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Die Meindl-Brüder treffen fast ins Schwarze
Christopher und Marius Meindl trauten sich eine Expertise für den Super Bowl zu. Mit ihren Prognosen für die Heimatzeitung lagen die Thulbaer erstaunlich richtig.
Zu den 70.000 Glücklichen beim Munich Game zwischen den  Seattle Seahawks und den Tampa Bay Buccaneers in der Allianz Arena gehörten die Thulbaer Brüder Christopher (links) und Marius Meindl.       -  Zu den 70.000 Glücklichen beim Munich Game zwischen den  Seattle Seahawks und den Tampa Bay Buccaneers in der Allianz Arena gehörten die Thulbaer Brüder Christopher (links) und Marius Meindl.
Foto: privat | Zu den 70.000 Glücklichen beim Munich Game zwischen den Seattle Seahawks und den Tampa Bay Buccaneers in der Allianz Arena gehörten die Thulbaer Brüder Christopher (links) und Marius Meindl.
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 03.06.2024 13:15 Uhr

Christopher Meindl und sein Bruder Marius hatten sich in ihrer Vorab-Analyse zum Super Bowl für die Heimatzeitung mitunter sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Da gab es kein vorsichtiges Herantasten, sondern knallhartes Bewertungs-Management, basierend auf das nötige Hintergrundwissen. Seit Montagfrüh steht fest: Die beiden Thulbaer dürfen sich vors Haus trauen, denn mit ihren Vorhersagen hatte das Duo nahezu ins Schwarze getroffen.

Den Super Bowl gewannen die Kansas City Chiefs mit einem 38:35-Sieg über die Philadelphia Eagles . Die drei Punkte durch ein Fieldgoal wenige Sekunden vor Schluss bedeuteten die Entscheidung zu Gunsten des Favoriten. Da war es nach MEZ-Zeit kurz nach 4 Uhr in der Früh. Auch für Christopher Meindl , der das Spiel mit Freunden in den eigenen vier Wänden angesehen hatte und ob der Spannung auch eine Verlängerung mit Freude genossen hätte. Der freie genommene Montag hatte sich in jedem Fall ausgezahlt.

Mehrere Rekorde durch Jalen Hurts

Der 29-Jährige prognostizierte ein 32:28 für die Chiefs, der jüngere Bruder ein 34:24. „Das war ein Offensivspiel ohne Wenn und Aber. Die Eagles haben nicht viel verkehrt gemacht. Ihr Quarterback Jalen Hurts hat beeindruckend abgeliefert und uns sogar noch mehr beeindruckt als sein Gegenüber Pat Mahomes “, sagt Christopher Meindl . Jalen Hurts sollte gleich mehrere Super Bowl-Rekorde aufstellen, unter anderem mit drei Touchdown-Läufen. „Aber er hatte sich auch einen Fumble (Ballverlust) erlaubt, was Mahomes nicht passiert ist.“

Ein Glücksfall für den späteren Sieger war, dass sich ihr angeschlagen ins Spiel gegangene Quarterback , der sich nach einem Tackling offensichtlich mit Schmerzen quälte, nach der Pause aber ohne sichtbare Einschränkungen weiterspielte. „Er hat sicher Schmerzmittel bekommen. Aber Mahomes kam durch das schnelle Passspiel auch nicht mehr so in die Bredouille durch die Eagles-Defensive.“ Vollkommen gerechtfertigt waren damit auch die Lobeshymnen des 29-Jährigen auf Chiefs-Trainer Andy Reid .

Andy Reid ist das Mastermind der Chiefs

„Er ist und bleibt das Mastermind der Chiefs. Nach dem 14:24-Rückstand zur Pause hat Reid seine Offense schematisch komplett umgestellt mit einem sehr schnellen und kreativen Kurzpassspiel. Dieses höhere Tempo konnten die Eagles nicht mitgehen.“ Das perfekte Ansagen von Spielzügen hatte in der zweiten Halbzeit zu zwei Touchdowns für die Chiefs geführt durch eine identische Ablenkung der Eagles-Defensive. „Da wurde der Gegner regelrecht in die Falle gelockt“, begeistert sich Chris Meindl . Mit viel Bewegung vor dem Snap, dem Moment der Ballübergabe des Centers an den Quarterback , hatten vor allem Kadarius Toney und Travis Kelce für viel Verwirrung bei den Eagles gesorgt.

Der Moment als das Spiel kippte

Mit seinem 65 Yards Raumgewinn nach einem „Punt“ der Eagles sorgte Toney ebenfalls für einen Super Bowl-Rekord. „Für mich der Moment, als das Spiel kippte“, so Chris Meindl , der eben jenen Toney im Vorfeld als X-Faktor nannte. Nicht zu vergessen Running Back Isiah Pacheco, der die meisten Yards für sein Team lief und einen Touchdown erzielte.

Drei Namen, die auch die Meindl-Brüder dick auf dem Zettel stehen hatten bei der Nennung der Unterschiedsspieler. Hier hatte Marius Meindl bei Philadelphia vor allem auf Dallas Goedert, A.J. Brown und DeVonta Smith verwiesen, die neben ihrem Quarterback tatsächlich zu den Top-Perfomern im Team der Eagles gehörten.

Eagles-Coach Nick Sirianni hatte für die Brüder vieles richtig und eigentlich gar keinen Fehler gemacht. „Sirianni hatte Eier, vor allem mit seinem vielen erfolgreichen vierten Versuchen. Aber defensiv war das Spiel der Eagles zu fehlerbehaftet und es fehlten die notwendigen Anpassungen. Unter dem Strich war es für mich einer der besten Super Bowls seit langem. Taktisch hochklassig, vor allem offensiv, mit vielen Wendungen. Wenn Jalen Hurts nicht der Fumble passiert, gehen die Eagles vielleicht mit einer 30:7-Führung in die Pause. Dann hätten wohl nur noch die wenigsten ihr Geld auf die Chiefs gesetzt.“

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