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Bad Kissingen
Tourismus: Neue Struktur, neues Gesicht
Zehn Kommunen im Landkreis treten gemeinsam als "Frankens Saalestück" auf. Wie die Umwandlung vom Verein in einen Zweckverband läuft und warum Sophia Papadopoulos gerne in ihre Heimat zurückgekehrt ist.
Das erste große Projekt von Sophia Papadopoulos waren die Traumplätze. Hier steht sie am Hammelburger Traumplatz an der Herrenmühle.       -  Das erste große Projekt von Sophia Papadopoulos waren die Traumplätze. Hier steht sie am Hammelburger Traumplatz an der Herrenmühle.
Foto: Ralf Ruppert | Das erste große Projekt von Sophia Papadopoulos waren die Traumplätze. Hier steht sie am Hammelburger Traumplatz an der Herrenmühle.
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 03.12.2022 05:20 Uhr

Seit 2009 werben die Stadt Bad Kissingen und die Kommunen rund um Hammelburg mit dem Slogan "Frankens Saalestück". Die "touristische Arbeitsgemeinschaft" brachte zwar viele Projekte wie die Vinothek in Bad Kissingen , Hinweisschilder an der A 7 oder gemeinsame Wanderstrecken auf den Weg, blieb aber lange eine lose Kooperation. Seit März besteht nun der Zweckverband "Frankens Saalestück", seit April gibt es zudem ein neues Gesicht: Sophia Papadopoulos unterstützt Geerd Müller. "Ich möchte Frankens Saalestück als Destination positionieren und etablieren", sagt die 30-Jährige. Der Begriff und die Destination Frankens Saalestück sollten sich bei Einheimischen und Gästen in den Köpfen festsetzen: "Man sollte gleich ein Bild vor Augen haben, wie schön es hier ist und was man alles entdecken und erleben kann."

Aufgewachsen ist Sophia Papadopoulos in Bad Bocklet. "Ich bin ein echtes Gastronomenkind", erzählt sie. Der Vater sei in den 1980er Jahren aus Griechenland gekommen, die Mutter stamme aus Bad Bocklet. Als Jugendliche habe sie oft im Restaurant der Eltern mitgeholfen. Die 30-Jährige bezeichnet sich zwar als "typisch fränkisch", hat nach eigenen Angaben aber als junge Erwachsene auch die Heimat ihres Vaters lieben gelernt: Nach dem Fachabitur 2010 reiste sie ein Jahr durchs Land. "Erster Anlaufpunkt ist Thessaloniki bei den Verwandten, aber ich entdecke nach und nach alle Inseln", berichtet sie über ihre Reisen.

Im Jahr 2011 begann Sophia Papadopoulos eine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit bei der Tourismus GmbH Bayerische Rhön, einer der Vorgängerinnen der heutigen Rhön GmbH. Ihr Ausbilder war damals Geerd Müller. Ab 2014 studierte sie Tourismusmanagement in Worms. Als Werksstudentin jobbte sie weiter in der bayerischen Rhön, ihr Pflichtpraktikum führte sie zum Tourismusverband Franken. Beim Besuch des Museums Herrenmühle in Hammelburg gab es einen zufälligen Impuls: "Es hat mich so fasziniert, wie Wein entsteht, dass ich meine Bachelorarbeit über Wein-Tourismus und Frankens Saalestück geschrieben habe."

Netzwerk für junge Touristiker gegründet

Nach dem Studium arbeitete Papadopoulos von 2017 bis März 2022 für den Tourismusverband Romantisches Franken. Mittlerweile ist sie von Ansbach nach Schweinfurt umgezogen. Vom neuen Büro in Hammelburg aus hat sie sich bei allen Bürgermeistern vorgestellt, die Gründung des Zweckverbands mitorganisiert und als erstes Projekt zwölf "Traumplätze" in den Mitgliedsgemeinden ausgewählt. Neun sind eröffnet, die Plätze in Bad Kissingen seien auch bereits festgelegt, berichtet die Tourismusmanagerin, und: "Ich habe noch viele Ideen, aber das muss erst mit den Bürgermeistern besprochen werden." Wichtig ist ihr der Austausch über die Region hinaus: Mit einer Kollegin zusammen hat sie das Netzwerk "Frankens junge Touristiker" gegründet, bei der IHK Mittelfranken sitzt sie im Prüfungsausschuss für Tourismus-Kaufleute.

"Die Strukturen für Frankens Saalestück stehen", freut sich der Vorsitzende des neuen Zweckverbands und Hammelburger Bürgermeister Armin Warmuth . Sophia Papadopoulos kenne die Strukturen des Tourismus bestens und habe ein großes Netzwerk. "Sie bringt durch ihre vorherige Tätigkeit beim Tourismusverband Romantisches Franken auch den Blick und Ideen von außen mit", sagt Warmuth. Für die Verbandsversammlung im November kündigt er die Beratung des Haushalts für das kommende Jahr an. 2023 sollen die Touristiker auch ins neue Bürgerhaus umziehen.

 
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