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Hammelburg
Bundeswehr Hammelburg: Industrie stellt Waffen vor
21 Aussteller geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Groß ist das Interesse vor allem am aufgerüsteten Radpanzer Boxer und am neuen Luftlandefahrzeug Caracal. Beide werden ab 2025 geliefert.
Der neue Caracal kann mit dem Hubschrauber abgesetzt werden, ist besonders wendig und kann trotzdem mit einem schweren Maschinengewehr oder einem Granatwerfer auf dem Dach ausgestattet werden. Auf dem Foto stellt Pascal Hoffmann von der Firma Rhei...       -  Der neue Caracal kann mit dem Hubschrauber abgesetzt werden, ist besonders wendig und kann trotzdem mit einem schweren Maschinengewehr oder einem Granatwerfer auf dem Dach ausgestattet werden. Auf dem Foto stellt Pascal Hoffmann von der Firma Rheinmetall einem Soldaten die Ausrüstung des Caracal vor.
Foto: Ralf Ruppert | Der neue Caracal kann mit dem Hubschrauber abgesetzt werden, ist besonders wendig und kann trotzdem mit einem schweren Maschinengewehr oder einem Granatwerfer auf dem Dach ausgestattet werden.
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 22.08.2024 16:45 Uhr

Puma, Wiesel, Marder oder Leopard: Tiernamen für militärisches Gerät hat seit Jahrzehnten Tradition in der Bundeswehr . Ab 2025 kommt der Caracal dazu, benannt nach einer in Asien und Afrika beheimateten Raubkatze, auch Wüstenluchs genannt.

„Wir haben auf Anforderung der Bundeswehr ein schnelles und wendiges Luftlandefahrzeug entwickelt“, sagt Pascal Hoffmann von Rheinmetall , der einen Prototypen des Caracal bei der Industrieschau am Tag der Infanterie in Hammelburg vorstellte.

„Hightech-Raubkatze“

Nur wenige Tage nach der offiziellen Bestellung weckt die „Hightech-Raubkatze“, wie die Bild-Zeitung das Fahrzeug bezeichnet, großes Interesse bei Soldatinnen und Soldaten.

Erst am Montag hatte Hersteller Rheinmetall bekannt gegeben, dass Bundeswehr und niederländische Streitkräfte insgesamt 3059 Fahrzeuge vom Typ Caracal für rund 1,9 Milliarden Euro bestellen wollen.

Bundeswehr will mehr als 2000 Fahrzeuge kaufen

In einem ersten Schritt seien 1508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro fest bestellt worden. Insgesamt will alleine die Bundeswehr mehr als 2000 ordern.

Die allradbetriebenen Fahrzeuge basieren auf einem Chassis der militärischen G-Modell-Baureihe 464 von Mercedes. „Wir haben den Radstand verkürzt, dadurch ist der Caracal noch flexibler“, berichtet Hoffmann.

In vielen Bereichen einsetzbar

Ein Transporthubschrauber könne gleich zwei Caracal auf einmal mitnehmen, einen unter, einen im Hubschrauber . Das Fahrzeug könne sich im Wald verstecken und sei auch für Siedlungen gut geeignet.

Die vier Mann Besatzung haben in alle Richtungen freies Schussfeld, auf dem Dach können ein schweres Maschinengewehr oder ein Granatwerfer installiert werden.

Radpanzer wird in Australien gebaut

Der Caracal wiegt laut Rheinmetall rund 4,9 Tonnen und bringt es mit 250 PS auf bis zu 140 Kilometer pro Stunde. Die Bundeswehr schafft den Caracal mit Mitteln aus dem Sondervermögen Bundeswehr an, ausgeliefert wird er ab Anfang 2025.

Blick in den schweren Waffenträger der Infanterie, der ab dem Jahr 2025 ausgeliefert wird. In Hammelburg soll für das Fahrzeug eine Ausbildungshalle entstehen.       -  Blick in den schweren Waffenträger der Infanterie, der ab dem Jahr 2025 ausgeliefert wird.  Die Version für Deutschland hat jedoch keine Sitzplätze. Der freie Platz wird genutzt, um Munition zu transportieren.
Foto: Ralf Ruppert | Blick in den schweren Waffenträger der Infanterie, der ab dem Jahr 2025 ausgeliefert wird. Die Version für Deutschland hat jedoch keine Sitzplätze. Der freie Platz wird genutzt, um Munition zu transportieren.

Etwa zeitgleich soll auch der schwere Waffenträger kommen, der auf Grundlage des Radpanzers Boxer im Auftrag der australischen Streitkräfte neu konzipiert wurde. Laut Generalleutnant Harald Gante soll die Infanterie 121 schwere Waffenträger erhalten, die zwar von deutschen Firmen konzipiert, aber in Australien produziert werden.

Ausbildung in Hammelburg

Die Ausbildung am aufgerüsteten Radpanzer soll vor allem in Hammelburg stattfinden. Laut dem Standortältesten Oberst Stefan Josef Leonhard ist dafür eine eigene Ausbildungshalle geplant: Für rund acht Millionen Euro soll 2025 eine Art großer Waffenkammer entstehen, in der der schwere Waffenträger mit voller Ausrüstung abgestellt werden kann.

Neue Fahne des Bundes der deutschen Infanterie

Während draußen die Industrieschau lief, weihte der Bund der deutschen Infanterie drinnen seine neue Fahne ein: Symbolisch durften Spender, Soldaten, Reservisten und Lokalpolitiker die Fahne an die Fahnenstange nageln. 

Mehr zum Tag der Infanterie:

 
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