Die Fotoausstellung dokumentiert die tragische Geschichte fränkisch-jüdischer Gemeinden mit ihren Gotteshäusern und Friedhöfen. Auf 36 Bildtafeln mit erläuternden Texten wird der Zustand der Synagogen vor 25 Jahren mit dem heutigen Erscheinungsbild verglichen.
Neben Beispielen, die die schleichende Zerstörung nach 1945 zeigen, werden auch positive Nutzungskonzepte dargestellt. So dient die Synagoge in Urspringen seit ihrer Renovierung als Gedenk-, Mahn- und Dokumentationsstätte für die Geschichte des Judentums im Landkreis Main-Spessart. Das Gotteshaus in Veitshöchheim ist heute ein Ausstellungsort. In der ältesten noch erhaltenen unterfränkischen Synagoge in Memmelsdorf (1728) finden Vorträge über jüdische Religion statt. Das Gebäude in Reckendorf (1732) wurde nach der Sanierung 2005 zum so genannten Haus der Kultur.
Anliegen der Fotoausstellung und des begleitenden Bildbandes ist es, die Bedeutung des jüdischen Lebens und der jüdischer Kultur dem Betrachter ins Bewusstsein zu rufen. Hammelburg ist zwar in der Ausstellung des Echter-Verlags nicht berücksichtigt, doch bestand hier eine der ältesten jüdischen Gemeinden in Unterfranken. In der Saalestadt lebten Juden spätestens seit der Mitte des 13. Jahrhunderts.
Die Synagogen in Hammelburg und Westheim dienen heute als Wohnhäuser, das Schicksal des jüdischen Gotteshauses in Untererthal ist ungewiss. Ein wichtiges Zeugnis einstigen jüdischen Lebens in und um Hammelburg ist auch der jüdische Friedhof in Pfaffenhausen, der erstmals 1586 urkundlich erwähnt ist und auch heute noch gepflegt wird. Oft finden sich dort Angehörige von ehemaligen jüdischen Mitbürgern ein.
Die Fotoausstellung in der Eingangshalle des Kellereischlosses ist noch bis zum 31. Januar zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 16 Uhr.