An der Abendkasse hat es nur noch wenige Karten gegeben, da Reservierungen das Kontingent aufgebraucht hatten. Als Grund für den starken Andrang vermutete der FC-Vorsitzende, Roland Volpert, die Nachwirkungen des Heimatfests 2017.
"Damals kamen Besucher nicht nur aus Elfershausen und Westheim, sondern auch aus den Nachbarlandkreisen. Den positiven Effekt beobachteten wir schon beim vorjährigen Theaterstück", sagte er. Die Auftritte der Laienspielgruppe hätten bei der Großveranstaltung "Spuren hinterlassen". Volpert hieß die Zuschauer in der renovierten Turnhalle auf neu gebauter Bühne und willkommen. Sein Dank galt den Helfern und dem Küchenpersonal.
Im Stück kommt es zwischen Kneipenbesitzer Otto Müller (Michael Stöth) und Postbote Sepp Lustig (Uwe Eichel) zu einem Disput über Ottos verwahrloster Gaststätte. Beide Schlitzohren vergreifen sich an der Post und stoßen dabei auf Gaunereien des Bürgermeisters Franz Holzer (Arnulf Pfülb), der vergaß, einen wichtigen Termin wahrzunehmen. Dabei ging es um einen Zuschuss von 600 000 Euro für Renovierung der Zehntscheune, die nun weg sind.
Falscher Regierungsdirektor
Dem Bürgermeister auf Schritt und Tritt folgt Sekretärin Susi Schätzlein (Birgit Schaupp). Gemeinsam mit dem Rathausoberen kommt sie auf die Idee, dass der redegewandte Versicherungsvertreter Heinrich Schnell (Matthias Stockmann) sich als der Regierungsdirektor ausgeben soll, der die Förderung genehmigt. Was niemand weiß: Heinrich ist auch der heimliche Liebhaber von Lisa (Nicole Englert), der Tochter Otto Müllers.
Karl Zehner (Hans-Jürgen Pfülb) will an die Grundstücke des Wirts und versucht diesen zu überreden. Doch Otto schmeißt ihn aus der Kneipe. Zu allem Verdruss kommt auch noch Rosel (Annette Holzinger), Ottos Schwester, für zwei Wochen ins Haus, um gründlich zu reinigen.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Anna Himmelreich (Nicole Pfriem) und Gundula Sänger (Beate Weimar Stockmann), Vorsitzende der Turnerfrauen und Kirchenchorsängerin, bilden ein unschlagbares Team. Beide erhoffen sich von der Sanierung der Zehntscheune Räumlichkeiten für ihre Interessen. Fritz Wassermann (Mustafa Al-Shamari), der Feuerwehrkommandant, liebäugelt mit der Scheune als Gerätehaus.
In einer Annonce sucht Karl Zehner eine Frau - möglichst mit Mähdrescher - und gerät ausgerechnet an die rabiate Rosel. Mit Blumen besucht er die knapp 60-Jährige in der nun schmucken Gaststätte und unterbreitet ihr das Angebot: "Ich möchte gern drei Mädchen und einen Buben als Hof-Erben." Nur dumm, dass er noch hinzufügt: "Trauen sie sich das noch zu?" So muss er schleunigst die Flucht ergreifen.
Dann ist es soweit. Der vermeintliche Regierungsdirektor folgt der Einladung seines Freundes Otto, um bei einem Essen, über den Zuschuss zu verhandeln. Tatsächlich gelingt es ihm das Geld herauszulocken und zwar noch mehr als erwartet, nämlich 800 000 Euro. Otto ist der Held und wird Ehrenbürger der Gemeinde. Alle jubeln und Otto freut sich diebisch: "Unsere Kasse wird jetzt schwer, die in Hammelburg, die bleibt leer."
Lisa, die von der Arbeit heimkommt, dreht allerdings das Spiel. Sie erkennt ihren Henri und stellt ihn nichts ahnend als ihren Bräutigam vor. Das führt zu einem Handgemenge, bei dem die schöne Gaststube in die Brüche zu gehen droht. Der Briefträger klärt schließlich die Situation auf.
Es gibt keinen Zuschuss. Also, so schlägt er vor, müssen alle selber anpacken. Bürgermeister Holzer muss sich beim Landrat zum Rapport melden und Lisa und Henri erhalten Ottos Erlaubnis zu heiraten. Rosel, die nur ein paar Tage bleiben wollte, zieht für immer bei ihrem Bruder ein.