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Aura an der Saale
Trinkwasser ist kostbar
Über Möglichkeiten der Sportplatzbewässerung wurde in der Gemeinderatssitzung diskutiert. Dafür stellte das Planungsbüro mehrere Möglichkeiten vor.
Der alte Brunnen und das Maschinenhaus am 'Wässerungsweg' könnten bei entsprechendem Umbau das Problem der Sportplatz-Bewässerung lösen.  Foto: Winfried Ehling       -  Der alte Brunnen und das Maschinenhaus am 'Wässerungsweg' könnten bei entsprechendem Umbau das Problem der Sportplatz-Bewässerung lösen.  Foto: Winfried Ehling
| Der alte Brunnen und das Maschinenhaus am "Wässerungsweg" könnten bei entsprechendem Umbau das Problem der Sportplatz-Bewässerung lösen. Foto: Winfried Ehling
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 17.08.2022 20:40 Uhr

Sportplatzbewässerung kann ein abendfüllendes Thema sein. Will eine Gemeinde und ihr Sportclub kostbares Trinkwasser sparen und der Klimaentwicklung Rechnung tragen, sind durchdachte Lösungen nötig, die Ingenieurbüros erarbeiten. Denn mit zwei Gartenschläuchen und einem Wasseranschluss - wie sich das mancher vorstellt - ist es längst nicht getan.

Diplom-Ingenieurin Andrea Eick vom Planungsbüro Arz legte die Fakten in der Ratssitzung auf und hielt mehrere Lösungsansätze für Aura vor. Dessen Fußballverein braucht in den Sommermonaten rund 1500 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr - "ein ganz schöner Batzen", wie die Planerin befand, zumal Trinkwasser in manchem Sommer schon knapp wird. Der Beregnungsbedarf der letzten Jahre beläuft sich auf rund 19 Kubikmeter pro Stunde und 5,3 Liter pro Sekunde.

Brunnen reaktivieren?

Der Anschluss an die Trinkwasserversorgung, heutiger Bestand, bleibt - auch der finanziellen Belastung wegen - außen vor. Zur Verfügung steht die Nutzung von Oberflächenwasser, sogenanntes Brauchwasser oder der alte Brunnen am "Wässerungsweg". Das Dachflächenwasser allein kann jedoch eine Zisterne nicht füllen. Deshalb ist noch eine sichere Bezugsquelle, der Trinkwasseranschluss, notwendig. Dazu käme noch der Bau einer Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 120 Kubikmeter. Dies erschien Eich ebenfalls keine befriedigende Lösung.

Die Reaktivierung des alten Brunnen nebst Aufbereitungsgebäude könnte der moderate Weg sein. Dazu ist allerdings eine Leitung von 410 Metern Länge sowie Umbaumaßnahmen am Brunnen und am Gebäude Voraussetzung. Was die Pumpe angeht, kann die bisherige mit einem Zwischenbehälter oder eine stärkere Pumpe verwendet werden. Die grob geschätzten Nettokosten für die Oberflächenwasser-Variante betragen ca. 95 000 Euro, für den Leitungsbau, die Installation einer Pumpe und Steuerung knapp weniger.

Für Bürgermeister Thomas Hack ist klar, dass die Maßnahme den üblichen Verfahrensweg gehen muss. "Wir sind uns einig, dass das Projekt nicht wirtschaftlich ist", fügte er hinzu. SV-Vorsitzender Ulli Kaiser rieb sich am erhöhten Druck, erhielt aber zur Antwort, dass die alte Pumpe nicht ausreicht für den Wassertransport.

Gemeinderat Hartmut Vierle wies darauf hin, dass der alte Speicher durchaus brauchbar sei. "Er ist absolut dicht und benötigt nur eine Beschichtung", teilte der derzeitige Nutzer des Areals mit, der hier seine Bienenforschungen betreibt.

Hack favorisierte die "Brunnenlösung" mit Speicherausbau und der Verlegung der Leitung. Er bat die Planerin um die Ermittlung der Nebenkosten und mögliche Eigenleistungen. Sein Vorschlag, diese Möglichkeit weiterzuverfolgen, fand die einmütige Ratszustimmung.

Die Allianz "Fränkisches Saaletal" will eine Archivkraft einstellen, die für die Registratur, Digitalisierung und Datenschutz verantwortlich ist. Die Kosten für die Fachkraft belaufen sich auf 300 000 Euro über die Laufzeit von fünf Jahren bei einer Förderung von 90 000 Euro. Die Restsumme wird nach einem Kostenschlüssel für die angeschlossenen Gemeinden aufgeteilt und beträgt für Aura 7,1 Prozent oder rund 2900 Euro pro Jahr. Der Beschluss fiel gegen zwei Stimmen.

Start für das Neubaugebiet "Am Hahn III" ist im April. "Es wird aber auf jeden Fall bis Ende des Jahres fertiggestellt", versicherte Thomas Hack . Ein Erdweg südlich des Neubaugebiets könnte mit dessen Erschließung hergestellt werden. Zur Dorferneuerung vermerkte der Rathausobere, dass die Bäume an der Zehnt fallen. Jedoch will die Gemeinde neue Bäume pflanzen.

Vierle informierte über die Förderung von Glasfaserkabel durch den Freistaat. Hack will sich "schlaumachen" und überlegen, ob auch die Zehnt die Glasfaservernetzung einzubeziehen sei.

Am Rande der Sitzung übergab Kreisheimatpfleger Werner Eberth sein Recherchen-Material für das im Eigenverlag erschienene Buch "Ekkehard von Aura" an Bürgermeister Hack. Zwei Aktenordner mit Zeitungsberichten, Dokumenten, Fotos und Sichtungen finden jetzt Platz in der Kanzlei des Bürgermeisters, der für die Überlassung dankte. Eberths Erstexemplar, das auch die Geschichte des Klosters Aura und des Ortes selbst enthält, übergab der Autor 2005 in der Klosterkirche zum Gedenktag an den ersten Abt.

 
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