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Bad Kissingen
Stundenlang fast ganz allein
Der Hüttenweg kann aber auch schweißtreibend werden. Immerhin müssen immer wieder Höhenunterschiede bewältigt werden.
Blick in die Ferne bei Römershag Joachim Rübel       -  Blick in die Ferne bei Römershag Joachim Rübel
| Blick in die Ferne bei Römershag Joachim Rübel
Joachim Rübel
 |  aktualisiert: 19.08.2022 07:30 Uhr
Ein Kreis hat bekanntlich weder Anfang noch Ende, und so ist es auch bei den Extratour-Wanderrunden. Man kann dort einsteigen, wo es für den Ortsfremden am günstigsten ist. Der Hüttenweg hat da gleich mehrere, per Pkw gut zu erreichende Startpunkte: am Berghaus Rhön (Farnsberg), am Karl-Straub-Haus (Würzburger Haus) oder in Oberbach am Haus der Schwarzen Berge. Letzteres hat den Vorteil, dass man sich hier umfassend informieren kann: Es liegt jede Menge gedrucktes Material aus: Flyer, ausführliche Prospekte, Hefte und Wanderkarten. Vor allem aber geben kompetente Damen gerne und umfassend Auskunft. Hier könnte man prima lesen und die Zeit verbummeln.
Aber nichts da: Der Hüttenweg ist lang (16 Kilometer), und die Tour nimmt inklusive kleiner Pausen doch etwa fünf Stunden in Anspruch. Los geht es ab dem Haus der schwarzen Berge erst einmal ein Stück durch Oberbach und dann in Richtung Riedenberg. Wer nur die große Straße zwischen den beiden Orten kennt, der wird sich wundern, was die Wanderstrecke an der Sinn entlang für Schönheiten zu bieten hat. Erst führt der Weg - immer dem roten "H"-Logo auf weißem Grund folgend - auf kleinen Pfaden an kleinen Gärten entlang, dann auf Naturwegen durch Wald, wobei man aber immer linkerhand die Sinn-Auen im Blick hat. Wer ganz viel Zeit mitgebracht hat, kann bei Riedenberg einen Abstecher zu den Großen und Langen Steinen machen. Die Hauptrouten-"H" weist aber steil hinauf zum "Kapelli", dem wunderschön über dem Dorf gelegenen Wahrzeichen von Riedenberg. Erst vor vier Jahren ist die Kapelle renoviert worden.
Nach kurzer Rast der erste Abstieg: an der Grotte des Heiligen Wendelinus (erst kürzlich restauriert) auf dem Kreuzweg hinab nach Riedenberg. Hier sollte man gut Luft holen, denn es folgt der Anstieg hinauf zum Farnsberg. Auf diesem Streckenabschnitt sind auf relativ kurzer Strecke fast 300 Höhenmeter zu bewältigen. Wer nicht ab und zu mal verschnauft, der wird ein Hemd zum Wechseln brauchen. Zum Glück gibt es hin und wieder ein Bänkchen zum Ausruhen, aber man sollte hier schon einigermaßen fit sein.
Immer wieder lohnt sich ein Blick zurück: In der Ferne ist die Autobahnbrücke bei Römershag zu sehen , links daneben ragt der Große Pilsterkopf über den Horizont und rechts fasziniert die Aussicht über den Kleinen Auersberg hinaus weit in das Truppenübungsgebiet hinein.
Laute Pop-Musik aus dem Gettoblaster kündigt schließlich an, dass das Nach-oben-Trotten bald ein Ende hat und man sich dem Jugendzeltplatz und Hüttendorf Farnsberg nähert. Von da sind es nur noch ein paar Schritte zum Berghaus Rhön, wo man einkehren kann und Kinder sich auf dem schönen Naturspielplatz vergnügen können. Selbstverpfleger gehen aber besser noch ein paar Meter weiter zum Basaltsee "Tintenfass". Hier lässt sich hoch über dem See vor dem Panorama der ferneren Rhön wunderbar Rast machen. Auf Infotafeln rund um den See wird die Geschichte des Basaltabbaus erklärt.
Interessiert an der Geschichte dieses Ortes ist auch Silke Kohl, die mit ihren beiden Töchtern Louisa (7) und Emilia (10) aus Kalbach zum Farnsberg gekommen ist. "Ich informiere mich immer im Internet über Touren in der Rhön", sagt die junge Mutter. "Uns interessieren hier auch die Spielplätze", sagt sie und macht sich mit ihren Töchtern auf den kurzen Weg bergan in Richtung Würzburger Haus (Karl-Straub-Haus, errichtet 1938). Hier ist der Höhepunkt des Hüttenweges erreicht. Während es am Würzburger Haus an Wochenenden recht lebhaft werden kann, ist es unter der Woche auch im Sommer eher beschaulich. Auch hier kann man gut einkehren, vor drei Jahren wurde ein neuer Gastraum angebaut, und für Kinder gibt es einen ziemlich neuen Spielplatz.
Die "H"-Route verläuft nun einige hundert Meter in Richtung "Eisernes Kreuz" und dann bergab. Durch den "Rosengarten" und an der Ziegelhütte vorbei geht es zurück zum Haus der Schwarzen Berge, das nach dem Abschied vom Würzburger Haus bereits nach einer guten Stunde erreicht ist.
 
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