Puma, Wiesel, Marder oder Leopard: Tiernamen für militärisches Gerät hat seit Jahrzehnten Tradition in der Bundeswehr . Ab 2025 kommt der Caracal dazu, benannt nach einer in Asien und Afrika beheimateten Raubkatze, auch Wüstenluchs genannt.
„Wir haben auf Anforderung der Bundeswehr ein schnelles und wendiges Luftlandefahrzeug entwickelt“, sagt Pascal Hoffmann von Rheinmetall , der einen Prototypen des Caracal bei der Industrieschau am Tag der Infanterie in Hammelburg vorstellte.
„Hightech-Raubkatze“
Nur wenige Tage nach der offiziellen Bestellung weckt die „Hightech-Raubkatze“, wie die Bild-Zeitung das Fahrzeug bezeichnet, großes Interesse bei Soldatinnen und Soldaten.
Erst am Montag hatte Hersteller Rheinmetall bekannt gegeben, dass Bundeswehr und niederländische Streitkräfte insgesamt 3059 Fahrzeuge vom Typ Caracal für rund 1,9 Milliarden Euro bestellen wollen.
Bundeswehr will mehr als 2000 Fahrzeuge kaufen
In einem ersten Schritt seien 1508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro fest bestellt worden. Insgesamt will alleine die Bundeswehr mehr als 2000 ordern.
Die allradbetriebenen Fahrzeuge basieren auf einem Chassis der militärischen G-Modell-Baureihe 464 von Mercedes. „Wir haben den Radstand verkürzt, dadurch ist der Caracal noch flexibler“, berichtet Hoffmann.
In vielen Bereichen einsetzbar
Ein Transporthubschrauber könne gleich zwei Caracal auf einmal mitnehmen, einen unter, einen im Hubschrauber . Das Fahrzeug könne sich im Wald verstecken und sei auch für Siedlungen gut geeignet.
Die vier Mann Besatzung haben in alle Richtungen freies Schussfeld, auf dem Dach können ein schweres Maschinengewehr oder ein Granatwerfer installiert werden.
Radpanzer wird in Australien gebaut
Der Caracal wiegt laut Rheinmetall rund 4,9 Tonnen und bringt es mit 250 PS auf bis zu 140 Kilometer pro Stunde. Die Bundeswehr schafft den Caracal mit Mitteln aus dem Sondervermögen Bundeswehr an, ausgeliefert wird er ab Anfang 2025.
Etwa zeitgleich soll auch der schwere Waffenträger kommen, der auf Grundlage des Radpanzers Boxer im Auftrag der australischen Streitkräfte neu konzipiert wurde. Laut Generalleutnant Harald Gante soll die Infanterie 121 schwere Waffenträger erhalten, die zwar von deutschen Firmen konzipiert, aber in Australien produziert werden.
Ausbildung in Hammelburg
Die Ausbildung am aufgerüsteten Radpanzer soll vor allem in Hammelburg stattfinden. Laut dem Standortältesten Oberst Stefan Josef Leonhard ist dafür eine eigene Ausbildungshalle geplant: Für rund acht Millionen Euro soll 2025 eine Art großer Waffenkammer entstehen, in der der schwere Waffenträger mit voller Ausrüstung abgestellt werden kann.
Neue Fahne des Bundes der deutschen Infanterie
Während draußen die Industrieschau lief, weihte der Bund der deutschen Infanterie drinnen seine neue Fahne ein: Symbolisch durften Spender, Soldaten, Reservisten und Lokalpolitiker die Fahne an die Fahnenstange nageln.