„Ich freue mich immer auf den Herbst, denn dann können wir gemeinsam unsere Mitgliedschaft in ver.di feiern“, freute sich der Vorsitzende des ver.di Ortsverein Sinn/Saale Jens Möller bei seiner Begrüßung.
„Wir Gewerkschaftler haben in all den Jahren immer für soziale Gerechtigkeit, für Demokratie auch im Betrieb und natürlich gerechte Löhne gekämpft. Danke, dass ihr bei allen Aktionen, Streiks und in den Gremien dabei wart und seid“, so Möller. Besonders begrüßte er den DGB Kreisvorsitzenden Gerhard Klamet, Stadtrat Andreas Kaiser, der in Vertretung für Oberbürgermeister Dirk Vogel kam, und Isolde Töpperwien.
„Liebe Isolde, du bist immer aktiv, wenn es um die Interessen der Menschen geht. Du bist Mitglied im Ortsverein und Bezirksvorstand. Schön, dass wir dich heute für 60 Jahre Mitgliedschaft ehren dürfen“, freute sich Möller. Er selbst sei schon im Ruhestand. „Auch jetzt ist es richtig Mitglied zu sein. Zum einen macht mir die Arbeit im Seniorenvorstand Spaß. Zum anderen müssen und werden wir für eine gerechte Rente für alle kämpfen. Aktuelle Debatten zeigen: wir müssen mehr tun. Denn statt mehr – fordern nicht nur Arbeitgeber , sondern auch Union und FDP weniger Rente. Nicht mit uns“, stellte Möller klar.
Stadtrat Andreas Kaiser gestand, dass er zu Beginn seiner Erwerbstätigkeit noch nicht so viel mit Gewerkschaften anfangen konnte. „In der Schule haben wir dazu nicht allzu viel erfahren. Und die Vorstellung in den ersten Tagen war nicht die Beste“, so Kaiser. In all den Jahren habe sich das sehr geändert. „Wir als Gesellschaft brauchen starke Gewerkschaften. Dazu haben sie persönlich viel beigetragen, herzlichen Dank dafür.“
DGB Kreisvorsitzender Gerhard Klamet machte sich in seinem Grußwort Sorgen: die Tarifbindung sinkt, auch in Unterfranken. Sie liege nur noch bei 43 Prozent. Klamet fordert die Tarifwende. „Die Beschäftigten erhalten dann deutlich mehr Entgelt, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Sie haben vor allem bessere Arbeitsbedingungen, mehr Urlaub und bessere Arbeitszeiten“, weiß Klamet. Der DGB wird auch im Landkreis Bad Kissingen für mehr Tarifbindung in den kommenden Wochen streiten.
„Ihr seid mit vielen Erinnerungen heute zur Ehrung gekommen. Viele spannende Zeit, im Betrieb, in der Politik und Gesellschaft. Diese haben wir gerade auch“, sagte ver.di Bezirksgeschäftsführerin Marietta Eder bei ihrer Jubilarehrung. Sie blickte auf die Jahre, in denen die Mitglieder ihren Beitritt erklärten, zurück. „Wer seine Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“, so Marietta Eder .
„Und ohne euren Einsatz wäre die Wochenarbeitszeit wahrscheinlich immer noch bei 50 Stunden. Durch unsere Tarifrunden geben wir den Beschäftigten wieder ihre Souveränität zurück.“ Marietta Eder blickt in diesen spannenden Tagen nach Berlin. „Natürlich werden wir die Bundestagswahl mit den Forderungen der Beschäftigten begleiten. Jetzt ist jedoch erstmal wichtig, dass Entscheidungen getroffen werden. Das erwarten wir von gewählten Abgeordneten. Im Gegensatz zu den USA gibt es immer einen „Haushalt“ und keinen Shut Down. Deshalb muss jetzt auch investiert werden“, fordert Eder eindringlich.
Gemeinsam ehrten Jens Möller , Gerhard Klamet und Marietta Eder die Jubilare. Alle dankten dem Duo SaxoTrump für die musikalische Umrahmung. red
