Bad Kissingen
Symphonisch geht auch anders
Das Polizeiorchester Bayern ist beim Benefizkonzert in Bad Kissingen zu sehr auf Perfektion bedacht.

Im Landkreis Bad Kissingen sind die Konzertbesucher durch viele Auftritte symphonischer Blasorchester der Bundeswehr oder anderer Vereine verwöhnt. Das Polizeiorchester Bayern oder der Musikzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei hat seit jeher einen guten Ruf. Wer die Konzerte des Orchesters unter der musikalischen Leitung von Wilhelm Koenen und später von Markus Theinert besucht hatte war, immer begeistert von der buntgemischten Vielfalt der symphonischen und konzertanten Werke.
Alle Seiten des Körpers kamen auch noch nach den Konzerten zum Schwingen. Beim jetzigen Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern unter der Leitung von Prof. Johann Mösenbichler im Großen Saal des Regenbaues, zugunsten sozialer und kultureller Projekte des Rotary Clubs Bad Kissingen war es anders. Als echter Blasmusikkenner und -freund musste man sich die Frage stellen: Wollte Mösenbichler die Herzen des Publikums erreichen, oder will er als Dirigent sich selbst darstellen und das Orchester zu seiner Inszenierung benutzen. Wie Wilhelm Busch "Lehrer Lämpel" zappelte er am Dirigentenpult, während die Musiker steif auf ihren Sitzen saßen und die Programmpunkte routiniert abarbeiteten.
Keine Frage die Interpretierungen waren erste Sahne, wenngleich einige kleine Schwächen zu Tage traten. Doch es fehlte die erfrischende Spielfreude, so dass im ersten Teil des Konzertes der bekannte "Funke" nicht übersprang. Darüber hinaus hatte der musikalische Leiter keine glückliche Hand bei der Auswahl der Konzertliteratur. Allein bei sechs der neun Konzertstücke zeichneten sich amerikanische Komponisten verantwortlich. Kein bayerisches oder fränkisches symphonisches Werk.
Neben der berühmten Filmmusik aus Fluch der Karibik standen als Hauptwerk "Of Sailors and Whales" von W. Francis McBeth auf dem Programm. Der zeitgenössische Komponist widmet dieses Werk in fünf Sätzen dem berühmten Roman Moby Dick. Der erste Teil des Konzertes stellte hohe Anforderungen an die Musiker, welche sie aus der Schublade erfüllen konnten. Kaum ein Musiker bewegte seinen Körper rhythmisch im Takt. Der zweite Teil war dagegen schon etwas amüsanter. "Silberfäden" von Hart Pease Danks (1834 - 1903) ist geradezu ein Paradestück für die Trompete. Der Trompeter Peter Millich schaffte es mit diesem Bravourstück dennoch, die Zuhörer zu überraschen, ebenso Hans Förg (Altsaxophon) mit dem bekannten Louis Armstrong Song "What A Wonderful World" oder Peter Seufert (Tenorsaxophon) mit "Blue Moon" von Richard Rogers.
Mit riesigem Applaus bedankte sich das Publikum überaus gerechtfertigt bei den drei Solisten. Für den unbedarften Konzertbesucher war das Konzert sicher okay, für den Blasmusikfreund fehlte der sogenannte Pep. Nach dem Konzert, auf dem Pflaster vor dem Regentenbau, war gefühlsmäßig das Konzert schon Schnee von gestern.
Alle Seiten des Körpers kamen auch noch nach den Konzerten zum Schwingen. Beim jetzigen Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern unter der Leitung von Prof. Johann Mösenbichler im Großen Saal des Regenbaues, zugunsten sozialer und kultureller Projekte des Rotary Clubs Bad Kissingen war es anders. Als echter Blasmusikkenner und -freund musste man sich die Frage stellen: Wollte Mösenbichler die Herzen des Publikums erreichen, oder will er als Dirigent sich selbst darstellen und das Orchester zu seiner Inszenierung benutzen. Wie Wilhelm Busch "Lehrer Lämpel" zappelte er am Dirigentenpult, während die Musiker steif auf ihren Sitzen saßen und die Programmpunkte routiniert abarbeiteten.
Kein bayerisches oder fränkisches symphonisches Werk
Keine Frage die Interpretierungen waren erste Sahne, wenngleich einige kleine Schwächen zu Tage traten. Doch es fehlte die erfrischende Spielfreude, so dass im ersten Teil des Konzertes der bekannte "Funke" nicht übersprang. Darüber hinaus hatte der musikalische Leiter keine glückliche Hand bei der Auswahl der Konzertliteratur. Allein bei sechs der neun Konzertstücke zeichneten sich amerikanische Komponisten verantwortlich. Kein bayerisches oder fränkisches symphonisches Werk. Neben der berühmten Filmmusik aus Fluch der Karibik standen als Hauptwerk "Of Sailors and Whales" von W. Francis McBeth auf dem Programm. Der zeitgenössische Komponist widmet dieses Werk in fünf Sätzen dem berühmten Roman Moby Dick. Der erste Teil des Konzertes stellte hohe Anforderungen an die Musiker, welche sie aus der Schublade erfüllen konnten. Kaum ein Musiker bewegte seinen Körper rhythmisch im Takt. Der zweite Teil war dagegen schon etwas amüsanter. "Silberfäden" von Hart Pease Danks (1834 - 1903) ist geradezu ein Paradestück für die Trompete. Der Trompeter Peter Millich schaffte es mit diesem Bravourstück dennoch, die Zuhörer zu überraschen, ebenso Hans Förg (Altsaxophon) mit dem bekannten Louis Armstrong Song "What A Wonderful World" oder Peter Seufert (Tenorsaxophon) mit "Blue Moon" von Richard Rogers.
Mit riesigem Applaus bedankte sich das Publikum überaus gerechtfertigt bei den drei Solisten. Für den unbedarften Konzertbesucher war das Konzert sicher okay, für den Blasmusikfreund fehlte der sogenannte Pep. Nach dem Konzert, auf dem Pflaster vor dem Regentenbau, war gefühlsmäßig das Konzert schon Schnee von gestern.
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