlossen, laut Bima sind weitere Renovierungen geplant.

Zu Schloss haben Museum Herrenmühle und Bundeswehrdienstleistungszentrum eine Ausstellung konzipiert. Sie soll als nächstes im Lichthof des Landratsamts zu sehen sein. Ein Termin stehe noch nicht fest, weil der Lichthof derzeit anderweitig benötigt werde.

 
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