Die Raiffeisenbank Maßbach eG ist solide aufgestellt, auch wenn die sehr niedrigen Zinsen auf das Geschäftsergebnis drücken. Das wurde bei der Vertreterversammlung der Bank im Pfarrsaal in Rannungen deutlich. Neben den Berichten des Vorstandes und des Aufsichtsrates standen Wahlen zum Aufsichtsrat und eine Ehrung im Mittelpunkt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Konrad Geus betonte "die Raiffeisenbank Maßbach ist ein wichtiger Teil des Wirtschaftskreislaufs in unserer Region". Trotz der durch die niedrigen Zinsen gesunkenen Ertragslage sei es wieder gelungen, ein Ergebnis zu erzielen, das sich sehen lassen könne.
Der Rannunger Bürgermeister Fridolin Zehner , der auf dem Aufsichtsrat angehört, hob hervor "den Veränderungen durch die Niedrigzinsphase muss sich auch die Bank stellen". Die Raiffeisenbank sei wichtig für den ländlichen Raum. Er verwies auf ihr Engagement im kulturellen und sozialen Bereich. "Mit der Zeit gehen und dabei die Kundennähe nicht verlieren", empfahl er. Vorstand Horst Seufert verwies darauf, dass die Wirtschaft immer noch wächst, aber langsamer als früher. Der Konsum bleibe eine wichtige Wachstumsstütze. Die amerikanische Finanzpolitik habe 2018 zu einer Katerstimmung an den Finanzmärkten geführt. Die Kreditnachfrage sei im letzten Jahr sehr schwach gewesen. "Die Kosten steigen, die Zinsen werden weniger, es wird schwieriger", hob er hervor, "die Zinsen wirken sich negativ auf die Ertragslage aus".
Im Bericht von Horst Seufert und seines Vorstandskollegen Michael Hein heißt es weiter, dass die Bilanzsumme um 4,9 Prozent auf 159,8 Millionen Euro gestiegen ist. Die durchschnittliche Steigerung bei den bayerischen Genossenschaftsbanken war etwas geringer und lag bei 4,7 Prozent. Der Überschuss aus dem zinsabhängigen Geschäft und der Provisionsüberschuss sind leicht gesunken. Der Vorstand schlug vor, den Bilanzgewinn von 170 838 Euro folgendermaßen zu verteilen: 54 517 Euro (Drei Prozent pro Genossenschaftsanteil) werden als Dividende an die Mitglieder ausgezahlt, je 58 160 Euro fließen in die gesetzliche Rücklage und in andere Ergebnisrücklagen. Dem stimmten die Vertreter zu.
Geus bemerkte dazu "die Bank ist im ländlichen Raum gut aufgestellt. Wir wollen in der Fläche bleiben". Er dankte den 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank für ihren überdurchschnittlichen Einsatz. Er verwies auch auf den Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbandes, in dem ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wird. Die Kreditnachfrage sei schwach, die Ertragslage rückläufig aber ausreichend, die Vermögenslage solide, heißt es da. Ende Oktober 2018 hat die Bank ihr Reisebüro und die Immobilienvermittlung aufgegeben, nachdem der dafür zuständige Abteilungsleiter in den Ruhestand ging, teilte Michael Hein mit. Das TUI-Reisebüro in Hambach bleibt trotzdem erhalten, denn es wurde samt Personal von einer ehemaligen Bank-Mitarbeiterin übernommen.
Wahlen
Konrad Wolf (Weichtungen) wurde im Amt bestätigt. Werner Häusler ( Poppenlauer ) musste nach 15 Jahren aus Altersgründen aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. An seiner Stelle wurde Reinhard Dieterich ( Poppenlauer ) gewählt. Karl Schüller (Maßbach), der dem Aufsichtsrat seit 35 Jahren angehörte, kandidierte nicht mehr. Ihm folgt sein Sohn Matthias Schüller. Alle Wahlen erfolgten einstimmig. Aufsichtsratsvorsitzender Franz Geus dankte den beiden ausscheidenden Mitgliedern für ihr langjähriges Engagement.
Ehrung
Franz Geus gehört seit 25 Jahren dem Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Maßbach an und übernahm 1996 dessen Vorsitz. Dafür überreichte ihm Bankvorstand Horst Seufert die silberne Ehrennadel mit Urkunde des bayerischen Genossenschaftsverbandes. Geus will bei der nächsten Wahl nicht mehr für den Aufsichtsrat kandidieren.
Insgesamt 3595 Mitglieder hatte die Bank im Jahr 2018, die meisten in Rannungen (643), gefolgt von Poppenlauer (611) und Hambach (550). Sie wählen alle vier Jahre die Vertreterversammlung, die unter anderem die Mitglieder des Aufsichtsrates wählt und über die Gewinnverwendung und Höhe der Dividende bestimmt.