Hammelburg
Stefan Lang im Rennen ums Bürgermeisteramt in Hammelburg
Die Nominierungsversammlung von fünf Stadtratsfraktionen schickte den Nüdlinger mit einstimmigem Votum ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Auch kritischen Fragen musste der 44-Jährige sich stellen.
Als das Abstimmungsergebnis verkündet wird, zupft sich Stefan Lang am Ohr. Die große Zustimmung scheint ihn etwas verlegen zu machen. "57 Ja-Stimmen und keine Nein-Stimme", hat Wahlleiterin Monika Horcher auf ihrem Papier stehen. Als dann einer in den Saal ruft "Besser als Seehofer!" löst sich die Spannung und alle können gemeinsam herzhaft lachen. Stefan Lang freut sich über "das gigantische Ergebnis" und verspricht, die Erwartungen erfüllen zu wollen.
Mehr Mitsprache gewünscht
Aber auch für kritische Fragen ist an diesem Abend im Gewölbekeller der Wandelbar Platz. Behindertenbeauftragter Uwe Schmidt fährt mit seinem Rollstuhl zur Bühne vor und moniert, dass er in Langs Vorstellung kein Wort zum Thema Behinderte gehört habe. Stefan Lang pariert: "Weil Barrierefreiheit, behindertengerechte Gebäude, für mich eine Selbstverständlichkeit sind." So sei in seiner Zeit als Geschäftsleiter der Gemeinde Nüdlingen zum Beispiel ein Aufzug in der Bücherei eingebaut worden.
Reinhold Knecht will wissen, ob Lang eine stärkere Einbeziehung der Bürger bei politischen Entscheidungen plane. Die Verkehrsführung in Hammelburg sei zum Beispiel ein Thema, bei der er sich mehr Mitsprache wünsche. Der Bürgermeisterkandidat betont, dass ihm eine rechtzeitige Befragung der Betroffenen wichtig sei. "Das kann in Form von Umfragen geschehen oder durch Bürgerversammlungen, natürlich neben den planmäßigen Versammlungen", meint Lang.
"Neutralere Brille"
Ist es nicht ein Nachteil, dass der Kandidat von außerhalb kommt? Das glaubt CBB-Vorsitzender Reimar Glückler nicht. Auch in anderen Städten des Landkreises Bad Kissingen hätten Bürgermeister, die nicht aus der Region stammten, sehr gute Arbeit geleistet, sagt Glückler nach dem Ende des offiziellen Teils der Versammlung. Bei Bundeswehr-Offizieren oder auch Pfarrern nehme auch niemand Anstoß daran, dass sie meist von außerhalb kommen.
Wer nicht schon seit vielen Jahren in Hammelburg lebe, betrachte die Stadt auch durch eine "neutralere Brille" und sei bei verschiedenen Themen nicht schon festgelegt. Im übrigen sei es nicht leicht gewesen, jemanden zu finden, der den Mut aufbringe, sich den Herausforderungen zu stellen.
Hatten die Parteien und politischen Gruppierungen in Hammelburg keine eigenen Kandidaten? Natürlich sei zuerst in den eigenen Reihen gesucht worden, bekennt der Hammelburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Norbert Schaub. Doch die Verantwortung des Bürgermeisteramtes sei dann wohl doch zu groß gewesen.
Die Parteilosigkeit von Stefan Lang könne auch ein Vorteil sein, meint Schaub. Wenn er sich im Stadtrat Mehrheiten für wichtige Entscheidungen suchen müsse, könne das Miteinander, das "Wir-Gefühl" der Fraktionen bei der gemeinsamen Suche nach dem besten Weg gestärkt werden.
Wäre nicht ein Kandidat besser gewesen, der schon über langjährige Erfahrung in politischen Ämtern verfügt? Stadträtin Annemarie Fell (Grüne/BfU) hält eine andere Qualifikation für wichtiger. "Vor allem sollte er Erfahrung darin haben, wie eine kommunale Verwaltung arbeitet", sagt sie. Und das sei bei Stefan Lang ohne Zweifel gegeben.
Ihre Wunschkandidatin wäre übrigens Manuela Rottmann gewesen, gesteht sie. Die promovierte Juristin, die 1991 in Hammelburg Abitur gemacht hat und Mitglied der Grünen ist, war Umweltdezernentin in Frankfurt am Main.
Bei der Suche sei bewusst nach einem parteiübergreifenden Bewerber Ausschau gehalten worden. "Am liebsten hätte ich sogar gemeinsam mit der CSU einen Kandidaten aufgestellt", unterstreicht Fell.
Neben CBB, SPD und Grüne/BfU ist Stefan Lang auch von der Jungen Liste und Hammelburgs Aktiven Bürgern (H.A.B.) nominiert worden.
Mehr Mitsprache gewünscht
Aber auch für kritische Fragen ist an diesem Abend im Gewölbekeller der Wandelbar Platz. Behindertenbeauftragter Uwe Schmidt fährt mit seinem Rollstuhl zur Bühne vor und moniert, dass er in Langs Vorstellung kein Wort zum Thema Behinderte gehört habe. Stefan Lang pariert: "Weil Barrierefreiheit, behindertengerechte Gebäude, für mich eine Selbstverständlichkeit sind." So sei in seiner Zeit als Geschäftsleiter der Gemeinde Nüdlingen zum Beispiel ein Aufzug in der Bücherei eingebaut worden.
Reinhold Knecht will wissen, ob Lang eine stärkere Einbeziehung der Bürger bei politischen Entscheidungen plane. Die Verkehrsführung in Hammelburg sei zum Beispiel ein Thema, bei der er sich mehr Mitsprache wünsche. Der Bürgermeisterkandidat betont, dass ihm eine rechtzeitige Befragung der Betroffenen wichtig sei. "Das kann in Form von Umfragen geschehen oder durch Bürgerversammlungen, natürlich neben den planmäßigen Versammlungen", meint Lang.
"Neutralere Brille"
Ist es nicht ein Nachteil, dass der Kandidat von außerhalb kommt? Das glaubt CBB-Vorsitzender Reimar Glückler nicht. Auch in anderen Städten des Landkreises Bad Kissingen hätten Bürgermeister, die nicht aus der Region stammten, sehr gute Arbeit geleistet, sagt Glückler nach dem Ende des offiziellen Teils der Versammlung. Bei Bundeswehr-Offizieren oder auch Pfarrern nehme auch niemand Anstoß daran, dass sie meist von außerhalb kommen.
Wer nicht schon seit vielen Jahren in Hammelburg lebe, betrachte die Stadt auch durch eine "neutralere Brille" und sei bei verschiedenen Themen nicht schon festgelegt. Im übrigen sei es nicht leicht gewesen, jemanden zu finden, der den Mut aufbringe, sich den Herausforderungen zu stellen.
Hatten die Parteien und politischen Gruppierungen in Hammelburg keine eigenen Kandidaten? Natürlich sei zuerst in den eigenen Reihen gesucht worden, bekennt der Hammelburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Norbert Schaub. Doch die Verantwortung des Bürgermeisteramtes sei dann wohl doch zu groß gewesen.
Die Parteilosigkeit von Stefan Lang könne auch ein Vorteil sein, meint Schaub. Wenn er sich im Stadtrat Mehrheiten für wichtige Entscheidungen suchen müsse, könne das Miteinander, das "Wir-Gefühl" der Fraktionen bei der gemeinsamen Suche nach dem besten Weg gestärkt werden.
Wäre nicht ein Kandidat besser gewesen, der schon über langjährige Erfahrung in politischen Ämtern verfügt? Stadträtin Annemarie Fell (Grüne/BfU) hält eine andere Qualifikation für wichtiger. "Vor allem sollte er Erfahrung darin haben, wie eine kommunale Verwaltung arbeitet", sagt sie. Und das sei bei Stefan Lang ohne Zweifel gegeben.
Ihre Wunschkandidatin wäre übrigens Manuela Rottmann gewesen, gesteht sie. Die promovierte Juristin, die 1991 in Hammelburg Abitur gemacht hat und Mitglied der Grünen ist, war Umweltdezernentin in Frankfurt am Main.
Bei der Suche sei bewusst nach einem parteiübergreifenden Bewerber Ausschau gehalten worden. "Am liebsten hätte ich sogar gemeinsam mit der CSU einen Kandidaten aufgestellt", unterstreicht Fell.
Neben CBB, SPD und Grüne/BfU ist Stefan Lang auch von der Jungen Liste und Hammelburgs Aktiven Bürgern (H.A.B.) nominiert worden.
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