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Hammelburg
Stadt Hammelburg schrumpft langsamer als vorhergesagt
Die Kernstadt, Morlesau und Feuerthal legen bei den Hauptwohnsitzen leicht zu, alle anderen Stadtteile verlieren. Im vergangenen Jahr wurden 89 Kinder geboren und 136 Menschen starben. Der Wanderungssaldo ist positiv.
Foto: Ralf Ruppert/Grafik: Dagmar Klumb/Quelle: Stadt Hammelburg       -  Foto: Ralf Ruppert/Grafik: Dagmar Klumb/Quelle: Stadt Hammelburg
| Foto: Ralf Ruppert/Grafik: Dagmar Klumb/Quelle: Stadt Hammelburg
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 20:55 Uhr

Seit Jahren sagen Wissenschaftler ländlichen Regionen sinkende Bevölkerungszahlen voraus. Die Hammelburger Bevölkerungsstatistik trotzt jedoch den Prognosen: Die Zahl der Hauptwohnsitze nahm im Jahr 2019 gerade einmal um 25 auf 11 162 ab. Das entspricht einem Minus von 0,2 Prozent. "Wir sind relativ stabil, das ist erfreulich", bewertet Bürgermeister Armin Warmuth ( CSU ) diese Zahl.

Ein Minus von acht bis zehn Prozent sei dem Landkreis bis 2030 vorhergesagt worden, die Hammelburger Kernstadt sei aber im vergangenen Jahr sogar um 19 Einwohner gewachsen. "Die Baugebiete im Ofenthaler Weg und am Berliner Platz haben sich gut entwickelt", nennt Warmuth als einen Faktor. Aber auch die Gebäude der Wohnungsbaugenossenschaft mit 28 Wohneinheiten am Friedhof würden gut angenommen.

Nur drei eigene Bauplätze

Warmuth will im gesamten Stadtgebiet "behutsam weitere Baugebiete erschließen". Größtes Projekt sei dabei sicherlich die Nachnutzung der Flächen des heutigen Gymnasiums und der Realschule: Nach dem Umzug in den geplanten Schul-Campus werden dort stadtnah in fünf bis sechs Jahren mehrere Hektar frei. Gleichzeitig läuft bei der Stadt ein Förderprogramm zur Innerortsentwicklung. Allerdings gebe es vor allem ein Problem: "Die Preis-Vorstellungen der Eigentümer sind meistens völlig unrealistisch", berichtet Warmuth.

Auch beim Bauland will Warmuth neue Wege gehen: "Ich werde dem Stadtrat vorschlagen, dass wir ein Vorkaufsrecht für unbebaute Grundstücke beschließen", kündigt der Bürgermeister an. Ziel sei es, die Grundstücke mit einem Bauzwang zu belegen. Aktuell gibt es nach Auskunft der Stadt insgesamt 73 unbebaute Bauplätze in Hammelburg , aber nur drei davon gehören der Stadt.

Neben der Kernstadt mit aktuell 5900 Einwohnern gehörten 2019 die kleinen Stadtteile Feuerthal (206 Einwohner, vier mehr 2018) und Morlesau (159 Einwohner, plus fünf) zu den Gewinnern. Am stärksten verloren haben Westheim (712, minus elf), Gauaschach (600, minus elf) und Untereschenbach (241, minus zehn).

Positiver Wanderungssaldo

Untererthal schrumpfte um acht Einwohner auf 858, Obererthal um sieben auf 381, Diebach um einen auf 1012, Obereschenbach um zwei auf 499, Pfaffenhausen um zwei auf 424 und Ochsenthal um einen auf 43. Keine Veränderungen bei den Hauptwohnsitzen gab es im Lager Hammelburg mit 127 Einwohnern.

Bei den Geburten und Sterbefällen liegen der Stadt lediglich Gesamtzahlen inklusive der Nebenwohnsitze vor: In den 136 Sterbefällen sind auch die Bewohner der Seniorenheime enthalten. 89 Geburten registrierte das Standesamt. Nicht auflösen konnte die Stadt trotz Nachfrage eine Unstimmigkeit beim Wanderungssaldo: Laut Statistik sind im vergangenen Jahr eigentlich 65 Menschen mehr zu- als weggezogen. Weshalb dann am Ende trotzdem ein Minus in der Gesamt-Statistik steht, konnte selbst die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), der Software-Anbieter der Stadt, nicht klären.

 
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