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Poppenlauer
Südlink-Kabel bei Poppenlauer: Jetzt soll es schnell gehen
Die Südlink-Stromtrasse wird auch über die Gemarkung von Poppenlauer führen. 2025 will Transnet BW mit dem Bau beginnen. Wie das genau abläuft.
Die Südlink-Kabel werden alle unter der Erde verlegt, zum Teil in offener Bauweise, wie hier demonstriert.       -  Die Südlink-Kabel werden alle unter der Erde verlegt, zum Teil in offener Bauweise, wie hier demonstriert.
Foto: Symbolbild::Transnet BW / Christopher Göpfert | Die Südlink-Kabel werden alle unter der Erde verlegt, zum Teil in offener Bauweise, wie hier demonstriert.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 26.11.2024 12:25 Uhr

Am Elbtunnel in Hamburg hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 11. September schon den Startschuss gegeben. Bis es auch in Poppenlauer so weit ist, dauert es noch eine ganze Weile. Die Südlink-Stromtrasse führt über etwa 5,6 Kilometer östlich der Autobahn A71 über die Gemarkung Poppenlauer in Richtung Süden bis nach Grafenrheinfeld.

Baubeginn im Frühjahr 2025

Baubeginn soll im Frühjahr 2025 sein, die Baustelleneinrichtung am Autobahnzubringer soll aber bereits im Herbst 2024 gebaut werden. Christopher Göpfert, Referent für Bürgerbeteiligung beim Unternehmen Transnet BW in Würzburg, stand den Mitgliedern des Marktgemeinderates Rede und Antwort. Für die Bürger sind vor dem Baubeginn zahlreiche Informationsveranstaltungen vor Ort geplant, betonte Göpfert.

Netzausbau-Beschleunigungsgesetz

„Das ist das, was wir einreichen werden“, sagte er zu den Plänen, die er im Marktgemeinderat präsentierte. Wie im Paragrafen 21 des Netzausbau-Beschleunigungsgesetzes vorgeschrieben, sollen die Pläne im Dezember an die Planfeststellungsbehörde, das ist die Bundesnetzagentur in Bonn, gehen.

Ende 2028 soll alles fertig sein

Anfang 2025 soll der Planfeststellungsbeschluss kommen. Der Baubeginn erfolgt dann unmittelbar danach. Der Bau selbst soll Ende 2028 erledigt sein und der 525.000-Volt-Gleichstrom durch die Leitungen fließen.

Korridor entlang der Autobahn

Die Bundesnetzagentur hatte einen ein Kilometer breiten Korridor entlang der Autobahn festgelegt, innerhalb dessen die Trasse geplant werden konnte. Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes, nicht zuletzt dank energischer Proteste aus der Bevölkerung, wurde die Trasse weitestgehend unter der Erde geplant. Auf der Gemarkung von Poppenlauer läuft die Stromleitung komplett unterirdisch.

In Graben verlegt

Mehrere unterschiedliche Verfahren werden beim Bau dieser Leitung angewandt. Am einfachsten ist noch die offene Bauweise . Die Kabel werden in einen breiten offenen Graben verlegt und dann dieser wieder zugeschüttet.

Wald muss geopfert werden

An einem Trassenstück, an dem die Leitung in dieser offenen Bauweise verlegt werden soll, muss ein kleineres Stück Wald geopfert werden, so der Vertreter der Transnet BW. Doch er versicherte, dass dafür entsprechende Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle getätigt werden.

Spül-Bohrverfahren

An anderen Stellen, zum Beispiel um Wege und Straßen zu unterqueren, ohne sie aufzureißen, wird das sogenannte Spül-Bohrverfahren angewendet. Mit einem Bohrkopf, der unterirdisch vorangetrieben wird, werden kritische Strecken untertunnelt. In diese Löcher werden dann Schutzrohre verlegt, die die Kabel aufnehmen.

Archäologische Untersuchungen

Vor dem Start der Baumaßnahmen werden auch archäologische Untersuchungen durchgeführt, um eventuelle Bodendenkmale zu sichern. Bei diesen Untersuchungen würden manchmal auch alte Mülldeponien entdeckt, mit Funden von Autos bis hin zu Spülmaschinen – „das war zum Beispiel in einer Gemeinde nicht weit von hier, ich sag aber nicht wo“.

Schwere Kabeltrommeln

Nicht nur Flächen für die Leitungen werden gebraucht, erklärte Christopher Göpfert, sondern auch für die Lagerung von Kabeln und von Baumaschinen .  Für die Anlieferung der sehr schweren Kabeltrommeln müssten die vorhandenen Wege entsprechend ausgebaut werden.

Nachts angeliefert

Um die Bevölkerung so wenig wie möglich zu stören, würden die Kabel nur nachts angeliefert. In früheren Jahren hatte die Marktgemeinde schlechte Erfahrungen mit der Zerstörung von Flurwegen gemacht, die nach dem Bau von Energieanlagen von den Bauherren nicht mehr ordentlich hergerichtet worden waren. „Wir werden vor Ort immer einen Baustellenüberwacher haben, der alles aufnimmt“, versicherte Göpfert.

Wieder für Landwirtschaft nutzbar

Was geschieht nach dem Bau der Südlink-Leitung mit den Flächen darüber? Sie würden, wenn auch nicht gleich nach 2028, wieder voll für die Landwirtschaft nutzbar sein. Waldbau ist aber nicht möglich, Häuser dürfen auf den Flächen nicht errichtet werden.

 Weltweit größte Erdkabel-Projekt

SüdLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von rund zehn Milliarden Euro das weltweit größte Erdkabel-Projekt. Nach seiner Fertigstellung verbindet die Gleichstromleitung die windreichen Regionen Norddeutschlands mit den Verbrauchszentren im Süden von Deutschland.

Das war der Startschuss am 11. September in Hamburg:

Was es mit den beiden Netzbetreibern TransnetBW und Tennet auf sich hat: 

 
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