
und Hanns Sczepanek
Nachdem Sinntals Bürgermeister Thomas Henfling (parteilos) in seinem Video-Podcast berichtet hatte, dass die Grundschule Züntersbach im kommenden Schuljahr nicht „beschult“ wird, hat das Staatliche Schulamt in Hanau eine Prognose abgegeben. Und die sieht für die Schule nicht gut aus.
In der Züntersbacher „Zwergschule“ waren bislang die vier Jahrgangsstufen von einer Lehrkraft in einer Klasse unterrichtet worden. Nun stellt die Schulbehörde dort keine Lehrkraft mehr zur Verfügung. Bürgermeister Henfling zitiert diesbezüglich das Staatliche Schulamt in Hanau, das einen „geregelten und langfristig gesicherten Unterrichtsbeginn mit nur sechs Kindern“ für nicht mehr möglich halte.
Wechsel nach Oberzell
Auf Nachfrage unserer Zeitung erläutert das Schulamt nun die Hintergründe. Demnach standen zum Schuljahr 2024/25 in Züntersbach nur sechs Kinder zur Einschulung an, von denen aber eines noch in Sterbfritz eingeschult werden sollte. Daher mussten „die vor Ort beteiligten Eltern, der Schulträger, die Schulleitung und das Staatliche Schulamt eine tragfähige Lösung für die sechs Schülerinnen und Schüler finden, die bereits den Unterricht in Züntersbach besuchen und in den Jahrgang zwei aufsteigen werden“, so eine Sprecherin des Schulamts . Diese Kinder wechseln nun zum kommenden Schuljahr innerhalb ihrer gewohnten Gemeinschaft an den Schulstandort in Oberzell.
Rathauschef Henfling berichtet, dass die betroffenen Eltern informiert seien und die Idee, die Kinder künftig in die Alfred-Kühnert-Schule nach Oberzell zu fahren, positiv aufgenommen hätten.
Kreisbeigeordneter Jannik Marquart ( CDU ) betont auf Nachfrage, „dass der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger keine Schule schließen wird“. Er räumt jedoch ein, dass die Schülerzahlen in Züntersbach seit Jahren gering seien, „sie liegen seit fünf Jahren konstant unter 20. Und das ist die Gesamtzahl für alle Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgangsstufen an diesem Standort“. Für jedes Kind sei nun „eine ganz individuell zugeschnittene Lösung gefunden“ worden.
„Da im kommenden Jahr jedoch kein einziger Schüler mehr den Standort besuchen wird, wird in dieser Zeit auch kein Unterricht stattfinden. Der Schulstandort in Züntersbach wird gleichzeitig aber nicht geschlossen.“
Mit Beginn des neuen Schuljahrs solle gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt in Ruhe beraten werden, wie es ab dem Schuljahr 2025/26 weitergeht. Fakt ist: Laut Staatlichem Schulamt sind für die Schuljahre 2025/26 und 2026/27 nur je drei Einschulungen prognostiziert. Ob der Schulstandort unter diesen Voraussetzungen tatsächlich geöffnet bleibt, erscheint also fraglich.
„Abstimmung mit den Füßen“
Dennoch: „Wir geben der Grundschule Züntersbach auf jeden Fall eine Zukunftschance“, betont Kreisbeigeordneter Marquart. „Letzten Endes ist es jedoch eine Abstimmung mit den Füßen seitens der Elternschaft. Die Eltern in Sinntal wie auch der Kreiselternbeirat haben das Vorgehen insgesamt begrüßt. Wir werden sie auch künftig eng in die Gespräche und Überlegungen einbinden.“