Norbert Borst, dritter Bürgermeister des Markts Bad Bocklet, und Ortssprecher Uto-Paul Schmitt laufen vor dem Faschingszug alle Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen ab. Eine dreiviertel Stunde brauchen sie, um die Teilnehmer in Sachen Sicherheit aufzuklären. Sie weisen beispielsweise darauf hin, keinen Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren abzugeben und erklären, wie die Wagen abzusichern sind, damit nichts passiert. "Vier Personen sollen einen Wagen begleiten, zwei vorne und zwei hinten", sagt Borst. Die Begleiter müssen darauf achten, dass die Zuschauer am Straßenrand nicht zu nah an die Fahrzeuge herankommen und verletzt werden.
Dass sich Vertreter aus Rathaus und Gemeinderat um die Sicherheitsunterweisung kümmern, ist kein Zufall. In Steinach organisieren nicht die Vereine den Umzug, sondern die Kommune ist nach wie vor verantwortlich. "Wir haben gesagt, wir wollen das unterstützen und als Gemeindeaufgabe aufrecht erhalten", sagt Borst. Immerhin gehört der Umzug mit 41 Wagen, Fuß- und Musikgruppen zu den größeren im Landkreis und spricht dementsprechend auch viele Besucher von außerhalb an.
Auch dieses Jahr feierten wieder hunderte Besucher am Straßenrand mit. Außer dem angekündigten Rewe-Supermarkt mit dem umstrittenen Standort am Aschacher Kreisel, gab es wenig Lokalkolorit zu sehen. Stattdessen machten die Narren sich über die große Politik lustig, vom Brexit bis zum Volksbegehren Artenvielfalt. Die meisten Gruppen setzten auf allgemeine Themen und bunte Kostüme. Neben den Vereinen aus Steinach waren unter anderem Gruppen aus Münnerstadt, Reichenbach, Nüdlingen und Sandberg vertreten.