Über 25 Jahre lang war das Steakhouse Black Bull in Hammelburg an denselben Gastronom verpachtet. Seit Anfang Juli haben nun Rafaela Falk und Markus Hippeli das Restaurant im Heinrich-Köppler-Haus übernommen. Gastro-Neulinge sind die beiden Neubessinger allerdings nicht.
"Ich komme aus einer Gastronomen-Familie. Meine Mutter hat schon immer zwei große Lokalitäten gehabt, mein Onkel das Sinnberg-Café in Bad Kissingen, der andere Onkel einen Laden in Bad Neustadt", erzählt die 39-Jährige. Sie selbst führt seit fünf Jahren gemeinsam mit ihrer Schwester zwei Cafés am Rhön-Klinikum in Bad Neustadt.
Pächterwechsel im Hammelburger Steakhouse aus Altersgründen
Als der Vorgänger vor drei Jahren aus Altersgründen mit der Übernahme-Frage auf das Paar zugekommen ist, war für Falk klar: "Alleine wollte ich mir das wegen der Doppelbelastung nicht machen, das wäre einfach zu viel gewesen."
Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten habe sie sich die Pacht allerdings vorstellen können. "Markus ist als Betriebsleitung immer vor Ort und ich pendel zwischen Hammelburg und Bad Neustadt hin und her", erzählt die Neubessingerin.
Dass Hippeli eigentlich aus einer ganz anderen Branche - nämlich der Finanzdienstleistung - kommt, ist für ihn kein Problem. "Ich mache das zum Teil auch weiter. Mein Job lässt sich mit dem Restaurant gut vereinen", erzählt der 43-Jährige. Sein Einstieg ins Steakhouse hat allerdings einen besonderen Grund: "Ich bin seit über 20 Jahren mit einer Gastronomin zusammen, ich kenne das also schon seit vielen Jahren", betont er.
Vor allem die Nähe zu den Menschen, die unterschiedlichen Gäste und die abwechslungsreichen Tage findet der Neubessinger faszinierend. "Es ist einfach unfassbar vielseitig", meint er, weiß aber auch: "Wenn ich vorher überhaupt nichts damit zu tun gehabt hätte, weiß ich nicht, ob ich mich an sowas herangetraut hätte."
Abläufe effizienter gestalten
Aktuell hilft der 43-Jährige im Tagesgeschäft überall dort aus, wo Bedarf ist. Denn: Gestartet ist der Betrieb Anfang Juli zwar mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (davon vier Festangestellte), ausreichend sei das bei 100 Plätzen im Innen- und 80 im Außenbereich aber auf keinen Fall. "Wir hatten einen nahtlosen Übergang vom Vorgänger. Den Kern der Mannschaft konnten wir zum Glück übernehmen, das reicht aber nicht aus."
Den ersten Monat habe das Paar genutzt, um die Abläufe im Heinrich-Köppler-Haus genauer kennenzulernen. "Für uns waren die letzten vier, fünf Wochen rein dafür dar, um sowohl in der Küche als auch im Service erstmal alles mitzumachen."
So konnten bereits einige interne Abläufe verbessert und effektiver gestaltet werden. "Die Karte ist vorerst die Gleiche geblieben und auch das Konzept Steakhouse wollen wir beibehalten", erzählt der Betriebsleiter. Ebenfalls die Öffnungszeiten - Dienstag bis Samstag, 17 bis 22 Uhr - bleiben erstmal unverändert.
Neue Ideen für das Steakhouse in Hammelburg
Einige Ideen für die Zukunft haben Markus Hippeli und Rafaela Falk aber trotzdem. "Perspektivisch wollen wir zum Beispiel die zahlreichen Nebenräume des Hauses wieder nach und nach in Betrieb nehmen. Das hängt aber natürlich davon ab, wie viele Mitarbeiter wir zur Verfügung haben", sagt der 43-Jährige.
Auch für Veranstaltungen jeder Art sei das Paar offen, gerne auch außerhalb der Öffnungszeiten. "Das steht und fällt allerdings alles mit dem Personal. Wir sind aktuell noch auf der Suche", betont Hippeli.
Die Speisekarte wird überarbeitet
Die Speisekarte möchten die Beiden spätestens in zwei Monaten überarbeitet haben. "Wir überlegen, mehr vegetarische beziehungsweise vegane Produkte auf unserer Karte anzubieten." Das Konzept Steakhouse schließe, so der Betriebsleiter, fleischlose Alternativen nicht aus. "Wenn eine Gruppe mit vegetarisch oder vegan lebenden Personen zu uns kommt, sollen auch die bei uns etwas finden können", ist dem 43-Jährigen wichtig.
Und noch ein Gericht wird in Zukunft eine Rolle spielen: das Schnitzel. "Die Klassiker werden immer wieder nachgefragt", verdeutlicht Hippeli. Wirklich große Veränderungen sind aber nicht geplant.
"Es werden vielleicht zwei, drei Sachen von der Karte verschwinden, dafür kommen zwei, drei Sachen neu dazu. Es wird aber nicht so sein, dass wir eine völlig gravierende Änderung vornehmen." Denn: "Der Hauptstil soll immer erhalten bleiben und es war uns wichtig, die gewohnte Qualität halten zu können", betont der Neubessinger.
Heinrich-Köppler-Haus hat ein großes Einzugsgebiet
Die Resonanz der Gäste sei bisher fast durchweg positiv gewesen. "Wir haben einen relativ großen Einzugsbereich." Die nächsten Steakhäuser gebe es erst in Schweinfurt, Würzburg oder Karlstadt. "Das merken wir auch: Die Leute kommen teilweise von weiter weg", erzählt er.
Aufgefallen ist den beiden Pächtern in den ersten Wochen allerdings, dass vor allem aus dem direkten Umfeld weniger Gäste kommen. "Viele denken, wir haben geschlossen oder wissen gar nicht, dass es uns gibt." Woran das liegt, kann sich der 43-Jährige nicht erklären. "Wir hatten nie zu. Wir haben das Restaurant ohne Pause vom Vorgänger übernommen."
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