Welche Entwicklung die Destination Rhön genommen hat und welche Wertschöpfung daraus resultiert, stand im Mittelpunkt des Treffens mit hessischen Landtagsabgeordneten. Markus Meysner , Markus Hofmann und Arno Enners informierten sich in ihrer Funktion als tourismuspolitische Sprecher der hessischen Landtagsfraktionen von CDU , Bündnis 90/Die Grünen und AfD über die Entwicklung der Rhön als Tourismusziel. Begleitet wurden die Abgeordneten von Bruno Günkel, dem Wirtschaftsförderer des Landkreises Fulda, sowie von Hartmut Reiße ( Geschäftsführer des Hessischen Tourismusverbandes) und Yvonne Heider, die das Umsetzungsmanagement des Tourismusverbandes leitet. "Die Rhön hat sich beispielhaft entwickelt", betonte sie in ihrem Vortrag über die Entwicklungen, den Sachstand und die Perspektiven der elf hessischen Tourismusdestinationen.
Chancen für ländlichen Raum
"Wir bauen auf Sie, das Thema Tourismus künftig stärker zu positionieren", wandte sich Hartmut Reiße an die Abgeordneten. Denn der Tourismus würde als Wirtschaftsfaktor an der einen oder anderen Stelle viel zu gering wahrgenommen. Dabei böte er gerade im ländlichen Raum gute Chancen. "Tourismus und Standortmarketing gehören für mich zusammen", sagte er. Nicht nur die Gäste würden von den Entwicklungen profitieren, auch die Bevölkerung bekäme mehr Lebensqualität. Wirtschaftsförderer Bruno Günkel bestätigte dies und nahm Bezug auf die Wertschöpfungskette. "Je mehr wir hier produzieren und veredeln, umso mehr bleibt in der Region."
Echter Wirtschaftsfaktor
Thorn Plöger, Geschäftsführer der Rhön GmbH, belegte dies mit Fakten. "Wir lassen uns in der Rhön nicht mehr an Übernachtungszahlen messen, sondern orientieren uns am Wirtschaftsfaktor Tourismus", sagte er. 2018 lag dieser laut einer Analyse des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr (dwif) für die gesamte Rhön bei 1,047 Milliarden Euro. 2017 waren es noch 1,003 Milliarden Euro. "Da ist aber noch deutlich Luft nach oben", versicherte Plöger. In dieser dwif-Analyse wurden nur die direkten Einnahmen durch Tagesgäste und Touristen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungsbranche berücksichtigt. Das Folgegeschäft, von dem beispielsweise Bauunternehmer und Handwerker durch An- und Neubauten profitieren, und auch die Steuereinnahmen der Länder und Kommunen seien in die Untersuchungen nicht eingeflossen. "Die kämen on top noch dazu", so Plöger.
Digitalisierung wichtig
Als ein Thema für die Zukunft sieht der Geschäftsführer der Rhön GmbH die Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). "Wichtig ist, dass er attraktiv ist und mit der Digitalisierung verknüpft wird", fügte er hinzu. Wirtschaftsförderer Günkel ergänzte, dass sich der ÖPNV aber auch wirtschaftlich rechnen müsse. Deshalb seien Bürgerbusse und Rufbuslinien, wie es sie im Landkreis Fulda bereits gebe, echte Alternativen. red