
Eine weit bis nach Mitternacht volle Halle präsentierte sich am Freitagabend beim Weiberfasching in Gauaschach . Einlass wurde nur über 18-Jährigen gewährt. Und auch nur Männer , die in Frauenbekleidung kamen, konnten mitfeiern, so das bewährte Konzept der Strategen, so eine Pressemeldung.
Einfach mal für ein paar Stunden alles andere zu vergessen, und dann kommt noch die Fröhlichkeit, so startete man voll durch. So war auch die Meinung der Damen vom „Rentnerbänkle – die golden Girls“, mit ihrem Durchschnittsalter von über 70 Lebensjahren.
Likör für jeden Gast
Wieder einmal ließ sich die Gauaschacher Carnevals Abteilung (GCA) einiges einfallen, um das Publikum in eine magische und außergewöhnliche Partynacht eindrucksvoll einzubinden. Beim Einlass gab es einen Likör für jeden Gast, oder ein Gummibonbon, wie es schon lange Tradition ist. Sei es mit Sektflaschen und Gesangseinlage für Geburtstagskinder, das Anwerben von tänzerischen Junggesellen auf dem freien Narrenmarkt, Küsschen hier und Küsschen da: alles, um das Wohlgefühl der Damenwelt in Schwung zu halten.
Tolle Kostüme und fetzige Musik sorgten auch optisch und akustisch für einen sehr gelungenen Abend. Eine als Frösche verkleidete Gruppe kam aus Grafenrheinfeld beziehungsweise aus Bergrheinfeld schon zum zwölften Male.
„Völlig losgelöst“ – dieses Motto hatten sich Mädels aus Fuchsstadt zu ihrem Motto gemacht, die sie mit ihrer Maskierung toll umsetzten. Des weiteren konnte man edel aufgemachte Stehlampen, und, und, und … erblicken, um nur einige der vielen in Stoff konsequent umgesetzten Verkleidungen zu nennen.
Mit den DJs Matze und Franky hatten sich die Veranstalter zwei Profis mit ins Boot genommen, die vor dem offiziellen Rahmenprogramm den Gästen schon mächtig einheizten.
Glitzer-Outfit und Männerballette
In ihrem glitzernden Outfit führte Petra Leipziger-Ziegler durch die närrische Veranstaltung, bei der sie nicht mehr wegzudenken und ein wahres Highlight ist. Eindrucksvoll und stimmungsstark präsentierte sie sich und ihre Jungs, die sechs „Golden Chicken Chicks“ (Sebastian Oswald , Christopher Schmähling, Phillip Schmitt, Tobias Göbel, Christoph Weber und Jan Reuter) zur einstudierten Performance. Denn ein Männerballett ist ja sogar eine Form der Emanzipation: einfach mal jemand anderes sein.
Trotz Grippewelle ließen es sich so manche Tanzgruppen nicht nehmen, dem Spektakel beizuwohnen. Zur tänzerischen Unterhaltung hatte man neun Männerballettgruppen geladen, aus Krankheitsgründen waren es kurzfristig dann nur acht, was die Stimmung aber auf keinem Fall schmälerte.
Mit König Fußball starteten die Euerdorfer Jungs gleich zu Beginn voll durch. Leichtfüßig und mit tollem Sixpack zeigten die Herren, dass man auch im reiferen Alter die Damenherzen gewinnen kann.
Dass man das Motto „ Mafia “ mit ganz viel Herz tänzerisch umsetzen kann, bewiesen die Männer aus dem Nachbarort Büchold eindrucksvoll, die ihren Fanclub, die „Aperolmädels“, im Gepäck hatten.
Als Taucher entführte das heimische Männerballett in die Unterwasserwelt der Haie und Hummer. Mit ihrer energiegeladenen Tanzeinlage und fröhlicher Manier begeisterten sie die Gäste.
Aus Retzbach, mit ihrem Motto „Männergrippe“, waren froh gelaunte Tänzer angereist. Als flirrend bunt glitzerende Bakterien hatten auch sie mit Krankheitsausfällen zu kämpfen. Und so hatte man ganz kurzfristig einen Tänzer aus Himmelstadt integriert, der sich toll in das Gesamtbild einfügte.
Augenschmaus fürs Publikum
Einfach ein Augenschmaus, das waren die Tanzbeinschwinger aus Aura. Als Arielle, Poseidon und ihre Unterwassertiere zeigten sie ihr Können. Spritzig und rhythmisch zogen sie die „Ladys“ in ihren Bann. Eine ausgefeilte Inszenierung stellten die Karlburger Tanzknaben unter ihrem Thema „Karlburger Puppenkiste“ auf die Bühne. Mit ihrer exzellenten Darstellung und Kostümierung waren ihnen die Beifallsstürme gesichert.
Die „Zipfelklatscher“ aus Obersinn entführten die Gäste zu einer unvergleichlichen Zeitreise mit den „Peaky Blinders“ zur Show. Auch diese Gruppe hatte trotz zahlreicher Krankheitsausfälle eine gute Darbietung geboten. Schwungvoll waren die „Schwabeder Handousa“ als letzter Punkt des offiziellen Programmablaufs zu sehen. Mit „Nerds reloaded – wann ist ein Mann ein Mann “ begeisterten sie das Publikum und gaben nochmals alles.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die immer wieder eindrucksvoll zum Kommen einlädt, war die Meinung vieler Gäste. Denn der Weiberfasching in „Aschi“ erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Es war nicht nur die Musik, die Männerballetts, die Tanzmöglichkeiten, sondern das ganze Ambiente. Aus diesem Grunde wurde abgetanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden. Die Narrenschar von Jung bis Alt liebt das bewährte Konzept, so die Meinung der Organisatoren.