- Tierheim Münnerstadt: Landrat spricht über Wiederaufbau nach Brand
- Verheerendes Feuer: 49 Katzen starben qualvollen Tod
- Brandursache: vermutlich technischer Defekt
- Große Welle der Hilfsbereitschaft
Am Mittwochabend (09.06.2021) kam es im Tierheim Münnerstadt zu einem fatalen Brand. Gegen 20 Uhr meldete eine Zeugin der Polizei hörbar geschockt, dass Flammen im Tierheim zu sehen waren. Mit mehr als 70 Einsatzkräften waren die Freiwilligen Feuerwehren Bad Kissingen Land, Großwenkheim, Kleinwenkheim, Thundorf und Münnerstadt vor Ort.
Update vom 19.06.2021, 12.57 Uhr: Nach Feuer im Tierheim Münnerstadt - "wir wollen keine Nobelvilla"
Nach dem verheerenden Feuer im Tierheim Münnerstadt sei jetzt eine "koordinierte Vorgehensweise wichtig", erklärt Landrat Thomas Bold (CSU). Mit Tierheimleiterin Ursula Boehm und Amtstierärztin Sabine Reitzenstein machte er sich vor Ort ein Bild von der Zerstörung. Sobald die Informationen von der Versicherung vorliegen, sollen weitere Schritte eingeleitet werden.
"Hier sollten keine Kompromisse mehr gemacht werden, wenn umgebaut wird, dann richtig", steht für Landrat Bold fest. "Wir wollen keine Nobelvilla", sagt Tierheimleiterin Boehm, "aber das Tierheim muss nach den Bauarbeiten funktional sein."
Bisher, nennt Boehm ein Beispiel, würden sich die Hunde in ihren Zwingern gegenüber liegen "das wird in einem modernen Tierheim nicht mehr so gehandhabt." Pläne für ein neues Hundehaus gibt es bereits. Dieses Projekt liegt Boehm schon länger am Herzen, es sollte ohnehin in der nächsten Zeit umgesetzt werden.
Die Versorgung mit Mobilfunk lasse zu wünschen übrig, zählt Boehm weiter auf und weist darauf hin, dass im Tierheim noch über analoge Leitungen telefoniert wird. "Hier kann ein Förderprogramm, das für abgelegene Höfe geschaffen wurde, um sie mit schnellem Internet zu versorgen, greifen", erklärt Bold.
Amtstierärztin Reitzenstein und ihre Kollegen, die bereits kurz nach dem Brand vor Ort waren, versuchen das Tierheim, in dieser schwierigen Lage zu unterstützen, auch psychologische Hilfe für die Mitarbeiter des Tierheims wurde in die Wege geleitet.
Update vom 11.06.2021, 12.45 Uhr: Tierheim Münnerstadt veröffentlicht nach Brand emotionales Statement
Das Tierheim Münnerstadt hat sich auf seiner Website und bei Facebook in einem emotionalen Statement zur Lage nach dem verheerenden Brand am Mittwochabend (09.06.2021) geäußert. Dabei haben die Tierschützer auch zu der Zahl der in den Flammen gestorbenen Tiere Stellung bezogen. Demnach haben sich offenbar zuerst veröffentlichte Aussagen von mehreren verstorbenen Hunden durch die Polizei nicht als korrekt erwiesen. "Wir stehen alle noch unter Schock der Ereignisse", heißt es in dem emotionalen Statement. "Der Brand im Tierheim Wannigsmühle ist eine Katastrophe für uns und unsere Schützlinge."
Bei den Zahlen zu den verstorbenen Tieren gebe es "zahlreiche Falschmeldungen", die die Runde machten. "Fakt ist: für 49 Katzen aus den Unterkünften im 1. Stock kam jede Hilfe zu spät", heißt es. Und weiter: "Wir trauern um diese Seelchen, dieser Verlust ist das Schlimmste an dieser Tragödie". Bei den Hunden seien aber glücklicherweise keine Brandopfer zu beklagen. "Alle Hunde sind und waren wohlauf. Sie konnten alle in die hinteren Ausläufe und die Ausläufe im vorderen Bereich unverletzt gebracht werden."
Alle Haus und Hofkatzen seien ebenfalls unversehrt, sowie alle Katzen der Abgabenstation im Erdgeschoss des Tierheimes. Dort seien die Scheiben zum Entkommen eingeschlagen worden. Ebenso verhalte es sich mit den Katzen auf der Krankenstation, diese sei "völlig unbeschädigt". Das Tierheimbüro selbst sei nicht mehr funktionsfähig, weshalb es Einschränkungen bei der Erreichbarkeit gebe. Ein Großteil der Hunde und Katzen sei von befreundeten Tierheimen übernommen worden.
Tierheim von Hilfsbereitschaft "überwältigt" - Kripo mit Details zur Ursache
Neben der Feuerwehr dankt das Tierheim auch seinen Unterstützern. "Herzlichen Dank für die Anteilnahme und die vielen Hilfsangebote. Wir sind überwältigt!" Man stehe noch "fassungslos vor den Geschehnissen". Es werde "auf jeden Fall weiter gehen und wir hoffen in absehbarer Zeit mit den Aufräumarbeiten und Wiederaufbau starten zu können", versprechen die Mitarbeiter.
Den emotionalen Facebook-Post schließen die Tierschützer mit einer Bitte: "Bleibt bitte Alle mit auf unserem Weg, selbst wenn dieser Weg zum jetzigen Zeitpunkt mehr als steinig ist. Schön, dass es EUCH gibt." Die Kripo Schweinfurt hatte am Freitagmorgen einen technischen Defekt als mögliche Ursache für den Brand benannt. Das Tierheim Münnerstadt bittet weiter um Spenden nach dem verheerenden Brand.
Spendenkonto: Stiftung Tierheim Wannigsmühle
IBAN: DE89 7935 1010 0031 1780 64
BIC: BYLADEM1KIS
Update vom 11.06.2021, 06.20 Uhr: Kripo nach Brand in Tierheim - Ursache für Flammen-Inferno entdeckt
Während einem Brand im Tierheim Münnerstadt sind der Polizei zufolge mehr als 50 Katzen und Hunde gestorben. Das Feuer entfachte sich in den Abendstunden des vergangenen Mittwochs (9. Juni 2022). Bisher war die Brandursache nicht geklärt. Erste Ermittlungen der Kripo Schweinfurt deuten auf einen technischen Defekt als Ursache für den Brand am Mittwochabend hin.
Die Ermittlungen der Kripo sind jedoch noch nicht abgeschlossen und konzentrieren sich weiter auf die genaue Brandursache und die exakte Höhe des Sachschadens, der wohl im mittleren sechsstelligen Bereich liegen dürfte.
Update vom 10.06.2021, 15.50 Uhr: Tierheim Münnerstadt bittet nach Brand verzweifelt um Hilfe
„Wir haben ungefähr 40 bis 60 Katzen, viele Mamas mit Babys“, schildert die Leiterin des Tierheims, Ursula Böhm, gegenüber NEWS5. Als sie ankam, brannte der erste Stock, in dem die Katzen leben, schon lichterloh. „Ich habe nur an die Katzen gedacht, aber sie hatten keine Chance.“ Auch Pfleger Stefan Reisenberger ist schockiert: „Mir geht es richtig mies“, berichtet er, „ich wollte noch rein und die Katzen retten.“ Der Brand sei aber schon zu weit fortgeschritten gewesen.
Die Feuerwehr versuchte, so viele Tiere wie möglich zu retten. Für viele Tiere kam aber jede Hilfe zu spät: „Am Ende haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet“, berichtet Polizeisprecher Enrico Ball gegenüber NEWS5, „Über 60 Katzen und auch drei Hunde sind gestorben.“ Auch die Tierärzte vor Ort konnten den Tieren nicht mehr helfen. „Wir haben bis zum Schluss gehofft.“
Wie es jetzt weiter geht, weiß Ursula Böhm noch nicht. „Wir müssen sehen, wie wir das wieder aufbauen“, berichtet sie. „Wichtig ist aber vor allem die Hilfe in Form von Spenden, das ist jetzt das A und O“, so Böhm, „auf Spenden sind wir angewiesen.“ Wer das Tierheim in Münnerstadt unterstützen möchte, kann einen beliebigen Betrag an folgendes Konto überweisen:
Spendenkonto: Stiftung Tierheim Wannigsmühle
IBAN: DE89 7935 1010 0031 1780 64
BIC: BYLADEM1KIS
Erstmeldung vom 09.06.2021: Tierheim steht in Vollbrand - Mehr als 60 Tiere verlieren ihr Leben in den Flammen
In den Abendstunden des Mittwochs (09. Juni 2021) sind alle Feuerwehren der näheren Umgebung Münnerstadts in Richtung Tierheim Wannigsmühle gerast. Der Grund: Ein verzweifelter Notruf erreichte gegen 20.20 Uhr die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken - eine Zeugin schilderte "hörbar schockiert", dass das Tierheim in Flammen stand.
Wie das Polizeipräsidium Unterfranken in einer Pressemitteilung am Donnerstagmorgen (10. Juni 2021) berichtet, drang dichter Rauch aus dem Gebäude und hinter den Fenstern waren die offenen Flammen zu sehen. "Durch die große Hitze platzten bereits erste Fensterscheiben", erläutert die Polizei die dramatische Situation vor Ort.
Die schnell am Einsatzort eintreffenden regionalen Feuerwehren konnten trotz eines Großaufgebotes an Einsatzkräften ein Ausbreiten der Flammen auf das komplette Gebäude nicht mehr verhindern. "Noch während der Löscharbeiten stürzten Teile des Dachstuhls ein", heißt es weiter.
Lange war am Abend nicht klar, wie viele Tiere sich noch in dem brennenden Tierheim befanden. Am Donnerstagmorgen steht fest: mehr als 60 Tiere verloren ihr Leben in den Flammen. Wie es zu dem Feuer kommen konnte, ist bislang noch nicht klar und wird Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen sein. Am Brandort befanden sich die freiwilligen Feuerwehren Bad Kissingen Land, Großwenkheim, Kleinwenkheim, Thundorf und Münnerstadt mit mehr als 70 Einsatzkräften.
red/ Susanne Will /Johannes Schlereth
Und noch was: Kommt jetzt ein Kastrationsgebot für den Landkreis (Katzen)? Das würde auch eine weitere Not lindern und die Katzenschwemme eindämmen.