
Party-Stimmung im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus mit knapp 1000 tanzenden, mitsingenden, applaudierenden Gästen – und mittendrin „The Italian Bee Gees “, eine Revival-Band, die mit den sentimentalen Balladen und dem unvergleichlichen Disco-Sound der australischen Gibb-Brüder seit über 20 Jahren auf einer Tribute-Tour ist.
Ausgefeilte Lichteffekte
„Massachusetts“ nennt sich das Musical , das die drei italienischen Brüdern Walter, Davide und Pasquale Egiziano mit ausgezeichneten Musikern sowie dem Gitarrist Vince Melouney und dem Keyboarder Blue Weaver als musikalische Wegbegleiter der Gibb-Brüder auf die Bühne bringen. Schon über 1000 Mal, so in der Moderation des Abends, haben „The Italian Bee Gees “ ihre Show auf vielen Kontinenten präsentiert. Zweifellos haben die Egiziano-Brüder und ihre musikalischen Mitstreiter, wie auch Laura Ugolini und Letizia Mongelli als Background-Sängerinnen und Solistinnen, die eingängigen Melodien und ohrwurmtauglichen Arrangements perfektioniert, was an den begeisterten Reaktionen des Publikums mehr als deutlich wurde.
Aufgepeppt wird die Show durch ausgefeilte Lichteffekte für Bühne und Saal, durch vier Tänzerinnen und Tänzer mit ihren animierenden, teils hyperaktiven Bewegungsabläufen und durch eine überdimensionale Medienwand, auf der pulsierende, psychodelische Farbkleckse mit Fotos der Brüder Barry, Robin, Maurice und Andy Gibb oder Fotos von antiquarische LP-Hüllen um Aufmerksamkeit wetteifern – insgesamt ein durchgestyltes Bühnenarrangement für eine fan-taugliche Tribute-Show.
Im Mittelpunkt des dreistündigen Konzerts steht der zeitgenössische Sound, der über fast vier Jahrzehnte von den Bee Gees immer angepasst wurde. Und diese Zeitspanne, die mit nachlassendem Interesse, aber auch mit kreativen Phasen und überraschenden Comebacks verbunden ist, spiegelt sich auch im Publikum wider. Auf der einen Seite sieht man junge Gäste, die die Bandhistorie aus Internet-Foren kennen, und andererseits haben die Baby-Boomer den Weg in den Regentenbau gefunden, die schon in Rente sind oder kurz davor stehen und die die Bee Gees noch aus ihren Auftritten in einem der drei zugänglichen TV-Sendern kennen.
Sehr nah am Original
Alle zusammen aber wurden eingefangen von den zeitlosen Hits der Gruppe, die von den drei Brüdern Egiziano sehr nah am Original präsentiert wurden, auch wenn der typische Falsett-Gesang von Robin Gibb nur angedeutet wurde oder die Stimmen vom bassgeschwängerten Rhythmus verschluckt wurden. Trotzdem entfachten die Stücke im Publikum ein Feuer, um die präsentierten 30 legendären Lieder mitzusingen, klatschend den Rhythmus zu begleiten oder sich aus den bequemen Stühlen zu erheben und mitzutanzen. Meist genügten nur wenige Takte, um am musikalischen Gedächtnis der Gäste anzudocken – egal ob es Anfangserfolge waren wie „Spicks and Specks“ oder „New York Mining Disaster 1941“, die sanften Balladen wie „Words“, „How Deep Is Your Love“ oder „In The Morning“, den poppigen Stücken wie „If I Can’t Help You“, „Tragedy“ oder „Juliet“ sowie dem Disco-Sound rund um „Saturday Night Fever“ mit „Staying Alive“, „More Than A Woman“ oder „You Should Be Dancing“.
Informationen wie 220 Millionen verkaufte Alben in vier Jahrzehnten Band-Geschichte oder 19 Nummer-1-Hits in den Charts, wechselten sich ab mit einem Interview, in dem auf Deutsch gefragt und auf Englisch geantwortet wurde, oder mit einem Akustik-Medley, wo die drei Brüder grandios zeigten, wie sehr sie mit der Musik der Bee Gees verschmolzen sind.
Zurecht gab es für jedes Stück den verdienten Beifall und auch für die Stücke, die aus der Feder von Barry oder Maurice Gibb stammten und durch andere Künstler, wie zum Beispiel Diana Ross oder Barbara Streisand, zu einem Welterfolg wurden. Für die „Standing Ovations“ des begeisterten Publikums bedankte sich das Ensemble rund um „The Italian Bee Gees “ mit den Evergreens „I.O.I.O.“ und „Massachusettes“.



