Es ist eine Anlage, die bundesweit ihresgleichen sucht. Eine Anlage für Jung und Alt, für eine Vielzahl an Rollsportaktivitäten und vor allem eine Anlage, die in Bischofsheim steht. Bürgermeister Georg Seiffert lässt, was die neue Rollsportanlage betrifft keine typisch fränkischen Verniedlichungen zu. Es ist kein "Pumptrack-le" und es sind keine "Skaterramp-lich". Es ist eine Anlage auf rund 13.000 Quadratmeter Fläche, die für Mountainbiker, BMX-Fahrer, Skater, Inlinefahrer, Basketballer, Schlittschuhläufer und sogar Nutzer von Rollatoren jede Menge Sport und Spiel bietet.
Die vielen integrierten Ruhebänke laden auch "Nichtsportler" ein und bieten Möglichkeit zum Ausruhen. Ein Trinkbrunnen sorgt für die nötige Erfrischung.
Einzigartiger Funpark: Das ganze Jahr nutzbar
Die offizielle Eröffnung der Rollsportanlage konnte bei weitem nicht so groß ausfallen, wie dem Bürgermeister dies ursprünglich vorschwebte. Die Corona-Pandemie machte den großen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Doch auch die Eröffnungsfeier in kleinerer Runde war eine würdige Sache, die den Schwerpunkt auf die sportlichen Aktivitäten, die Bedeutung der Anlage für Bischofsheim und die ganze Region legte.
"Durch die ganzjährige Nutzung und die Verbindung von zahlreichen Sportarten ist ein sehr attraktives Freizeitareal für die gesamte Kreuzbergregion entstanden, welches das bereits bestehende Mountainbike-Angebot in Bischofsheim und den umliegenden Ortschaften perfekt ergänzt", sagte Bürgermeister Seiffert zu Beginn seiner Ansprache. Ein Skill-Areal mit Geschicklichkeitselementen, zwei Pumptracks, eine Halfpipe, Skateramps, eine Dirtstrecke und in den Wintermonaten zusätzlich eine 350 Quadratmeter große Kunsteislaufbahn aus Synthetikplatten - die Anlage lässt keine Wünsche offen und ließ nicht nur den Bürgermeister ins Schwärmen geraten.
"Ein Traum geht in Erfüllung", strahlte Siegfried Neumann von RWV Haselbach, der die Anlage von Anfang an mitgeplant hat. Er war gleich mit mehreren Fahrrädern vor Ort und auch dem "Rollskator" einem umgebauten Rollator in Kombination mit einem Skateboard.
Auch Manfred Grüner und Alexander Zeller von der Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken strahlten, und bestätigten dem Bürgermeister, dass sie der Förderquote von 80 Prozent "mit Freude" zugestimmt haben. Zeller verwies auf die schlüssigen Konzepte der Stadt Bischofsheim, das städtebauliche Entwicklungskonzept wie auch das Daseinsvorsorgekonzept der Kreuzbergallianz, die beide eine solche Anlage auflisten und Grundlage für die Förderung boten.
Freizeitzentrum mit Strahlkraft
Mit der Rollsportanlage entstand neben dem Freibad und Campingplatz sowie der unmittelbaren Nähe zum VfR-Sportgelände ein Freizeitzentrum, das eine landesweite Strahlkraft habe. Josef Demar , der stellvertretende Landrat beglückwünschte die Stadt Bischofsheim, sprach von Respekt und Anerkennung für solch eine mutige Entscheidung. "Das ist moderne Kommunalpolitik ", betonte er. Der Landkreis Rhön-Grabfeld könne sich nur so gut entwickeln, wenn Städte wie Bischofsheim ihren Beitrag dazu leisten. Die kirchliche Segnung nahmen Pastoralreferent Stephan Tengler und der evangelische Pfarrer Oliver Englert vor. Die Geistlichen baten um Gottes Schutz und Segen für alle Nutzer und unfallfreies Vergnügen, bei dem jeder mit seinem Tempo akzeptiert werde, gegenseitige Rücksicht geübt und Gemeinschaft gepflegt werde.
Zur Einweihung gekommen waren Radsportbegeisterte, die Vorsitzenden der Bischofsheimer Sportvereine, Ehrenbürger und Altbürgermeister Armin Lommel, die Träger der Bürgermedaille, Wolfgang Then als Vertreter der Kreuzbergschule, die wieder einen Mountainbike-Stützpunkt hat, sondern auch Vertreter der Baufirmen und der Planungsfirma sowie die amtierenden und ehemalige Stadträte.
Die Anfänge
Ingo Naschold und sein Team von DSGN Concepts aus Münster, das die Anlage in Kooperation mit den Akteuren vor Ort geplant hat, freute sich über das gelungene Ergebnis. Bischofsheims Rollsportanlage werde sicherlich ein "Exportschlager" werden, sagt er und hielt kurz Rückblick. Los ging's vor fast genau sieben Jahren, als die Brüder Leopold und Nikolaus Bott gemeinsam mit Freunden eine Unterschriftenaktion starteten und einen Skateplatz forderten. Lange wurde überlegt, wie das Thema anzugehen sei, erinnerte der Bürgermeister an den Werdegang. Vor etwa dreieinhalb Jahren habe er das Thema aufgegriffen und schnell begeisterte Partner mit den damaligen Jugendbeauftragten im Stadtrat Patrick Bauer und Benjamin Lenhard gefunden. Ebenso engagierte sich Siegfried Neumann. Das Projekt habe sehr schnell eine unglaubliche Dynamik entwickelt.
Überzeugender Antrag
Bei einer Jugendbürgerversammlung haben die Jugendlichen kräftig mitdiskutiert und es wurde eine Whatsapp-Gruppe mit über 70 Teilnehmern gegründet. Mit Spannung habe er der Entscheidung des Stadtrates entgegen gesehen, da die Kostenschätzung bei mittlerweile um die zwei Million Euro lag. Dank der hohen Förderquote sei die Entscheidung letztlich für die Anlage ausgefallen.
Der Bürgermeister dankte der geschäftsführenden Beamtin Ulla Sippach für ihren "überzeugend verfassten Förderantrag". Nur so war das Vorhaben in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm "Kleine Städte und Gemeinden" aufgenommen wurde. Von letztlich 2,2 Millionen zuwendungsfähigen Kosten übernimmt der Staat 1,6 Millionen Euro.
Die beleuchetete Anlage wurde von Graffitikünstlern des Studios Auckz verschönert. Sie haben den Namen der Anlage mit in ihre Kunstwerke integriert. Der Bürgermeister hatte in einem Wettbewerb zur Namensfindung aufgerufen. Über 100 Vorschläge sind eingegangen. Die Wahl fiel auf: "Funpark 4 Seasons", ein Vorschlag der siebenjährigen Amelie Schmid.
Hinweis
Der "Funpark 4 Seasons" ist seit Donnerstag (17. September 2020) für die Öffentlichkeit zugänglich. Es wird ausdrücklich darum gebeten, die Abstands- und Hygienereglungen einzuhalten, wie sie auch auf Spielplätzen gelten. Die Benutzung ist auf eigene Gefahr. Es besteht Helmpflicht.