Barbara Stamm , Landtagspräsidentin a. D. ( CSU ), setzt sich auf eine Couch im früheren Refektorium der Schwestern von der St. Josefskongregation im Haus St. Maria und atmet durch. "Was will man mehr?", fragt sie. "Tankstelle für Körper, Geist und Seele - das passt ganz genau", ist sie überzeugt. Das Haus St. Maria ist teilweise bereits saniert und kann für die erste Pilotphase des neuen Zentrums für Pflege , Sozialberufe und Ehrenamt genutzt werden.
Überraschung im Gepäck
Wo sich jetzt Barbara Stamm ausruht, sollen bald Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege sowie aus Sozial- und pädagogischen Berufen ganzheitlich Unterstützung und Weiterbildung erhalten. Bei der Vorstellung des Projektes in Maria Bildhausen hat Gesundheitsminister Klaus Holetschek ( CSU ) eine Überraschung mitgebracht: Sein Haus wird sich nicht nur mit der bereits zugesagten eine Million Euro beteiligen, sondern auch die bis dahin vorhandene Finanzierungslücke von 700.000 Euro schließen. Der Weg für die erste Pilotphase ist frei.
Ziel ist die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge in den Bereichen Pflege und Betreuung. Dem Projekt voraus ging eine intensive Planungs- und Prüfungszeit, Gutachten bestätigen die Eignung des Standortes Maria Bildhausen für die künftige Nutzung, als Träger dient eine gGmbH, die bereits gegründet wurde. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist Bad Kissingens Landrat Thomas Bold , als seine Stellvertreterin wurde Edith Dürr, Generaloberin der Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz benannt, als weitere Teilnehmende der Gesellschafterversammlung wurde Barbara Stamm , designierte Kuratoriumsvorsitzende, berufen.
"Die Idee, Bildungs- und Vernetzungsangebote im Bereich der Betreuung, vor allem von pflegebedürftigen Personen, Menschen mit Assistenzbedarf, Kindern und Jugendlichen sowie in der Behindertenhilfe zu schaffen, ist gerade in der aktuellen Lage besonders wertvoll. Denn die Arbeit mit den anvertrauten Menschen war in der Pandemie sowohl körperlich als auch seelisch noch herausfordernder und belastender als sonst", sagte Holetschek. "Umso wichtiger ist es, dass wir uns noch stärker um die Menschen bemühen, die sich für andere einsetzen, sie pflegen und betreuen - egal ob ehrenamtlich oder hauptamtlich. Wir müssen dafür sorgen, dass sie selbst körperlich und seelisch gesund bleiben."
"Überregional bedeutsames Denkmal"
"Mit dem Projekt wird für die hochbelasteten Bereiche Pflege und Soziales ein innovatives Unterstützungsangebot geschaffen und die Klosteranlage, ein überregional bedeutsames Denkmal, soll mit der Neuorientierung eine sinnvolle, langfristige und nachhaltige Nutzung erfahren", freut sich Bold darüber, dass die mehrjährigen, engagierten Vorarbeiten Früchte tragen. Start für die Pilotphase I, die bis 2024 vorgesehen ist, soll dieses Jahr sein, für die Pilotphase II ist der Zeitraum 2024 bis 2027 geplant. Parallel soll die Umbauphase für das Zentrumsgebäude laufen. Bis 2027 sollen der ehemalige Wirtschaftstrakt und das Konventgebäude St. Maria bezugsfertig sein.
"Sozial engagierte Menschen brauchen mehr Wertschätzung, egal ob als Angehöriger, sorgendes Umfeld oder Fachkraft. Wir müssen, neue Wege gehen, um unsere Daseinsvorsorge zu sichern und dem drohenden Leistungsausfall gegen zu steuern, und mehr Menschen für soziales Engagement zu begeistern und sie in ihren Aufgaben unterstützen", so Bold.Er lobte ausdrücklich das großartige Engagement Barbara Stamm .