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Ramsthal
Statt gehobelt wird gedruckt
In der ehemaligen Schreinerei von Franz Büttner in Ramsthal ist nun eine Druckerei. Der Betrieb ist von Würzburg in die Heimat von Geschäftsführerin Sylvia Maria Latussek umgezogen.
In der neuen Druckerei (vorne): Sylvia Maria und Norbert Latussek sowie Daniel und Benjamin Hirsch und Martina Unsleber.       -  In der neuen Druckerei (vorne): Sylvia Maria und Norbert Latussek sowie Daniel und Benjamin Hirsch und Martina Unsleber.
| In der neuen Druckerei (vorne): Sylvia Maria und Norbert Latussek sowie Daniel und Benjamin Hirsch und Martina Unsleber.
Hilmar Ruppert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 09:15 Uhr

In die ehemalige Schreinerei von Franz Büttner in Ramsthal ist wieder Leben eingekehrt. Statt Kreissägen und Hobelmaschinen haben nun die Druck- und Digitalmaschinen von Sylvia Maria und Norbert Latussek in der Druckerei "Popp und Seubert GmbH" Einzug gehalten.

Die Eltern gründeten 1966 den Rita Latussek Verlag , der Lehrgänge zur Ausbildungsunterstützung für KfZ- und Metallberufe anbot. Da keine Druckerei gefunden wurde, die schnell und kostengünstig produzieren konnte, druckte der Vater von Norbert Latussek die Hefte im eigenen Haus selbst. Das war die Geburtsstunde der Druckerei , die sich zum vollstufigen Betrieb mit zwölf Mitarbeitern gut entwickelte, bis die Ölkrise alles zu einem Neustart zwang. In viel bescheidener Größe ging es dann wieder los. Nach dem Tod des Vaters 1985 trat Norbert Latussek in die Druckerei mit ein. Diese wurde in eine GmbH umgewandelt und durch die Übernahme von "Popp und Seubert", der ein langjähriger Lieferant gewesen ist, entstand der Name.

Noch ohne neue Räumlichkeiten in Aussicht zu haben kündigten sie noch vor der Pandemie ihren Standort in Würzburg, in der die Druckerei über die letzten 20 Jahre untergebracht war. Geschäftsführerin Sylvia Maria Latussek schwebten eigene Räumlichkeiten vor, statt immer Miete zu zahlen. Gesucht haben die beiden dann nach einem geeigneten Gebäude zwischen Würzburg und Ramsthal gelegen - Ramsthal ist der Heimatort von Sylvia Maria. Der besondere Dank der beiden gilt dem früheren Bürgermeister Franz Büttner, der die Schreinerei innerhalb von drei Wochen leerräumte, um Platz für das Druck-Equipment zu schaffen. Im Lockdown sei es dann fast unmöglich gewesen, eine Umzugsfirma zu bekommen und so bewerkstelligten sie den Umzug - zusammen mit den Mitarbeitern - selbst.

Für eine gute Kundenberatung setzen die Latusseks auf die eigene Weiterbildung und die ihrer Mitarbeiter. Sylvia Maria Latussek ist staatlich geprüfte Handelsfachwirtin, Norbert Latussek staatlich geprüfter Drucktechniker und Benjamin Hirsch hat gerade die Weiterbildung zum Medienfachwirt Print IHK abgeschlossen. Daniel Hirsch sei der begnadete Tüftler im Betrieb , es gebe kaum eine Maschine, die er nicht reparieren und kaum ein Problem, dass er nicht lösen könne, meinte die Geschäftsführerin. Man schaue über den Tellerrand hinaus und sehe das komplette Produkt. Von der Grafik über die Druckproduktion bis hin zu Versand und Verteilung. Durch die Ursprünge der Druckerei habe man große Kompetenz bei technischen Anleitungen und Lehrbüchern, was gleichzeitig großer Schwerpunkt sei. "Wenn ein Auftrag erteilt ist, kann der Kunde geistig einen Haken hinter den Auftrag setzen", sagt Norbert Latussek. Denn man setze auf das Ganzheitliche und den kompletten Service, selbst wenn Teilbereiche des Auftrages zunächst nicht in der Verantwortung der Druckerei lägen. Der Kunde werde nur bei einem Problem kontaktiert, und dann auch nur mit Lösungsansätzen.

In Zeiten des Internets sei es für eine traditionelle Druckerei nicht unbedingt leichter geworden. Die Kunden erwarteten die gleiche Angebotsvielfalt wie sie große Internetdruckereien bieten auch von ihnen, und das zu ähnlichen Preisen und dazu die gewohnte Beratungsqualität. "Dass wir dies seit vielen Jahren schaffen, macht uns ein wenig stolz", sagte Latussek. Ein eigener Internetshop als Ergänzung der bisherigen Tätigkeit, sei gerade in Planung. Bei den Digitalmaschinen betreibt man aktuell zwölf Systeme von ein- beziehungsweise vierfarbig. Die Offsetmaschinen arbeiten bis zur Größe A2 ein- und zweifarbig. Daneben habe man Zugriff auf vier- und achtfarbige bis DIN A1. Auch für die Weiterverarbeitung stehen Planschneider, Falz- und Bindemaschine im Haus zur Verfügung. Daneben Buchdrucktiegel zum Stanzen, Prägen und Perforieren. "Der überwiegende Teil unserer Kunden sind Geschäftskunden ", erklärte Latussek. Für die machen sie Visitenkarten, Prospekte, Hefte, Kataloge, Briefumschläge und Bücher mit sowohl Soft- als auch Hardcover. Daneben Plakate und auch Aufkleber auf Papier und Folie, sowie auf Rolle, wie zum Beispiel Weinetiketten. Dazu kommen T-Shirt-Druck, Fahrzeugbeklebung und das großformatige Plotten.

Hochzeitspaket

Am neuen Standort in Ramsthal sollen nun das Geschäftskundensegment ausgebaut und das Privatkundengeschäft erschlossen werden. Für Privatkunden will man ein "Hochzeitspaket" zusammenstellen, dazu könnten Karten, Liederhefte und Zeitungen gehören. Zum Thema Trauer gehörten Trauerkarten und Sterbebildchen. Durch diese herausfordernde Zeit zu kommen habe auch viel mit Vertrauen zu tun. "Wir sind dankbar, dass all unsere Kunden sowohl beim Standortwechsel, wie auch durch die Krise, zu uns halten", sagte Norbert Latussek. Die Druckerei liegt im Reichlersweg in Ramsthal , Email: poppundseubert@web.de, Tel.: 09704/603 88 07.

 
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