Stefanie Schneider aus Fuchsstadt ist eine Frohnatur. Ihre Fröhlichkeit und ihr Optimismus stecken an. Die 47-Jährige ist kreativ und brennt für ihre Ideen.
Sie liebt es, auf andere Menschen zuzugehen und ist immer mit Herzblut bei der Sache. Tag für Tag bereichert die gelernte Physiotherapeutin die Region durch ihr ehrenamtliches Engagement.
Gemeinsam etwas voranbringen
In Fuchsstadt ist sie Gemeinderätin und Jugendbeauftragte. Sie ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises und baldigen Vereins "Fuscht unser Zuhause" und auch in zahlreichen anderen Vereinen aktiv dabei. "Immer, wenn es Arbeit gibt oder irgendwo Hilfe benötigt wird, bin ich da", erzählt sie.
Denn: Ehrenamtliches Engagement war der 47-jährigen Mutter schon immer wichtig - auch neben der Arbeit. Drei Jahre lang hat sie in Hammelburg, 15 Jahre lang in Fuchsstadt hauptberuflich als Physiotherapeutin gearbeitet. Mittlerweile hat sie ihren Job aufgegeben. "Ich habe in der Arbeit mit den Menschen vor Ort einfach gemerkt, dass man nur gemeinsam etwas voranbringen kann."
Sie ist Fuchsstadts Jugendbeauftragte
Seit 2016 ist sie deshalb Jugendbeauftragte in der Gemeinde Fuchsstadt. "Ich bin gefragt worden, ob ich mir das vorstellen kann und da habe ich natürlich 'Ja' gesagt", erinnert sich Schneider. Seit acht Jahren kümmert sie sich nun schon um die Kinder und Jugendlichen in dem Ort nahe Hammelburg.
Die 47-Jährige betreut das Juz, hilft im Eulentreff mit, organisiert Ausflüge und Veranstaltungen wie zum Beispiel einen "Letzte Hilfe Kurs" oder den "Generationentreff" mit Schafkopflernen. Außerdem kümmert sie sich um Präventionsveranstaltungen und hält gemeinsam mit den Jugendlichen die Räume des Juz instand. "Ich versuche aber immer auch einen Treffpunkt zu schaffen, an dem Jung und Alt zusammenkommen können", betont sie.
In der Heimat etwas bewirken
Neben ihrem Posten als Jugendbeauftragte und ihrem Engagement in zahlreichen anderen Vereinen hat sie sich 2020 dann dazu entschieden, auch noch für den Gemeinderat zu kandidieren. "Ich habe gemerkt, dass mir Ehrenamt super viel Spaß macht. Ich wollte einfach etwas bewirken", erklärt sie ihre Kandidatur.
Aber: Nicht nur die ehrenamtliche Arbeit im eigenen Ort liegt ihr am Herzen, auch das Thema Europa beschäftigt die 47-Jährige sehr. "Ich habe das Gefühl, viele können die EU überhaupt nicht greifen - einfach weil sie so weit weg ist", vermutet sie.
Europa in die Region bringen
Als der Mutter dann kurz nach Beginn ihrer Tätigkeit im Gemeinderat in einer Sitzung das Projekt "Europagemeinderäte Bayern" vorgestellt wurde, hat sie die Gelegenheit sofort genutzt. "Es geht darum, den Bürgern die EU näherzubringen, aber auch die Gemeinderäte in Bezug auf Europa-Themen ein bisschen fitter zu machen."
Durch Regionalkonferenzen, die in den verschiedenen Regierungsbezirken stattfinden, habe sie nun die Möglichkeit, sich mit anderen über das Thema auszutauschen. Außerdem erfuhr die 47-Jährige dort von dem Projekt "Europe Direct". "Das ist nur für Mandatsträger. Der Gemeinderat muss eine Person bestimmen, die beauftragt wird, an diesem Projekt teilzunehmen", erklärt sie. Zusätzlich benötige es einen Ansprechpartner in der Verwaltung.
Veranstaltungen zum Thema EU
Der Vorteil daran: neben der Hilfe durch die EU-Informationsstellen gibt es unter anderem Zugang zu den 50 Dokumentationszentren. "Die bieten Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen, bei Fragen, senden einem Informationsmaterial, Planspiele und viele andere Dinge - und das für alle Altersgruppen."
Zudem gebe es Zugriff auf das "Team-Europa" - ein Pool aus Sprechern, welche für Events angefragt waren können. "Das war auch meine Idee. Dieses Angebot bei Veranstaltungen zu nutzen und zu schauen: Was sind denn interessante Themen für die Leute hier im Landkreis?", erzählt die Fuchsstädterin von ihren Plänen.
"Ich habe einfach gemerkt, dass es zum Thema Europa noch viel Aufklärungsbedarf gibt." Bei der Planung der Veranstaltungen stehe sie aktuell aber noch am Anfang. "Das Format habe ich bewusst erstmal offengelassen, aktuell bin ich auf der Suche nach Kooperationspartnern in der Region", sagt Schneider.
Mit Herzblut bei der Sache
All diese Dinge zu organisieren, koste natürlich Zeit. "Alle Projekte zusammen sind bestimmt schon ein Halbtagsjob und dann habe ich ja auch noch fünf Kinder, einen Mann, ein Haus und einen Garten", erzählt sie schmunzelnd. Eines ihrer Ehrenämter aufzugeben, sei aber keine Option.
"Ich glaube, was mich ausmacht ist, dass ich für die Sache brenne und immer mit Herzblut dabei bin. Es gibt natürlich viel zu tun, aber das ist kein negativer Stress für mich", betont Schneider. Es ist ihr wichtig, etwas in die Region mit einzubringen.
"Viele Menschen konzentrieren sich auf ihr eigenes Selbst. Das ist auch in Ordnung, aber für mich will ich das einfach nicht", betont sie. Geld verlange sie deshalb keines. "Wie sagt man so schön: Meine Arbeit ist gratis, aber nicht umsonst."
Positive Rückmeldung ist der größte Dank
Eine positive Rückmeldung oder die Frage nach einer Wiederholung geplanter Veranstaltungen sei für die 47-Jährige häufig der größte Dank. "Das ist ja auch Lohn in gewisser Art und Weise." Dass das Ehrenamt generell immer rückläufiger sei, mache sie natürlich trotzdem traurig.
"Ein Freund sagt zu mir: Stefanie: Du bist wie ein Dinosaurier", erzählt sie lachend. Was im ersten Moment etwas böse klingt, war in diesem Zusammenhang aber liebevoll gemeint. Die Fuchsstädterin erklärt die Bedeutung: "Menschen wie Du sterben einfach aus - das hat er damit gemeint."