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Bad Kissingen
Stimmt's oder stimmt's nicht? "Kalorien sind Kalorien - die Quelle ist egal."
Holger Klemm verrät, wie man seinen Körper dazu bringen kann, das unliebsame Hüftgold in wertvolle Energie umzuwandeln.
Macht es einen Unterschied, woher die Kalorien stammen, die wir zu uns nehmen? Symbolbild: Uwe Anspach/dpa       -  Macht es einen Unterschied, woher die Kalorien stammen, die wir zu uns nehmen? Symbolbild: Uwe Anspach/dpa
| Macht es einen Unterschied, woher die Kalorien stammen, die wir zu uns nehmen? Symbolbild: Uwe Anspach/dpa
Carmen Schmitt
 |  aktualisiert: 18.08.2022 10:35 Uhr

Was haben ein großer Topf Brokkoli, ein Glas Vollmilch und eine Handvoll Schoko-Drops gemeinsam? In allen drei Lebensmitteln stecken exakt 200 Kilokalorien. Was unterscheidet sie? Klar: eindeutig die Menge, in der wir diese drei Produkten vor uns haben. 200 Kilokalorien können wir in kürzester Zeit zu uns nehmen oder solange essen, bis wir satt die Hälfte auf dem Teller zurücklassen.

Doch es gibt noch einen weiteren Unterschied, und der ist entscheidend: der Ursprung der Kalorien. Über die Hälfte der Kalorien des Brokkoli kommt aus Eiweißen, bei der Milch sind sie hauptsächlich im Fett enthalten und bei den Schoko-Drops kommt der überwiegende Teil aus Kohlenhydraten. Eben weil diese Quellen so verschieden sind, sind Kalorien nicht gleich Kalorien.

Der Körper benötigt für alle Aktivitäten Energie . Seinen Energiebedarf kann er aus diesen drei wichtigsten Nährstoffen gewinnen: Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße. Diese verschiedenen Stoffe verwertet unser Körper auf höchst unterschiedliche Weise. 200 Kohlenhydrat-Kalorien liefern zwar die gleiche Energie wie 200 Eiweiß-Kalorien. Die Verstoffwechselung der beiden Nährstoffe läuft jedoch komplett unterschiedlich ab.

Nachschub wird gespeichert

Kohlenhydrate sind die beliebtesten Brennstoffe des Körpers. Sie sind im Muskel sofort verfügbar und liefern meist schnelle Energie . Kommt regelmäßig genügend Nachschub, lässt unser Körper die Fettdepots einfach links liegen. Das Gehirn bedient sich gierig am Zucker und der Rest wird einfach gespeichert. Zweitliebster Brennstoff ist das Fett, es liefert stolze 9 Kalorien pro Gramm - mehr als doppelt so viele wie bei Eiweiß und Kohlenhydraten. Der Aufwand bei der Verbrennung ist etwas größer als beim Zucker , aber Fett bleibt eine ergiebige hochkalorische Energiequelle - mit ein paar Ausnahmen.

Lebensnotwendige Fettsäuren

Wertvolle Fette wie die Omega-3-Fettsäuren, enthalten in Fisch und Nüssen, sind spezielle Verbindungen und teilweise lebensnotwendig. Der Körper benötigt sie für verschiedene wichtige Prozesse. Eine Einlagerung als Hüftgold ist bei diesen gesunden Fetten nahezu ausgeschlossen. Eine andere wichtige Ausnahme bildet auch der Nährstoff Eiweiß.

Seit Jahren liest man von der schlank machenden Wirkung dieses Wundernährstoffs. Was steckt dahinter? Hauptsächlich bedient sich unser Organismus aus zwei Kühlschränken, in denen sich unsere beiden wichtigsten Brennstoffquellen befinden: der Zucker aus den Muskeln und der Leber und das Fett aus unseren Depots.

Eiweiß ist in erster Linie ein Baustoff. Eiweiße können zwar auch Energie liefern, ihre Hauptaufgabe ist es jedoch, Baumaterial für den Körper bereitzustellen. Haare, Nägel, unser Immunsystem, Muskelzellen und unser Bindegewebe werden aus Aminosäuren regelrecht aufgebaut. Eine eiweißreiche Kost dient daher unserem Körper , alle Körperfunktionen und Bestandteile in Schuss zu halten. Überschüssige Eiweißkalorien werden über die Nieren ausgeschieden und im Normalfall nicht in die Fettdepots eingelagert.

Wenig Zucker, viel Eiweiß

Der Gesamtkaloriengehalt eines Lebensmittels gibt somit nur indirekt Aufschluss darüber, ob es für die schlanke Figur nützlich oder gar hinderlich sein kann. Ein hoher Eiweißgehalt und ein gleichzeitig niedriger Fett- und Zuckergehalt in Lebensmitteln fördert eine Gewichtsabnahme immens.

Mein Tipp: Sorgen Sie dafür, dass der Körper auf gespeichertes Körperfett als Hauptenergiequelle zugreift. Wie das geht? Reduzieren Sie daher die brennstoffreichen Kohlenhydrate und fettreichen Nahrungsmittel in Ihrer Ernährung und ersetzen Sie diese durch wertvolle Eiweißlieferanten wie mageres Fleisch , Fisch, Soja und Gemüse.

 
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