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Bad Kissingen
Südkorea lernt von Bad Kissingen
Eine südkoreanische Delegation sah sich die Kurstadt samt ihrer Einrichtungen genau an, um den Gesund- heitstourismus in Asan aufzubauen. Die Besucher wollen ihre heißen Quellen besser vermarkten.
Besuch der Delegation aus der südkoreanischen Stadt Asan, die von Sigismund von Dobschütz (links, im Bild mit Bürgermeister Gyung Gwi Park und Dolmetscherin Seung Hee Park) durch die Kuranlagen geführt wurde.       -  Besuch der Delegation aus der südkoreanischen Stadt Asan, die von Sigismund von Dobschütz (links, im Bild mit Bürgermeister Gyung Gwi Park und Dolmetscherin Seung Hee Park) durch die Kuranlagen geführt wurde.
Foto: Klaus Werner | Besuch der Delegation aus der südkoreanischen Stadt Asan, die von Sigismund von Dobschütz (links, im Bild mit Bürgermeister Gyung Gwi Park und Dolmetscherin Seung Hee Park) durch die Kuranlagen geführt wurde.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 01.11.2022 03:40 Uhr

Dass asiatische Gäste das Staatsbad Bad Kissingen besuchen, ist an sich nichts Besonderes, dass sie aber besonderes Interesse an den Strukturen eines Staatsbades und an einer Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Kissingen haben, schon. So war es bei der zwölfköpfigen Delegation aus der Stadt Asan in Südkorea, die unter der Leitung ihres Bürgermeisters Gyung Gwi Park die Kuranlagen besichtigte, um ähnliche Strukturen im Rahmen eines Gesundheitstourismus aufzubauen.

Asan liegt im westlichen Teil Südkoreas, hat etwa 330.000 Einwohner und ist industrielles Zentrum für die auch bei uns bekannten Firmen Samsung Electronic sowie der Automarke Hyundai . Bekannt ist sie auch für ihre heißen Quellen, so Bürgermeister Gyung Gwi Park, und als Spa-Zentrum, also für ihre Gesundheits-, Bade- und Wellnesseinrichtungen. Letzteres möchte man ausbauen, denn gerade Wasser spiele in der asiatischen Kultur eine große Rolle und - so das Stadtoberhaupt - man habe einen historischen Bezug: "Vor 600 Jahren hat ein König seine Krankheiten durch die heilende Kraft der Thermalquellen auskuriert", lässt er die Dolmetscherin Seung Hee Park übersetzen.

Diese begleitet die Delegation, die am Sonntag anreiste, Stationen wie Bad Kissingen , Bad Wildungen und Kassel besucht und am Freitag wieder Richtung Südkorea fliegt. Die Delegation besteht einerseits aus Mitarbeitern der kommunalen Verwaltung, andererseits auch aus hochrangigen Wirtschaftsvertretern, die unter anderem Hotelressorts in Asan-si betreiben und am Ausbau des Gesundheitstourismus sehr interessiert sind.

Genaue Dokumentation für zu Hause

Begrüßt wurden die südkoreanischen Gäste im Kurgarten durch Sigismund von Dobschütz im Auftrag der Staatsbad GmbH. Schon da zeigte sich das besondere Interesse der Delegation. Alles wurde fotografiert oder als Audiodatei per Smartphone gespeichert, auch Stift und Notizblock waren wichtige Hilfsmittel, um die Antworten auf die vielfältigen Fragen festzuhalten. Der Weg führte über den Regentenbau, den Rossini-Saal, das Luitpoldbad bis hin zur Wandelhalle. Beeindruckt zeigten sich die Gäste von den historischen Dimensionen und wollten wissen, wie viele und welche Gäste die staatlichen wie privaten Einrichtungen nutzen, welche Behandlungsmethoden angewendet werden und wie die Finanzierung erfolgt. Sachkundig gab von Dobschütz Auskunft über die Gästestruktur, die Übernachtungszahlen, die Kurtaxe, die Aufgabenverteilung zwischen Staatsbad und Stadt, das staatliche Gesundheitswesen mit privater Vorsorge sowie die Einbettung der Gesundheitsvorsorge in ein Rahmenprogramm aus Historie, Kultur und Erholung.

Nicht der erste Besuch in Franken

Das Interesse an Bad Kissingen ist durch einen persönlichen Bezug von Bürgermeister Gyung Gwi Park entstanden. Vor zehn Jahren war er schon einmal in der unterfränkischen Kurstadt, um als Wissenschaftler über Heilmittel für ältere Menschen zu forschen. Nachdem er mittlerweile Stadtoberhaupt ist, gilt sein besonderes Interesse dem Ausbau des Gesundheitstourismus , denn neben den drei Thermalquellen gebe es viele Einrichtungen , die bereits auf diesem Gebiet agieren.

Von daher bestand nicht nur Interesse an Kuranlagen und Reha-Einrichtungen, sondern auch an einer Besichtigung von Wellness-Ressorts oder Reha-Einrichtungen sowie an einem Besuch von Geschäften, die Hilfsmittel für ältere Menschen anbieten.

Denn eines machte das Stadtoberhaupt deutlich: Der angestrebte Gesundheitstourismus solle die südkoreanische Stadt stärken, aber der Ausbau sei eine privatwirtschaftliche Aufgabe.

 
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