Angesichts sengender Sonne und fast 30 Grad Celsius Lufttemperatur herrschte am Freitag überall im Dorf schläfrige Ruhe – fast überall, denn an der Ecke Haupt- und Ludwigstraße ging es den ganzen Tag über beinahe schon hektisch zu.
16 Männer und zwei Frauen hatten über viele Stunden alle Hände voll zu tun, um das Haus mit dem Schriftzug „ Bäckerei Gensler“ über der Eingangstür sowie dem Schuppen und dem kleineren Haus daneben zu entrümpeln.
Wie bereits mehrfach berichtet, soll hier ein Tante-Enso-Markt entstehen, damit Poppenlauer wieder eine Einkaufsmöglichkeit bekommt. Die mögliche Antwort auf die wichtigste Frage gleich vorab: ab wann kann hier eingekauft werden? „Wir wünschen uns, dass das ab Mitte nächsten Jahres klappt“, sagt Marktgemeinderat und "Standortbotschafter" Thorsten Ort (Brüne/FbuU). Er verriet auch, dass mit dem Baubeginn im vierten Quartal dieses Jahres zu rechnen sei.
Die ersten kamen um 10 Uhr
Die ersten Helfer hatten am Freitag bereits um zehn Uhr angefangen, um einige eher gefährliche Arbeiten zu erledigen. Die anderen kamen dann ab zwölf Uhr. Beendet war die Aktion um 18 Uhr.
Vor allem mussten in dieser Zeit Möbel aller Art aus den Räumen und Zimmern entfernt und in zwei riesigen Containern deponiert werden. Schränke, Kommoden, Tische, Betten, alte Stühle – alles war dabei. Dass dabei auch der Vorschlaghammer eingesetzt wurde, um die Möbel kleinzumachen und damit Platz zu sparen, versteht sich.
Neue Besitzer oder Container
Einer der Container wurde nur mit Holz beladen. Stoffe, Glas, Metall, Kunststoff, Matratzen, kam in den anderen. Ein glänzendes Bettgestell, offenbar aus Messing, hätte sicher auch das Herz eines Flohmarkthändlers erfreut. Aber es landete ebenso in einem der Container.
Ihm entronnen ist der Zaun in der Ludwigstraße . Er wurde versteigert. Auch die Ladentheke der ehemaligen Bäckerei schaffte es: Sie soll in Zukunft im Mühlencafé der Brandmühle als Theke dienen. Dadurch kamen mehrere 100 Euro zusammen, die dem Jugendraum im alten Rathaus zufließen sollen.
„Es war sehr warm und deshalb wurde viel geschwitzt und getrunken“, sagt Thorsten Ort. Marktgemeinderat Achim Bieber (Bürgerblock), Getränkehändler , hat die Getränke spendiert. Die notwendige Stärkung finanzierte die Marktgemeinde. „Es gab Leberkäs-Wecken für alle“, so Thorsten Ort.
Gemeinde hatte alte Bäckerei gekauft
Die Marktgemeinde hat die alte Bäckerei Gensler an der Ecke Haupt- und Ludwigstraße einschließlich der Nebengebäude in der Ludwigstraße gekauft, nachdem das zuvor gekaufte alte Raiffeisen-Gebäude sich als ungeeignet erwiesen hatte. Dort in der Ortsmitte soll der Enso-Markt nun eingerichtet werden.
Die Gemeinde will allerdings den Markt nicht selbst bauen, sondern das Gebäude bzw. die Fläche an einen Investor verkaufen, der bereits gefunden ist. Wer das ist, ist noch geheim. Der Investor vermietet dann das neue Gebäude an den Betreiber des Enso-Marktes weiter. Immerhin soviel verriet der Bürgermeister in einem Gespräch mit dieser Redaktion, dass am 2. August der Bauantrag Landratsamt im Bad Kissingen abgegeben wurde und nun dort geprüft wird.
Bild von Poppenlauers Ortsmitte bleibt erhalten
Auf einem Infoblatt zu dem geplanten Neubau heißt es, dass das alte Bäckerei-Gebäude erhalten und nach der neuesten energetischen Standards saniert wird. Das Bild von Poppenlauers Ortsmitte bleibe somit erhalten, aber gleichzeitig werde ein moderner und attraktiver Einkaufsladen mit 270 Quadratmetern geschaffen.
Das Gebäude soll in Holzständerbauweise und mit einem Flachdach errichtet werden. Eine Fotovoltaikanlage versorgt das Gebäude mit Strom.
Thorsten Ort treibt eine Sorge um: Die bayerische Staatsregierung plant, die Ladenschlusszeiten für derartige Einkaufsläden ohne Personal neu regeln und damit reduzieren.
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