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HOHN
Suche nach dem Stein
Gesucht - gefunden: Wieder ist ein Stein gefunden und freigelegt worden  an der Gemarkungsgrenze Hohn.
Foto: Arnold Nöth | Gesucht - gefunden: Wieder ist ein Stein gefunden und freigelegt worden an der Gemarkungsgrenze Hohn.
mna
 |  aktualisiert: 05.05.2014 20:50 Uhr

Schon in den frühen Morgenstunden hatten sich am Haus der Dorfgemeinschaft in Hohn die Grenzgänger, Frauen, Männer, Kinder, eingefunden, ausgerüstet mit den wichtigsten Utensilien Rodehacke, Hammer, Drahtbürste, Astsäge, Bandmaß, genaue Flurpläne und Markierungsfarbe.

Die Gründe, warum fast zwei Dutzend Hohner Bürgerinnen und Bürger sich mit auf die mehr als fünfstündige Exkursion längs der Gemeindegrenze zwischen Hohn und Steinach begaben, waren unterschiedlichster Art: weil es sie interessierte, wo denn nun genau die Gemarkungsgrenze zwischen den beiden Ortschaften Hohn und Steinach verläuft; weil das Gemeinschaftserlebnis in Wald und Flur reizte; weil die Feldgeschworenen eingeladen hatten. Gefallen hat es im Endeffekt allen. Auch wenn es kreuz und quer, bergauf und bergab, durch Wald und Flur, über Gräben, Koppelzäune und Stacheldraht, zumeist am Steilhang entlang, an dessen Fuß der Kellerbach, das aus dem Zusammenfluss von Schmalwasser und Premich entstehende Fließgewässer, rauscht. Bis hin zum Grill- und Zeltplatz auf Premicher Grund führte der Grenzgang, wo dann, gemeinsam mit den noch hinzu gekommenen Feldgeschworenen aus Premich, der Grenzgang seinen gemütlichen Ausklang fand.

Als Feldgeschworene waren aus Hohn Obmann Richard Heinrich, Ralph Jahrsdörfer, Markus Schmitt und Thomas Voll dabei; letzterer hatte die Organisation und Durchführung übernommen. Aus Steinach kamen dazu Armin Schultheis, Edgar Voll, Oskar Bocklet, Peter Göb und Obmann Robert Rosshirt.

Seinen Anfang nahm der gemeinsame Grenzgang in den Saalewiesen in der Oberen Au, führte bis ans Saale-Steilufer und weiter am Entwässerungsgraben, genannt Katzengraben, Richtung Steinach. Beim Steinacher Sportgelände, das sich ja auf Hohner Grund befindet, wie manche Mitläufer erstaunt erfahren konnten, wurde die Kreisstraße überquert und im Zickzack, so wie halt die Gemarkungsgrenze ihren Verlauf nimmt, ging es dann längs des Premich/Schmalwasser-Tales meist durch bewaldetes Gelände weiter. Dabei wurden auf dem etwa sieben Kilometer langen Grenzverlauf bis hin zum Dreimärkerstein alle Marksteine angelaufen, insgesamt sind es 100. Deren ungefähre Positionen sind den Feldgeschworenen zwar zumeist geläufig. Doch manche waren halt im Laufe der Jahre zugewachsen oder unter Laub und Gras verschwunden und mussten erst gesucht werden.

Wie Obmann Heinrich bemerkte, werden solche gemeinsamen Grenzbegehungen etwa alle vier Jahre durchgeführt. „Das Hauptproblem sind heutzutage die in der Landwirtschaft eingesetzten schweren Gerätschaften, die einfach alles plattmachen. Die merken doch nicht einmal, wenn da ein Grenzstein mit wegfliegt!“

Seltsame Buchstaben

Dass eine Steinsuche auch mal zu einem lustigen Erlebnis werden kann, erlebten die Teilnehmer, als die Feldgeschworenen nach langer Suche einen Markstein immer noch nicht gefunden hatten, die Teilnehmerin Theresia aber nach einem kurzen Herumstochern mit ihren Wanderstöcken fündig wurde. Dieser Stein wurde ebenso wie alle anderen freigelegt und mit weißer Markierungsfarbe gezeichnet.

Besonders am Steilhang „Rain“ sind noch viele historische Marksteine zu finden, die auch mit den eingeschlagenen Buchstaben ST für Steinach und H für Hohn markiert sind. Allerdings gibt es einige, deren Einkerbungen E bzw. E und X selbst den älteren Feldgeschworenen Rätsel aufgeben. Besonders fleißig war bei der Freilegung der Grenzsteine der elfjährige Linus Voll. Er gab die schwere Rodehacke nicht aus der Hand und machte fast alle Steine mit viel Schwung und Kraft sichtbar.

 
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