
Es sei gleich vorab gesagt: Die monatelange Probenarbeit der Theatergruppe der katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Nüdlingen hat sich einmal mehr ausgezahlt. Mit der Kriminalkomödie in drei Akten „Bei uns liegen Sie richtig“ von Wolfgang Bräutigam unterhalten die zehn Schauspielerinnen und Schauspieler ihr Publikum durchgehend zweieinhalb Stunden lang aufs beste. Sie sorgen dafür, dass keine Sekunde lang Langeweile aufkommt. Dafür gibt es umso öfter Zwischenapplaus vom Publikum.
Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet die KAB Theaterabende . Eine Kriminalkomödie hat sie allerdings zum ersten Mal im Programm.
Wasserpistolen und Pizza
Die zehn Schauspielerinnen und Schauspieler müssen übrigens 14 Rollen übernehmen. Manchmal werden die Zuschauer einbezogen. So bekommen sie zu spüren, dass die Pistolen auf der Bühne Wasser spritzen. Und von der Pizza, die die Bankräuber fordern, bekommen diejenigen, die in der vorderen Reihe sitzen, einige Ecken ab.
Wolfgang Bräutigam, von Beruf Finanzexperte im Dienst der katholischen Kirche, hat schon über 30 Stücke geschrieben, die oft aufgeführt werden. Die Handlung in „Bei uns liegen Sie richtig“ ist durchaus anspruchsvoll und fordert vom Zuschauer, dass er mitdenkt.
Paolo und Viola rauben ein Kissinger Schmuckgeschäft aus. Sie flüchten dann in das Bestattungsunternehmen Grabmüller und nehmen Geiseln. Sie fordern 500.000 Euro und ein Fluchtauto. Da nicht rechtzeitig ein Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt werden kann, flüchten die beiden Bankräuber in einem Leichenwagen. Am Steuer sitzt die Amalie, die Gattin des Bestattungsunternehmers. Pech nur, dass der Geselle vergessen hat, ihn aufzutanken.Deshalb geht schon in Haard das Benzin aus.
Schließlich bekommt Bestatter-Sohn Thomas Grabmüller große Probleme: Die Beamtin Schwarzmüller taucht plötzlich auf und konfrontiert ihn damit, dass er Leichen von Mafiosi heimlich „entsorgt“ haben soll. Außerdem kann er nicht erklären, warum auf den gestohlenen Schmuckstücken seine Fingerabdrücke zu finden sind.
Da er damit selbst unter Verdacht gerät, wird er abgeführt, kann aber ins Elternhaus flüchten. Er stellt sich tot und legt sich in einen Sarg, als die Polizei das Haus der Familie durchsucht.
Zwischendrin wird einmal eine Kundin des Bestattungsunternehmens erschossen. Sie hatte in den ausgestellten Urnen nach 20.000 Euro gesucht.
Nicht zu vergessen: Die Bankräuber schaffen es, die Konten des Bestattungsinstituts komplett leerzuräumen. Sie haben ja schließlich die Gattin des Firmenchefs samt dessen Geldbeutel und Geheimnummer.
Schließlich löst sich alles in Wohlgefallen auf: Das Ganze ist nur ein Spiel, der Banküberfall und alles drumherum gar nicht echt. Die erschossene Kundin wird wieder lebendig, das Geld ist nicht von der Bank verschwunden, der geraubte Schmuck taucht wieder auf. Der Schlussapplaus ist lang, herzlich und verdient.
Noch zwei Aufführungen
Am Samstag, 26., und Sonntag, 27. Oktober gibt es noch Aufführungen, diese sind jedoch leider bereits ausverkauft. Wer Karten zurückgeben möchte, kann dies unter Tel. 0160/ 91 196 181 tun.

