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Hammelburg
Grüne Oasen in Hammelburg: Ein Blick in Höfe
Familie Hose wohnt in der Hammelburger Innenstadt, ein großer Garten ist da nicht möglich. Auch Stadtrat Reimar Glückler hat wenig Platz. Wie sie es schaffen, sich trotzdem ein grünes Paradies anzulegen.
Das Ehepaar Sebastian und Elenor Hose freut sich über ihren kleinen Garten in der Hammelburger Innenstadt.       -  Das Ehepaar Sebastian und Elenor Hose freut sich über ihren kleinen Garten in der Hammelburger Innenstadt.
Foto: Milena Meder | Das Ehepaar Sebastian und Elenor Hose freut sich über ihren kleinen Garten in der Hammelburger Innenstadt.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 11.07.2024 17:00 Uhr

Eine grüne Oase mitten in der Innenstadt: Sebastian und Elenor Hose aus Hammelburg erfüllten sich diesen Wunsch vor zehn Jahren. Auch Stadtrat Reimar Glückler hat es geschafft, in seinem Hinterhof einen Ort der Entspannung zu schaffen. Das zeigt: Ein schöner Garten kann auch ohne viel Platz entstehen. Am Tag der offenen Gartentür kommenden Sonntag, 25. Juni 2023, öffnen neben Familie Hose und Glückler noch sieben weiter Höfe im alten Hammelburger Stadtkern ihre Türen. Das Besondere: Jeder Garten hat seine eigene Geschichte.

Ursprünglich sollte saniert werden

Ihr Haus mitsamt Grünfläche hat die Familie von Apotheker Sebastian Hose vor zehn Jahren neu gebaut. "Wir haben damals etwas in der Innenstadt gesucht, aber ganz ohne Möglichkeit herauszugehen konnten wir es uns nicht vorstelle", erzählt seine Ehefrau, Elenor Hose . Ursprünglich hatte die Familie das Haus in der Josef-Schultheis-Straße sanieren wollen, sich dann aber doch für einen Neubau entschieden.

Gebaut worden ist das abgerissene Haus nach dem großen Brand von Hammelburg im Jahr 1854, der Keller sei laut Sebastian Hose sogar noch älter. „Wir haben das Haus exakt wie vorher wieder aufgebaut, wenn man nicht genau hinschaut, erkennt man es wahrscheinlich nicht.“

Das gelbe Nachbarhaus, welches im Jahr 1964 nachträglich angebaut wurde, hat die Familie mit abgerissen. Hier befindet sich nun der Innenhof mit Grünfläche. „Wir haben Pläne vom Vorbesitzer bekommen, dass der Garten ursprünglich sogar mal genau hier geplant war.“ Der jetzige Zustand sei also exakt so, wie es damals für das Grundstück geplant war.

Regionale Materialien

„Es ist nur ein kleiner Innenhof, aber mehr Platz hat man hier eben nicht“, sagt Hose . Neben einer kleinen Rasenfläche hat die Familie noch eine Terrasse und einen Unterstand für Fahrräder gebaut. „Uns war wichtig, dass alles aus regionalen Materialien ist.“ Die Steine, aus denen die Terrasse errichtet wurde, seien die Ecksteine des abgerissenen Hauses. Auch die Sandsteine auf der Treppe und Mauer kämen aus der Region.

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Einen Nutzgarten hat die Familie nicht, lediglich ein paar Erdbeersträucher und eine kleine Auswahl an Kräutern haben sie angepflanzt. „Ich hätte gerne ein Hochbeet, aber dafür ist es bei uns zu schattig“, berichtet die Ehefrau. Der Vorteil: Weniger Nutzpflanzen bedeuten oft auch weniger Aufwand. „Wir gießen höchstens vier Stunden die Woche.“ Im Sommer sei der Garten das erweiterte Wohnzimmer der Familie . „Unser Garten ist überschaubar, allerdings so, dass man trotzdem Spaß daran hat.“

Kein Nutzgarten

Freude am eigenen Garten hat auch Stadtrat Reimar Glückler . „Ich wollte meine eigene grüne Oase, mit der ich unabhängig von den Nachbarn bin“, erzählt er. Außer einigen Tomatenstöcken hat auch er keinen Nutzgarten . „Ich habe einfach das angepflanzt, was mir gefallen hat.“ Bedeutet: Viel Arbeit hat er mit seinem Garten nicht. Er gebe den Pflanzen ab und zu etwas Wasser und stutze sie bei Bedarf zurück.

Diese grüne Oase hat sich Reimar Glückler in seinem Hinterhof nahe der Hammelburger Innenstadt angelegt.       -  Diese grüne Oase hat sich Reimar Glückler in seinem Hinterhof nahe der Hammelburger Innenstadt angelegt.
Foto: Milena Meder | Diese grüne Oase hat sich Reimar Glückler in seinem Hinterhof nahe der Hammelburger Innenstadt angelegt.

„Früher haben wir in Diebach gewohnt, dort hatte ich einen riesigen Garten“, sagt er. Angepflanzt habe er damals fast alles, was zum Kochen notwendig ist. „Jetzt sind wir nur noch zu zweit, da braucht man einfach nicht mehr so viel.“

Auch im Alter mobil bleiben

2003 kaufte er das alte Bauernhaus in der Frobeniusstraße und riss es mitsamt Nebengebäuden bis auf die Grundmauern ab. „Wir sind in die Stadt gezogen, um auch im Alter ohne Auto weiterhin beweglich zu sein“, verdeutlicht der Stadtrat. Ganz auf einen Garten verzichten wollte er aber trotzdem nicht. Denn: „Gärtnern ist schon immer ein schönes Hobby gewesen.“

Seinen Garten angelegt hat er alleine. Mit ein bisschen Begabung könne das jeder, meint Glückler.

Wasser kommt aus Zisterne

Er bewässert alles mit einer Zisterne. „Es ist deshalb schwer zu sagen, wie viel Wasser ich brauche.“ Es komme immer auf die Regenmenge an. Ähnlich wie bei Familie Hose finden sich auch bei ihm einige Bestandteile der abgerissenen Gebäude wieder. „Das Pflaster vom Viehstall habe ich in den Innenhof gesetzt“, erzählt der Ingenieur. „Viele kennen die Häuser nur von vorne und wissen überhaupt nicht, was sich dahinter verbirgt.“

Den Flyer mit allen Informationen zum Tag der offenen Gartentür finden Sie im Internet unter www.landkreis-badkissingen.de/buerger--politik/aktuelle-meldungen/m_31162

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Reimar Glückler gießt seinen Garten in der Frobeniusstraße in Hammelburg. Viel mehr Arbeit hat er mit seinem Garten aber nicht.       -  Reimar Glückler gießt seinen Garten in der Frobeniusstraße in Hammelburg. Viel mehr Arbeit hat er mit seinem Garten aber nicht.
Foto: Milena Meder | Reimar Glückler gießt seinen Garten in der Frobeniusstraße in Hammelburg. Viel mehr Arbeit hat er mit seinem Garten aber nicht.
 
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