Die Stadt Bad Kissingen trennt sich Schritt für Schritt von Einrichtungen und Immobilien. Nach Palais Erthal und Eissporthalle geht jetzt der Camping-Park weg. Der Campingplatz am südlichen Ende der Bismarckstraße ist vielleicht nicht das tragende Element des Bad Kissinger Übernachtungsangebots. Eine unverzichtbare Ergänzung für ein ganz spezielles Publikum, auf das die Kurstadt nicht verzichten darf, kann man die Anlage trotzdem nennen. Als der Ablauf des bisherigen Pachtvertrags absehbar war, hat sich die Stadt daher auf die Suche gemacht, einen neuen Besitzer oder einen neuen Betreiber zu finden.
Seriöser Interessent
Das Ergebnis dieser Suche, vor allem, dass es aller Voraussicht nach ein neuer Besitzer wird, will Oberbürgermeister Kay Blankenburg dem Stadtrat im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung am Mittwoch, 28. Februar, vortragen. Eine förmliche Bestätigung dafür gab es allerdings am Dienstag auf Nachfrage aus dem Rathaus nicht. Zu Themen der nichtöffentlichen Sitzung könne er nichts sagen, erklärte Pressesprecher Thomas Hack.
Ernstzunehmende Quellen betätigen aber, dass es sich um einen seriösen Käufer handeln soll. Und die Zeit ist reif für eine Entscheidung. Schließlich rückt der Saisonbeginn der Kurstadt Tag für Tag näher.
Bisheriger Pachtvertrag ausgelaufen
Der Pachtvertrag mit den bisherigen Pächtern war zum Jahresende regulär ausgelaufen. Das Betreiberehepaar hatte schon im vergangenen Sommer erklärt, dass sie sich nach zehn Jahren nicht erneut für die Pacht beworben hatten. Ihr mangelndes Interesse begründeten sie mit dem Hinweis, die Anlage am Preußensteg habe wirtschaftlich zu kämpfen.
Der Camping-Park sei in die Jahre gekommen erklärten sie damals. Nötige Reparaturen würden zwar regelmäßig ausgeführt, die Anlage macht auch nach wie vor einen gepflegten Eindruck, vieles sei aber nach drei Jahrzehnten „einfach nicht mehr Standard“, sagte die Betreiberin. Der Platz sei deshalb in dere ADAC-Bewertung von vier auf drei Sterne herabgestuft worden. Von Seiten der Stadt hieß es seinerzeit, das Rathaus investiere „jährlich einen fünfstelligen Betrag“ in den Camping-Park.
Gute Pachteinnahmen
Welchen Kaufpreis das Rathaus für das Areal erzielen kann, wird nicht zuletzt von den Investitionen abhängen, die zur Ertüchtigung der Anlage notwendig sind. Veranlassung, das Areal des Camping-Parks und die Einrichtungen darauf zu verschleudern, besteht aber nicht. Nach den Angaben im städtischen Haushalt für 2017 betrugen die Pachteinnahmen jährlich über 50 000 Euro. Auch wenn laut Etatentwurf in der Tat jährlich fünfstelliger Aufwand an Bauunterhalt und Energiekosten gegenzurechnen war, blieb der Stadt unterm Strich bei der Einrichtung ein vierstelliges Plus.
Platz für über 100 Caravans und Wohnmobile
Nach den Angaben im vergangenen Sommer ist der Bad Kissinger Camping-Park insgesamt 21 700 Quadratmeter groß. Ausgestattet ist das Areal mit einem Wirtschaftsgebäude inklusive Rezeption, Verkaufsladen, Gastraum, Wirtschaftsküche, Büro. WC und Lagerräumen. Dazu komme ein Sanitärgebäude für die Camper mit Entsorgungsstation. Insgesamt weise das Gelände gut 100 Stellplätze für Caravans und Wohnmobile auf.
Campingplätze sind beliebter denn je und vor allem Wohnmobil Stellflächen. Selbst dies hatten sie nicht auf dem Schirm. Diese Mannschaft verpennt einfach alles. Der Campingplatz war immer ein Aushängeschild der Stadt und da hätte sie halt mal richtig, nach mindestens 40 Jahren Pacht, ein richtiges Bad Kissinger Schmankerl schaffen können, was der Stadt gut gestanden hätte.
Doch wer kommt nun, darf man ja gespannt erfragen. Vielleicht erneut wieder ein bekannter russischer Alles-betreiber-könner und Käufer incl. russischer Föderationsunterstützer oder wirklich mal eine Überraschung die keiner erahnte?
Nun aber genug der Märchenstunde, wir warten ja nicht aufs Christkind!