Am Sonntag erlebte Pfaffenhausen wieder die traditionelle Pferde- und Traktorensegnung, die zahlreiche Menschen, Tiere und einige Traktoren vor die Sankt-Leonhard-Kirche zog. Mehr als 100 Gläubige versammelten sich, um nach dem feierlichen Patroziniumsgottesdienst an der Segnung teilzunehmen. Diese jährliche Zeremonie ehrt den heiligen Leonhard, den Schutzpatron der Kirche, und verbindet Mensch und Tier im Glauben.
Stadtpfarrer Thomas Eschenbacher aus Hammelburg hielt den Gottesdienst, den er mit seiner Gitarre und Liedern untermalte. In seiner Predigt erinnerte er an den heiligen Leonhard als Namensgeber der Kirche. Trotz seiner adeligen Herkunft und der Ausbildung durch einen Bischof lebte der auch als „Kettenheiliger“ bezeichnete Leonhard in Armut. Er zog sich in die Abgeschiedenheit des Waldes zurück, wo er Bedürftigen half und eine tiefe Liebe zu Tieren entwickelte. Die Resonanz auf die Pferde- und Traktorensegnung war in diesem Jahr besonders groß: So viele Pferde wie nie zuvor standen in Reih und Glied, begleitet von Hunden und – zur Freude aller Anwesenden – erstmals auch von einer kleinen Gruppe Meerschweinchen. Als der Höhepunkt der Segnung näher rückte, forderte Pfarrer Eschenbacher den Besitzer eines ganz besonderen Traktors, Roland Pöller, auf, seinen betagten Fendt anzuwerfen. Stolz ließ Pöller das „Dieselross“ aufschnurren – mit 65 Jahren brummte der alte Traktor wie am ersten Tag. Die jüngsten Dorfbewohner waren stolz mit ihren Spielzeug- und Trettraktoren vorgefahren. Kein Kind und kein Tier wurde ausgelassen, als Pfarrer Eschenbacher das Weihwasser über die Versammelten sprengte und den Segen sprach. red