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Münnerstadt
Münnerstadt: Kein GTI-Treffen ohne Klowagen
Weil weder die Stadt noch die Veranstalter die mobile Toiletten bezahlen wollen, steht das Event auf der Kippe.
Bei schönem Wetter kommen zahlreiche Besucherm zu den GTI-Treffen nach Münnerstadt, deren Fortbestand nun wieder fraglich ist.       -  Bei schönem Wetter kommen zahlreiche Besucherm zu den GTI-Treffen nach Münnerstadt, deren Fortbestand nun wieder fraglich ist.
Foto: Archiv/Dieter Britz | Bei schönem Wetter kommen zahlreiche Besucherm zu den GTI-Treffen nach Münnerstadt, deren Fortbestand nun wieder fraglich ist.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 18.03.2024 02:43 Uhr

So hatte sich das wohl niemand vorgestellt: Der Toilettenwagen auf dem Anger wird darüber entscheiden, ob es im Frühjahr ein Saisonauftakt-Treffen der GTI-Freunde in Münnerstadt gibt, oder eben nicht. Erst Ende Januar hatte der Stadtrat mit 14 zu sieben Stimmen entschieden, an den Treffen festzuhalten und den Saisonabschluss mit dem Herbst zusammenzulegen.

Niemand will zahlen

Dabei wurde aber ebenfalls festgelegt, dass sich die Veranstalter um genügend Toiletten kümmern und den Wagen auf dem Anger auch bezahlen müssen. Das allerdings lehnen Matthias Scholz und Sascha Vorndran mit der Begründung ab, dass sie die Treffen für Münnerstadt organisieren und nichts daran verdienen.

Diese Haltung wiederum hat zum Umdenken bei einigen Stadträten geführt. Jetzt beschloss das Gremium mit ganz knapper Mehrheit von zehn zu neun Stimmen, an dem letzten Beschluss festzuhalten. Also muss es einen Toilettenwagen geben und der Veranstalter muss sich drum kümmern, was er nicht tut. Kein Toilettenwagen – kein GTI Treffen. Nun könnte nur noch ein Dritter das Dilemma beenden, der das mobile WC bezahlt. Vorausgesetzt, der Veranstalter will das überhaupt noch.

Das sind die verschiedenen Möglichkeiten

Bürgermeister Michael Kastl ging kurz auf die Vorgeschichte und das Dilemma mit dem Toilettenwagen ein. Jetzt könnten mit den Vorbereitungen für den Saisonauftakte begonnen werden. Es sollte nicht im Interesse der Stadt liegen, dass es am Toilettenwagen scheitert, meinte er und zeigte verschiedenen Möglichkeiten auf, aus der unglücklichen Situation herauszukommen. Eine davon: Der Stadtrat beschließt, die Angelegenheit dem Bürgermeister und der Verwaltung zu übergeben, die eine Lösung finden müssen. Aber es kam anders.

Nachdem Adrian Bier die Kosten für einen solchen Wagen erfragt hatte, die zwischen 70 und 300 Euro liegen, machte er klar, dass er kein Verständnis für die Weigerung der Veranstalter hat, diese zu übernehmen. Beim letzten Mal hatte er sich noch für die Veranstaltung unter bestimmten Auflagen ausgesprochen.

Britta Bildhauer: Warum es keine Ausnahme geben sollte

„Das ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten“, bekräftigte auch Johannes Wolf , ein bekennender Gegner der GTI-Treffen, die ablehnende Haltung der Veranstalter. Rosina Eckert fand es schade, wenn das Treffen daran scheitern sollte. So sah es auch Oliver Jurk, der sich dafür aussprach, dass die Stadt den Wagen bezahlt. Das sollte man als eine Art Wirtschaftsförderung sehen, denn Gaststätten und Hotels würden ja an den Treffen verdienen.

Der Bürgermeister bekräftigte noch einmal, dass man das GTI-Treffen nicht am Toilettenwagen scheitern lassen sollte, aber Britta Bildhauer meinte, dass man da keine Ausnahme machen dürfe. Wenn Vereine Veranstaltungen organisieren, müssten sie sich auch um einen Toilettenwagen kümmern. „Wir müssen alle gleich behandeln, sonst werden wir immer wieder mit Forderungen konfrontiert“, sagte sie.

Adrian Bier: „Mir geht es ums Prinzip“

„Mir geht es nicht ums Geld, mir geht es ums Prinzip“, bekräftigte Adrian Bier noch einmal seine ablehnende Haltung. „Wenn das mein Ding ist, würde ich es aus eigener Tasche bezahlen.“ Beim Stadtfest werde nie über einen Toilettenwagen diskutiert, hielt Jürgen Eckert entgegen. Günter Scheuring wollte es ebenfalls nicht am Toilettenwagen scheitern lassen, aber die Veranstalter müssten ordentliche Verhältnisse schaffen.

„Am Toilettenwagen soll es nicht scheitern“, bekräftigte Thorsten Harnus, der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, die bei den GTI-Treffen immer einen Versorgungsstand unterhält. Es sei noch nie jemand auf die Feuerwehr wegen des Wagens zugekommen. „Man findet eine Lösung“, zeigte er sich überzeugt.

Verwaltung soll nach einer Lösung suchen

„Die Entscheidung müssen wir heute treffen“, erinnerte der Bürgermeister. Wenn der Beschluss von der vorherigen Sitzung aufrecht erhalten wird, dann scheitere das GTI-Treffen. Johannes Röß sprach sich deutlich für den Vorschlag Michael Kastls aus, das Thema der Verwaltung zu übergeben, die eine Lösung suchen soll.

Doch auch beim 2. Bürgermeister Andreas Trägner war die ablehnende Haltung der Veranstalter nicht gut angekommen. Er tue sich sehr schwer damit, dass die Stadt den Wagen bezahlen soll. Die Heimatspielgemeinde, deren stellvertretender Vorsitzender er ist, müsse sich schließlich auch um Toiletten kümmern und diese bezahlen. Dann folgte das äußerst knappe Votum, den Beschluss vom Januar aufrecht zu erhalten.

Feuerwehr tut schon viel für das Treffen

„Wir verdienen keinen Euro an dem Treffen“, bekräftige Veranstalter Sascha Vorndran unmittelbar nach der Sitzung gegenüber dieser Zeitung seinen Standpunkt, den Toilettenwagen nicht zu bezahlen. Die Feuerwehr haben die Veranstalter nicht gefragt, weil die ohnehin schon sehr viel für die Treffen tue, beispielsweise die Versorgung und die Absperrung übernehme. Auch der Bürgermeister betonte, dass die Stadt keinesfalls die Feuerwehr fragen könne, ob sie den Toilettenwagen bezahlt. Ob es nun noch ein GTI-Treffen gibt, muss abgewartet werden.

 

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