An zwei aufeinander folgenden Wochenenden mit jeweils zwei Spieltagen begeisterten 51 Darsteller vor ausverkauften Reihen das Publikum im Schrimpfschen Schloss in Poppenlauer. Vier Jahre lang mussten die Akteure warten, bevor es endlich wieder hieß: Bühne frei für ein Theaterstück von Udo Hochrein und Gerd Pfister.
Das Besondere: Die Beiden schrieben nicht nur das Stück, sondern nahmen auch selbst als Darsteller teil und führten nebenbei noch Regie.
Elektronisches Hilfsmittel für alle Fälle
Nachdem die Vampire aus Dracula, vom letzten aufgeführten Stück in der Coronazeit, aus dem Schloss verschwunden waren, erbten die zwei Freunde Rufus und Fred das Schloss.
Doch was sollen die zwei mit einem Schloss anfangen? Na klar, ein Märchen spielen, denn die sind ja meistens auf Schlössern. Vielleicht kann man dabei sogar die „Prinzenrolle“ ergattern? Doch wie spielt man überhaupt ein Märchen? Zum Glück gibt es ja Alexa – das elektronische Hilfsmittel für alle Fälle. Doch die hat so ihre eigenen Vorstellungen von Märchen und keine Lust auf die Originalfassung.
Königin mit Flachwitzen begeistern
Die moderne Fassung von Schneewittchen nahm ihren Lauf. In der Alexa-Version versuchte ein Hofnarr die Königin mit Flachwitzen der Extraklassen und ihrer Mimik zu erheitern, was natürlich bei einer stets bösartigen Königin gehörig misslang.
Als Tanzeinlage fungierten zwölf Mägde, die das Schloss auf Hochglanz putzten. Der treue, aber zeitweise genervte Diener der Königin war mit dem Herein- und Herausbringen der zwei Spiegel beschäftigt.
Im Internat zu einer Schönheit entwickelt
Die beiden, welche immer die Wahrheit sagen mussten, versuchten der Königin immer wieder klarzumachen, dass sie nicht die Schönste im ganzen Land ist. Denn ihre Stieftochter Schneewittchen, zu Beginn noch im Kinderwagen, hatte sich in der Zeit im Internat zu einer Schönheit entwickelt und war 1000-mal schöner als sie.
Darauf versuchte die Königin Schneewittchen mithilfe des Jägers, dem vergifteten Apfel einer Bäuerin und als Oberbayer, mit einem „vergifteten“ Weißbier aus dem Weg zu räumen.
Sechs Zwerginnen machen Probleme
Aus dem Schloss geflohen fand Schneewittchen auf ihrem Weg durch den Wald, wo sie auf sechs hilfreiche Waldtiere traf, Unterschlupf im Zwergenhaus bei den sieben Zwergen : Franz, Aggro, Sporti, Etepetete, Sleepy, Lala und nicht zuletzt dem jungen Klugscheisserzwerg Schlaubi.
Alle Zwerge hatten ihre ganz speziellen „Talente“ : Franz - Chef und Hahn im „Zwergenkorb“ - hatte seine liebe Not mit seinen sechs Zwerginnen, Aggro war schlagfertig in allen Lebenslagen, Sporti stets aktiv, Etepetete „hübschte“ sich gekonnt auf, Sleepy war ab und an auch mal wach.
Lala stimmte mit ihrer zauberhaften Stimme stets ein Liedchen an und Schlaubi gab zu allem ihren „Lexikon-Senf“ dazu. Deshalb waren sich die anderen Zwerge stets einig: „Schlaubi – Du nervst!“.
Das Zwergenhaus versank im Chaos
Da das Zwergenhaus stets im Chaos versank, beschlossen die sieben einen Praktikanten á la DSDS – hier DSZSDSP genannt - zu casten. Doch das erwies sich als nicht ganz so einfach.
Alle Praktikantenanwärter: Benjamin Blümchen , Peter Lustig , Angie, drei Schlümpfe, Vicky Pedia – das Spiegelbild von Schlaubi - wurden von der Jury abgelehnt, bis schließlich ein Praktikant mit einem „S“ wie „Schneewittchenaufpasser“ auf der Brust auftauchte und den Job erhielt.
Das versteckte Testament gefunden
Mithilfe des Hofnarrs fand er schließlich auch das von der Königin versteckte Testament des verstorbenen Königs , welches Schneewittchen als rechtmäßige Königin und Alleinerbin des Schlosses auswies.
So konnte Schneewittchen mit ihrem Zwergengefolge dann doch zurück ins Schloss. Die Königin wurde mit Hilfe des Wächters vom Schloss verjagt und alles endet - wie immer im Märchen- im Guten. Nein nicht ganz, denn weder Rufus noch Fred wurden Prinz, da die Prinzenrolle diesmal dank Alexa ausfiel und aufs nächste Mal verschoben wurde.
Publikum war begeistert
So endete ein kurzweiliger Abend mit zwei Pausen, um an den lauen Sommerabenden den herrlichen Theatergarten zu genießen.
Auch dafür hatte die Crew rund um das Theaterteam bestens gesorgt. An allen vier Abenden war das Publikum begeistert und dankte es den Akteuren mit tosendem Applaus. Wer das Stück in diesem Jahr verpasst hat, hat 2024 noch einmal die Chance, denn dann wird „Schneewittchen, 7 Zwerge und ein Praktikant“ erneut aufgeführt.
Die Darsteller
Die zwei Freunde Rufus und Fred:
- Rene Jakubowski
- Fabian Rützel
Der Hofnarr:
- Selina Potschka
Die Königin:
- Marina Fries
Die zwölf Mägde:
- Clara Beringer
- Leonie Dietz
- Alexa Figiel
- Anna Frank
- Emilie Fuchs
- Emma Heurich
- Ellinor Sedgwick
- Lisa Schüller
- Alina Summa
- Luisa Thoma
- Sofia Marie Werlein
- Mia Ziegler
Der Diener:
- Armin Schüller
Die zwei Spiegel:
- Mara Hochrein
- Franziska Schneider
Die Stieftochter (Schneewittchen):
- Elke Thomas
Der Jäger:
- Reiner Müller
Die Bäuerin:
- Natascha Beagle
Der Oberbayer:
- Günter Aidelsburger
Die Waldtiere:
- Luisa und Mats Thoma
- Melia Bauernschubert
- Frida Beringer
- Fiona Fries
- Mirco Pfister
Die Zwerge:
- Franz (Wolfgang Rützel)
- Aggro (Gabi Martens)
- Sporti (Antje Aidelsburger)
- Etepetete (Inge Hochhaus)
- Sleepy (Monika Bartenstein)
- Lala (Alexa Bartenstein)
- Schlaubi (Malina Wenzel)
Die Praktikantenanwärter:
- Benjamin Blümchen (Jonas Radina)
- Peter Lustig (Cedric Wenzel)
- Angie (André Pfister)
- 3 Schlümpfe (Anja Will, Manuela Schneider, Uli Hartmann)
- Vicky Pedia – das Spiegelbild von Schlaubi - (Lisa Schüller)
Der Praktikant:
- Steffen Eußner
Der Wächter:
- Wolfgang Wenzel
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